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Re: Was taten die Ägypten gegen Hitze?

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Geschrieben von Gitta am 29. Mai 2001 15:52:52:

Als Antwort auf: Re: Was taten die Ägypten gegen Hitze? geschrieben von Dr. Karl H. Leser am 29. Mai 2001 15:34:01:

>>>Hallo,
>>>ist es eigentlich bekannt was die Ägypter gegen die Hitze bzw. die Sonneneinstrahlung unternahmen?
>>>Die Augenschminke diente u.a. dazu, habe ich herausgefunden. Aber was noch?
>>>Weiß jemand mehr?
>>>Ciao Sitamun
>>Hallo Sitamun,
>>die Schminke war m.E. mehr ein Schutz gegen diese fiese Augenkrankheit, auf deren Namen ich jetzt nicht komme (wird von Fliegen verursacht und ist auch heute noch verbreitet). Ansonsten ist bekannt, daß die einfachen Leute im Sommer auf ihren Dächern schliefen. Die bessergestellten hatte schöne Gärten mit Teichen und mit Pavillons gegen die Sonne. Und die Bauern auf den Feldern dürften sich gar nicht gegen die Sonne geschützt haben. Es gibt ja eine ganze Reihe von Darstellungen, auf denen Bauern und Handwerker bei der Arbeit zu sehen sind - ohne irgendwelchen Sonnenschutz, während Beamte, z.B. bei der Viehzählung, unter einem Baldachin/Zelt o.ä. sitzen. An hohe Temperaturen dürften die Ägypter außerdem sicher gewöhnt gewesen sein.
>>Gitta
>Hi Gitta,
>meinst Du die Flußblindheit
>Onchozerkose (; ; -osis*) f: (engl.) oncocerciasis; syn. Onchocercose, Onchocerciasis, Onchocerca-volvulus-Infektion, Knotenfilariose; durch den Nematoden Onchocerca* volvulus verursachte Filarieninfektion (s. Filariosen); Path. u. Klin.: adulte Würmer leben in Bindegewebeknoten von 3-30mm Ø in der Subcutis u. in der Muskulatur; Lebensdauer bis zu 16 Jahren; Larven (Mikrofilarien) in der Haut führen zu Juckreiz, chron. Dermatitis (s. Sowda), Lichenifikation, Atrophie, Depigmentation der Haut (Presbydermie, hängende schlaffe Hautfalten, Hanging groin). 1-10% der Bevölkerung in Endemiegebieten erblinden durch Larvenbefall sowohl der vorderen Augenabschnitte (Cornea, Vorderkammer) mit Keratitis punctata, Photophobie, Konjunktivitis, Iridozyklitis, Uveitis, sek. Glaukom, Katarakt als auch des hinteren Augenabschnitts, vermutlich durch toxisch-allergische Prozesse, Neuritis nervi optici, Chorioretinitis, Optikusatrophie (Flußblindheit, Sudan-Blindheit). Diagn.: klin. Nachweis der Mikrofilarien in Hautbiopsien, Adultwürmer histol. in exstirpierten Knoten; Exazerbation des Juckreizes durch kleine Dosis von Diethylcarbamazin (Mazzotti*-Test); Serodiagnostik nicht speciesspezif.; Ther.: Nodulektomie weitgehend aufgegeben, da viele Knoten nicht auffindbar; Chemotherapie mit Ivermectin, Diethylcarbamazin unter Antihistaminikagabe gegen die Mikrofilarien, Suramin gegen die Adulten; Proph.: Bekämpfung der Überträger.
>Ob das wirklich geholfen hat, ev. hatten Bestandteile eine antibiotische Wirkung, was allerdings höchstens lokal geholfen haben dürfte.
>Gruss,
>Karl
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Puh - soviel Medizinerlatein. Glaukom ist die Bezeichnung, unter der ich die Krankheit kenne.

Obs geholfen hat....? Darübe habe ich aus dem Stand jetzt keine Infos. Ich meine die Ägypter hätten sich die Augen mit Bleiglanz "geschminkt", allerdings nicht als Therapie, sondern prophylaktisch. Das mit den Risiken und Nebenwirkungen dürften ihnen noch nicht geläufig gewesen sein ;-))

Gitta


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