Re: Buchkritiken
[ Archiv-Startseite ] Geschrieben von KJ am 19. Juni 2001 10:34:12: Als Antwort auf: Re: Buchkritiken geschrieben von Gitta am 19. Juni 2001 10:07:32:
>>Du schreibst in Deiner Rezension über David Rohl, Pharaonen und Propheten das die zeitliche Zuordnung der Regierung, durch diverse Probleme, nur bedingt möglich ist.
>>Es gibt doch noch andere Möglichkeiten zur Altersbestimmung. Meines Wissen ist die Dento-Chronologie (hoffentlich schreibe ich es richtig) einer der genauersten Bestimmungsmethoden. Holz, auch archäologisch nicht so wertvolles gibt es dank der trocken Luft genug um aus den Jahresringen das Alter zu bestimmen. Damit kann man zwar nicht Differenzen von ein paar Jahren, wie zwischen Clayton und Bekerat, eindeutig zuordnen aber Rohl hat im Mittel seine Chronologie um 300 Jahre verändert und solche Veränderungen der Chronologie sollten doch damit zu begründen oder zu verwerfen sein.
>Das halte ich für keine verläßliche Methode. Holz wurde von den Ägyptern eingeführt, größtenteils aus dem Libanon. In Ägypten selbst gab es nur wenig und noch dazu minderwertiges. An Jahresringen kannst Du ja nur das relative Alter des Baumes bestimmen. Damit weißt Du aber noch nicht, wann er "gepflanzt" und wann er geschlagen wurde. Oder mache ich da einen Denkfehler?
>GittaDas alter der Jahresringe ist nicht relativ sonder absolut. Das hängt von den jeweiligen klimatischen Gegebenheiten in diesem Jahr ab. Um eine vollständige Chronologie zur erhalten benötigt man daher nur Bäume, gleicher Sorte und gleichen geografischen Ursprungs, in zeitlich überlappender Reihenfolge. Wenn mein Gedächtnis nicht trügt (leider tut es das manchmal) gibt es für Mitteleuropa von einigen Baumarten, ich glaube unter anderem Eiche, eine fast lückenlose Chronologie die 10 000 Jahre zurückreicht. Für Ägypten soll sich eine Chronologie die von der 1. Dynastie bis heute reicht in Aufbau befinden (aus einen Buch über Archäochemie).
Karl I hat schon recht, dass es in Ägypten etwas schwerer ist da die Baumstämme aus verschieden Gegenden importiert worden sind. Im Idealfall ist eine Bestimmung auf ein Jahr genau möglich. Daher denke ich mir doch das es auf ~ 100 Jahre genau gehen sollte.
Ich muss aber zugeben, dass meine Informationen alle aus Quellen der Archäochemie stammen und nicht aus Publikationen der Ägyptologie.
Übrigens es gibt noch andere Bestimmungsarten, da denke ich gar nicht an die C14-Methode, um ein 300 "gap" zu untersuchen.
Würde mich interessieren mal darüber zu diskutieren, aber ich denke das ist doch etwas sehr spezielles.
Gruß
Karl I
- Re: Buchkritiken Gitta 19.6.2001 10:48 (4)
- Re: Buchkritiken KJ 19.6.2001 11:00 (3)
- Re: Buchkritiken Gitta 19.6.2001 11:51 (2)
- Re: Buchkritiken Lutz 19.6.2001 12:23 (0)
- Re: Buchkritiken karl.mustafa@omv.com KJ 19.6.2001 12:08 (0)
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