Archiv des alten Ägyptologie-Forum

Tumore bei Mumien

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Geschrieben von Eva am 21. Mai 2001 19:41:49:

Hallo Karl!

Ich habe ein wenig nachgeforscht, was Krebsgeschwüre etc. bei ägyptischen Mumien angeht. Viel habe ich ehrlich gesagt nicht gefunden, nur einige Theorien, die besagen, daß auch die alten Ägypter an Krebstumoren gelitten haben müssen,
z.B. als Folgeerscheinung der Bilharziose. Falls Du das Buch von Westendorf, Erwachen der Heilkunst, hast, kannst Du auf der Seite 252 nachlesen.

Oder eine Stelle in den medizinischen Papyri, wo ein Frauenleiden beschrieben wird, welches von einem Neurologen als eine Genitalerkrankung mit Komplikationen, also Metastasen eines Primärtumors, interpretiert wird (Westendorf, S. 195-196)

Obwohl inzwischen die Paläopathologie eine immer größer werdende Rolle in der Ägyptologie spielt, habe ich bis jetzt nur sehr sehr wenig über Krebsleiden, an denen die Menschen von damals gelitten haben, gefunden.

Als ich dem Thema "Augenkrankheiten im Alten Ägypten" nachgegangen bin, habe ich mit Prof. Nerlich, dem Chefpathologen an der Münchener Uni, der auch die Mumien des Museums untersucht hat, gesprochen, weil ich wissen wollte, ob man die Trachomerkrankung, an der die Ägypter auch heute noch leiden, an den Augen der Mumien nachweisen kann bzw. auch Tumore, die in manchen Fällen hinter dem Auge entstehen und das Auge somit stark nach vorne schieben.
Er hat mir erklärt, daß es bei so empfindlichen, zum großen Teil aus Flüssigkeit bestehenden Organen, diese Untersuchungen 1. sehr kostspielig und 2. Krankheiten nach so langer Zeit kaum noch feststellbar sind.

Wenn also Krebsleiden keine Spuren am Skelett hinterlassen, und ich habe bis jetzt in einem Buch nur die vage Erwähnung eines einzigen Falles gelesen, dann ist das an den Organen nach so langer Zeit nur noch schwer nachweisbar.

Wenn aber Du oder irgendjemand doch etwas zu dem Thema findet, würde es mich auch sehr interessieren.


Schöne Grüße,
Eva


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