Archiv des alten Ägyptologie-Forum

Re: Haremhab- General unter Echnaton?

[ Archiv-Startseite ]

Geschrieben von Jörg Müller am 21. Juni 2001 15:26:11:

Als Antwort auf: Re: Haremhab- General unter Echnaton? geschrieben von Sitamun am 21. Juni 2001 14:44:41:

>>>hallo,
>>>also ich denk schon, das general zu den vererbaren gehört hat, aber man muss ja auch schauen welcher pharao zu seiner einsetzung gerade an der macht war. ich mein, echnaton war sehr nachlässig gegenüber seinem land, er hat sich zu sehr auf aton konzentriert, wahrscheinlich war er schon so weggetretten, das er gar nicht mehr so genau war mit diesen dingen, ich meine, die grenzen, das heer und all das hat er vernachlässigt, ich finde schon, das es so möglich gewesen wäre, das haremhab ohne besondere Verdienste schon sehr jung auf den thron kam.
>>>mytsereu.
>>Ich behaupte, dass diese Theorie, Echnaton wäre seinem Lande gegenüber sehr nachlässig gewesen und nicht mehr so genau mit solchen Dingen, so schlichtweg falsch ist. Wie sollte denn das begründet werden?
>>Jörg
>Hi Jörg,
>ich sehe es auch so, dass Echnaton sein vernachlässigt hat. Er hat sich nicht - das ist belegt - um die Außenpolitik gekümmert, was verheerend für das Land war. Er hat sich einfach nur mit Religion beschäftigt und das kann ein Staatsoberhaupt nicht.
>Meine Meinung.
>Bye

Muss dennn der Chef alles alleine machen?
Es ist bekannt, dass er einen äußerst fähigen Beamtenapparat zur Verfügung hatte, dem auch entsprechend fähige und qualifizierte Leute vorstanden. Dass auch in der Außenpolitik allerhand gelaufen ist, wird allein schon durch das Amarnaarchiv deutlich. Sogar hier waren offensichtlich bestimmte Aufgabengebiete verteilt, so ist sicher ein Teil der Korrespondenz (vielleicht sogar aus taktischen Erwägungen) zu anderen Königshäusern über sie Große Königliche Gemahlin gelaufen. Und dass beispielsweise einige "Hilferufe" von tributpflichtigen syrischen Fürsten einfach unbeantwortet blieben, kann auch andere Ursachen gehabt haben, vielleicht bedingt durch die "weltpolitische Lage".
Von einer Vernachlässigung seines Landes kann man m.E. ohnehin nicht sprechen, dazu waren die Eingriffe einfach zu gravierend. Vernachlässigen würde doch wohl bedeuten, dass man sich um nichts kümmert, also einfach so "die Karre laufen lässt".

Jörg

Antworten:



[ Archiv-Startseite ]