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Re: Spiegel Bericht über Amenophis III.

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Geschrieben von Lothar Debus am 01. Februar 2001 10:24:30:

Als Antwort auf: Re: Spiegel Bericht über Amenophis III. geschrieben von semataui am 31. Januar 2001 16:14:26:

>>
>>Hi Leute
>>"Eine Holzstatue zeigt die Gemahlin (Teje) mit wulstigen Lippen und brutalem Gesichtsausdruck." (Spiegel 29.01.01)
>Hi,
>kenne eine kleine Fayence-Statue der Teje, die danach sehr hübsch war.
>Sie trägt die Inschrift auf dem Schurz: ewige Liebe gibt Teje, die Gerechtfertigte.
>Und so etwas sagt man über eine bösartige...?
>Irgendwie bin ich sauer.
>semataui

Hi, Semataui!
Bloß nicht unnütz aufregen!
Außerdem: "Und so etwas sagt man über eine bösartige...?" ist doch wohl kein Argument, oder hast Du schon mal (außer in einer Short Story von Ambrose "Bitter" Bierce) gehört, daß jemand eine Statue, einen Grabstein o.ä. mit "sie ist ein Scheusal" beschriftet hat? Spätestens dann, wenn sie tot sind, werden doch selbst aus den größten xxxx liebe Menschen.

Außer bei Herrschern: nach dem Spiegel-Autor sind wohl nur Leute, die Krieg führen und andere umbringen, tolle Leute. Amenophis III., ein "unbekannter Nobody" (diese Tatsache war wiederum mir und den Autoren etlicher meiner Bücher unbekannt), war nur ein Protzer, der sich an "nubischem Raubgold" bereichert hat (wohl ungefähr so, wie es die deutschen Stadt-Bundesländer mit hessischem Raubgold über den Länderfinanzausgleich tun).

Bei allem historischen Unsinn, den der Spiegel hier leider verzapft hat, etwas positives bleibt: auch nach über 3000 Jahren ist von Amenophis III. noch eine Menge übrig, von dem Autor des Berichts werden schon in 30 Jahren höchstens noch eine handvoll Leute den Namen kennen.

Und im Vergleich mit einer ägyptischen Stele hat der Artikel den unbestreitbaren Vorteil, daß man ihn leichter zerreißen kann.

Also immer ruhig bleiben, die Zeit heilt alle Wunden...

Gruß
Lothar

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