Archiv des alten Ägyptologie-Forum

Semenchkare

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Geschrieben von Gitta am 27. April 2001 23:00:16:

Als Antwort auf: Re: Nofretete=Semenchkare???? geschrieben von Dr. Karl H. Leser am 27. April 2001 22:38:23:

>>Hallo Karl
>>>Andererseits, woher stammen die Semenchkare zugehörigen (Kanopen-)Teile im Grabe von Tutankhamun (natürlich aus der Grablege in KV55), wenn´s aber Echnaton ist, wieso liegt er im Sarkophag von Semenchkare, und wo ist der oder die?
>>>usw.
>>Es ist ja nicht mal sicher, dass es sich um Semenchkares Sarkophag handelt. Alle Kartuschen sind zerstört - zu besichtigen im Museum Kairo. Aus diesem Grund bin ich ja auch so gespannt, was Reeves bei seinen Grabungen so alles findet. Er hält sich unglaublich bedeckt. Ist jetzt eigentlich noch Kampagne? Wenn ja, warst Du da und konntest Du irgendwas rauskriegen? Ich war im Herbst dort und habe mir die Grabung angesehen - und habe auch Fotos gemacht mit Teleobjektiv, denn überall stehen Schilder "No Phtos". Und wer es trotzdem versuchte, dem las Reeves höchstpersönlich die Leviten. Ich hatte kurz Gelegenheit, mich mit Geoffrey Martin zu unterhalten, der zum Team gehört. Aber erfahren habe ich nur, dass "einige interessante Ostraka und viele Bruchstücke von Feuersteinen" gefunden wurden. Ansonsten keine Insiderinformationen.
>>Gitta

>Nö, war absolut ruhig da. Habe nur von Sabri gehört, daß sie den Münchener Teil des Sarkophags kriegen (Hochzeit der beiden Teile in München, für 3 Monate dort ausgestellt, dann komplett zurück). Botschafter seien zur Zeit ziemlich aktiv.

Tatsächlich??? Das ist ja äußerst interessant. Die ganze Geschichte mit der unteren Wanne des Sarkophages hatte schon langsam das Ausmaß eines Skandals angenommen, der quer durch die Presse ging. Die Goldfragmente sollen angeblich unter dubiosen Umständen als Knäuel nach München gekommen sein, während die Münchener behaupteten, sie ganz legal erworben zu haben, um sie zu restaurieren. Der Kostenaufwand dafür (ich glaube die haben aus Kunststoff eine ganz neue Wanne gegossen und das "Goldnetz" dann da aufgebracht) soll TDM 250 betragen haben. Die Rückgabe hatten die Münchener von einer Dauerleihgabe aus Ägypten anhängig gemacht, aber die Ägypter waren irgendwie eingeschnappt. Es war alles nicht so ganz durchsichtig. Aber nun scheint man sich ja wohl geeinigt zu haben. Sylvia Schoske schrieb, auf den Goldstreifen sei Text gefunden worden, der aber bisher nicht veröffentlicht ist. Der könnte sehr aufschlußreich in Sachen Semenchkare werden.

Gitta


>Gruss, Karl


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