'Urmonotheismus'
[ Archiv-Startseite ] Geschrieben von Loki am 14. August 2001 16:10:09: Als Antwort auf: Re: mhh... geschrieben von thot_365 am 13. August 2001 20:26:11:
Hi Thot
>>Kennst du eigentlich irgendwelche Literatur dazu, also wie lief die Vereinigung zu anfang an ab.
>Es gibt da ein Buch, das ziemlich gut ist (habe es aber leider auch nicht - wird zu meinem Leidwesen auch nicht mehr verlegt soweit ich weiß): "Egypt before the Pharaoes". Wie der Titel schon sagt, geht es da um das Ägypten, wie es vor der Zeit des Pharaonenreiches war.
>Ein anderes Buch (was ich auch selber habe) ist von Elena Cassin herausgegeben mit dem Titel "Die Altorientalischen Reiche I". Das ist der erste Band aus einer dreibändigen Reihe (dürfte über Weltbild zu bekommen sein).du kennst sicher Hermann Junker, er hat sich auch mit dem Thema befasst. Kennst du vielleicht irgendwelche Bücher von ihm? Würde mich interessieren was solch einer dazu sagt.
>>Eben genau dies ist es. Die Frage ist jetzt nur in wie weit waren diese Totems als Götter gesehen, also wie die Leute sie damals sahen, und kannten sie nebenbei noch irgendwelche Götter.
>Ich würde davon ausgehen, dass es sich beim Totemkult in erster Linie um eine Art Naturreligion gehandelt hat, in der eher die Mächte und Kräfte der Natur verehrt (weniger angebetet) wurden als eben Götter.aber auch dort wäre eine Wandlung in der Religion eingetreten.
>Außerdem ist da noch die Frage, warum es nur einen Gott geben sollte, wenn man doch viele haben kann ;-). Soweit mir bekannt ist gab es in allen antiken Religionen mehrere Götter - warum sollte dann Ägypten eine solche Ausnahme bilden?ja ich würde sagen das auch mehrere Götter noch einen Monotheismus zulassen würden. Wenn man zum Beispiel die Griechische Religion betrachtet hat auch sie Monotheistische Einflüsse, so wie Homers Bild der goldenen Kette.
>Da kommt mir übrigens noch ein weiterer Gedanke: Diese Theorie besagt, dass die Ägypter ursprünglich monotheisten waren - es also "in ihrem Blut liegen" müsste, da sie eine solche Ausnahme bilden. Wenn es denn wirklich so in "ihrem Blut liegen" würde, dann hätten sie eigentlich keine Probleme mit Echnatons Versuch haben dürfen, einen Gott zu etablieren.
>(Bei diesem Gedanken handelt es sich nur um eine Annahme und ich kann auch nicht sagen, ob dieser fortgeführte Gedanke zulässig ist - schließlich könnte auch eine Gewöhnung an die Vielgötterei zur Ablehnung Atons geführt haben).ja aber wenn man Jan Assmann zitieren darg 'Sie haben an beiden Wahrheiten, an der Einheit "Gottes" und an der differenziertheit der "Götter" festgehalten, bis auf Echnaton, der diese Spannung nicht ertrug und den Versuch machte, eine neue Religion zu stiften,die nur noch einen "Gott" kannte'. Wenn man danach gehen kann lag den Ägyptern der Monotheismus im Blut, ebenso wie der Polytheismus.
Langsam scheint es mir so also ob die Ägypter keine Polytheisten und keine Monotheisten waren. Sie waren irgendwie beides und auch keines. Irgendwie doch nicht so einfach dieses Völkchen zu verstehen.
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