Archiv des alten Ägyptologie-Forum

Re: KV55 - Zusammenfassung der Disk.

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Geschrieben von Lutz am 16. Juni 2001 21:32:54:

Als Antwort auf: Re: KV55 - Zusammenfassung der Disk. geschrieben von Dr. Karl H. Leser am 16. Juni 2001 18:41:07:

Hallo Karl,

>betrachten wir doch mal zusammenfassend, was wir hier diskutieren, nämlich Sekundär- wenn nicht schon Tertiärliteratur (Film, Film-Rezension), keinesfalls aber wiss. Veröffentlichungen der beteiligten Forscher.
Das heißt, alle abwägenden Betrachtungen der Forscher über ihre Befunde fallen unter den Tisch. Dazu kommt, dass in diesen Beiträgen vermutlich noch nicht einmal alle Daten vorlagen oder schon berücksichtigt wurden.

damit hast Du völlig recht. Ich habe auch schon erwähnt, daß ich den Eindruck hatte das Woodward, aus welchen Gründen auch immer, im Filmbericht nicht alles was er schon rausgefunden hat erwähnte.

>- die fragliche Korrelation zwischen Zahnabnutzung und Epiphysenverknöcherung mit dem Alter der untersuchten Person; möglicherweise ist der Hinweis von Lutz bzgl. einer späteren Epiphysenverknöcherung bei Nordafrikaner zutreffend, aber das sind mit Sicherheit neuere US, die man ohne Normierung (z.B. an Mumien, deren Lebensdaten man genau kennt) kaum auf die alten Ägypter anwenden kann (was natürlich auch für Daten von Mitteleuropäern zutrifft); genetisch dürften die heutigen Nordafrikaner mit den alten Ägypter soviel zu tun haben, wie die heutigen Griechen mit Achill und seinen Genossen; außerdem würde das eine zeitliche Verschiebung um 10-15 Jahre bedeuten (Altersdistanz zwischen Semenkhare und Echnaton), was mir eher unwahrscheinlich erscheint - aber auch hier müsste man die von Lutz erwähnten Daten ansehen (hast Du welche?);

Leider nicht. Ich beziehe mich dabei auf eine Diskussion in der Newsgroup zum
Thema Identität der Mumie in KV 55, hauptsächlich geführt zwischen Marcel Bornkessel (der Name dürfte geläufig sein?!) und mir. Ist schon ein paar Monate her. Marcel erwähnte die Tatsache, daß genannter Umstand bei den ersten Altersbestimmungen entweder nicht bekannt oder ignoriert wurde.
Auf einige ältere Postings aus der NG hat uns` Gitta noch zugriff. Vieleicht hat sie ja Lust und Zeit mal zu stöbern...

>- das einzige, was mir z.Z. halbwegs gesichert erscheint, ist die Geschlechtszuweisung der Mumie aus KV55; hier steht es jetzt nach meiner Erinnerung 3:1 für einen Mann; wenn man bedenkt, dass die 1 US, die zur Identifikation einer Frau führte, unter dem Eindruck der Grabartefakte, die zuerst mal alle auf eine Frau (Kiya; soviel nebenbei zur vorurteilsfreien Untersuchung bzw. Interpretation *g*) hindeuteten, erfolgt sind

Davis ging von Teje aus (die Reste des Schreins und weil er unbedingt eine Königin
finden wollte, außerdem die weibliche Bestattungshaltung der Mumie).

Ich war zum Zeitpunkt der Diskussion mit Marcel der Meinung es müßte sich um Kija handeln (weibliche Haltung, Kija = Tuts Mutter, daher Umbettung unter Tut).
Doch wie Du schon erwähntest, die Wahrscheinlichkeit spricht eher für einen
Mann (Echnaton, denke ich), trotz weiblicher Haltung (rein theoretisch eine Untermauerung der Theorie Nofretete = Semenchkare).

Grüße, Lutz



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