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Re: Mumien radioaktiv verstrahlt?

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Geschrieben von Dr. Karl H. Leser am 19. Juli 2001 20:12:42:

Als Antwort auf: Re: Mumien radioaktiv verstrahlt? geschrieben von Lutz am 19. Juli 2001 19:34:02:

>Hallo Mut,
>>Ich habe das mit den Strahlungen schon des öfteren gelesen und auch bei Dokumentationen im Fernsehen gehört. Ich habe auch bereits geschrieben, dass ich nicht glaube, dass das von den Ägyptern selbst vorgenommen wurde. Ich denke eher, dass das nachträglich passiert ist.
>sehr viele Mumien, speziell die königlichen in Kairo, wurden in der Neuzeit einer regelrechten "Strahlentherapie" (ähnlich der eines Krebspatienten) unterzogen um den fortschreitenden Verfall durch Bakterien und Pilzbefall entgegenzuwirken
>("Staatsbesuch" Ramses II in Frankreich irgendwann in den Siebzigern).
>Leider erschwert dies die DNA-Untersuchungen. Die DNA-Moleküle wurden nämlich durch die Strahlen arg in Mitleidenschaft gezogen (wie beim lebenden Menschen auch), damals dachte man sicher an sowas noch nicht...
>Jetzt liegen sie in speziellen Glassärgen welche mit irgendeinem Edelgas gefüllt sind. Dieses erfüllt den gleichen Zweck.
>Grüße,
>Lutz

Hi Lutz und Co.,

hierzu 2 Anmerkungen:

1. die Bestrahlung dürfte kaum in einer Größenordnung gelegen haben, die zu einer eigenen "Strahlung" der Mumien führen würde (das geht eher in die Richtung Sterilisierung von Lebensmitteln *g*). Falls an Mumien eine "Eigenstrahlung" beobachtet wird, dürfte das wohl auf Materialien zurückgehen, die zur Mumifizierung verwendet wurden (also natürliche Radioaktivität) - so eine Mumie enthält relativ wenig Isotope, die durch die Bestrahlung in längerfristig strahlende Isotope überführt werden könnten. Ich vermute mal, daß vor allem Gammastrahlen eingesetzt wurden, die vor allem Bakterien und Pilze (durch Schädigung der Erbsubstanz) inaktivieren sollte. Nur mit denen kommt man wohl auch in tiefe Gewebe (was bei einer Mumie, die ja mal aufgeschnitten wurde, wohl auch notwendig ist), mit Partikelstrahlung (z.B- alpha-Strahlung) kommt man wohl nicht bis dahin.

2. die Bestrahlung dürfte vor allem in den "Weichteilen" der Körper zu einer DNA-Schädigung geführt haben, Knochen und Zähne dürften dagegen ein großen Teil der Strahlung absorbiert und damit in ihrem Inneren gelegene Zellen ganz gut geschützt haben.


Gruss, Iufaa

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