Re: Spiegel Bericht über Amenophis III. zu lothar
[ Archiv-Startseite ] Geschrieben von Jörg Müller am 02. Februar 2001 00:39:03: Als Antwort auf: Re: Spiegel Bericht über Amenophis III. zu lothar geschrieben von Benedikt am 01. Februar 2001 15:19:07:
>>>Hi Leuts
>>>Die ganzen Postings gehen überhaupt nicht Inhaltlich auf den Spiegelartikel ein. Mir scheint als sei daß für euch alles geklärt. Doch da gibt es doch bestimmmt offene Fragen? Oder blickt ihr da alle durch? Eigenartig!?
>>>Grüße Benne
>>hy benneAuf den Inhalt brauche ich ja eigentlich nicht mehr einzugehen, ist ja zwischenzeitlich geschehen, ich hätte da erst am Wochenende größeren Aufwand treiben müssen. Außerdem ist ja auch nichts Wesentliches hinzuzufügen.
>>was möchtest du denn zu diesem artikel noch geklärt haben?
>>auschlaggebend ist doch, dass versucht wird aus den letzten winzigen resten des aIII tempels noch infos zu saugen und ein projekt existiert, welches die Memnonkolosse in die liste der meistgefährdeten denkmäler einordnet.(und daraus hoffentlich auch entsprechende massnahmen einleitet)
>Das ist ja auch schon früher bei den Memnokolossen geschehen. Doch anscheinend wirkt der Zement laut Stadelmann wie "Sprengstoff" wenn Regen darauf kommt. Da frage ich mich wieso?Unterschiedliches Dehnungsverhalten.
Und an welchen Stellen in Ägypten ist bei alten Denkmälern ebenso verfahren worden?
An einigen. vorwiegend Tempelruinen.
Mit den besten Absichten hat man da anscheinend genau das Gegenteil erreicht.
Passiert schon mal, vor allem wenn nicht genug "Kohle" da ist und man ein Provisorium schaffen will, dass dann jedoch zu "Dauerlösung" wird. Ist allerdings nicht ägyptenspezifisch, ich denke, die Griechen können auch ein Liedchen davon singen.
Für mich ist da überhaupt nichts "geklärt".
>>wie im artikel schon gesagt: "es geschieht endlich etwas".
>>warum also weiter über sinnloses gelaber diskutieren.
>Mir ist das nicht so klar wie "sinnlos" dieses "Gelaber" ist? Deshalb frage ich ja nach. Unter AmenophisIII. sollen die größten Erdbewegungen stattgefunden haben. Und da scheint mir der Autor gute Argumente zu haben.Das wäre erst zu beweisen (ist aber sicher nicht möglich). Mit der Formulierung: "...an einer Baustelle" könnte ich mich noch eher stattfinden. Konkurrenz könnten nämlich auch etliche weniger spektakuläre Baumaßnahmen gewesen sein, wie beispielsweise die Errichtung der Nildämme im Alten Reich oder die Urbarmachung des Fajum.
Ich habe immer gedacht das wäre unter Snofru gewesen.
>Oder das 1000 Tonnen schwere Rohling transportiert wurden. Über 700 km mit Schiffen. Das ist mir neu.Warum nicht. so etwas hat es gegeben (Vielleicht nicht gerade 1000 Tonnen aber denke beispielsweise an den Obeliskentransport unter Hatsch. usw.) Die MemnonKolosse sind auch nicht 700 km transportiert worden auf dem Nil, so weit ist wohl die Entfernung nicht
Oder die Begründung für den Summton der Memnokolosse. Kann das wirklich so sein wie es in dem Artikel steht?
Ja, das ist tatsächlich so. Wärmespannungen in den Rissen.
Noch einige zusätzliche Anmerkungen:
A. dürfte alles andere als verrückt gewesen sein. Den tendenziös vom Autor ausgewählten (teilweise recht umstrittenen Zitataen9 könnte man auch entgegensetzen,
Bermann: "...In der Tat und Wahrheit war (A.) ..ein Meisterdiplomat. Das allgemeine Bild, dass sich zeigt, ist das eines Machtgleichgewichts, das sorgfältig beibehalten wurde, da alle Parteien von dem durch gegenseitige Bündnisse gesicherten und durch einen blühenden Güteraustausch unterstützten Frieden profitierten. (The Dazzling sun, S.54)
In den 38 Jahren Regenschaft brauchte er nur einen Feldzug (Nubien) zu führen. Er konnte sich auf eine klug ausgewählte und überaus fähige Beamtenschaft stützen.Zu den Frauenkleidern:
Angespielt wird auf eine Statuette, die A. in asiatischer Tracht darstellt. Hat mit Frauenkleidern nichts zu tun, hier hätte der Autor nur richtig lesen oder hinsehen müssen.Die 102 Löwen sind nicht in kruzer Zeit erlegt, wie es unausgesprochen suggeriert werden soll, sondern in 10 Jahren (Gedenkskarabäus Serie Nr. 3), macht also nur ca. 0,85 Löwe pro Monat ;-))
Diese Liste liesse sich mit einigen Recherche noch erheblich weiter fortsetzen. Angesichts der Qualität des Artikels aber nicht sehr sinnvoll. Offensichtlich ist der Autor auf dem Gebiet absoluter Laie, der recht uninteressiert sich nicht der Mühe unterzogen hat, wenigstens mal einige Standardtwerke der Ägyptologie zur Recherche zu benutzen. Das ganze hat mir mehr den Anschein, als hätte er nur am Telefon irgendwelche Studienanfänger nach interessanten Histörchen ausgefragt, weil Leute wie Wildung oder Hornung sich ohnehin nicht mit ihm abgegeben hätten ohne hinterher Korrektur lesen zu wollen (sie haben immerhin einen wissenschaftlichen Ruf zu verlieren.) Dies ist aber nur mein persönlicher Eindruck. Ich denke, es ging eher darum, mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an reisserischen Zeilen zur Erbauung der Geldbörse zu schaffen.>>jeder hat seine eigenen ansichten und einstellungen, so auch der autor d. artikels.
Vom Autor glaube ich das nicht.
>Jeder hat Ansichten und Einstellungen, aber ob es die eigenen sind finde ich ist eine andere Frage?
>(...)
>>what should we do?
>>reg dich nicht auf, lies stattdessen eine besser recherchierte newsletter und vergiss dieses missgeschick.
>Ich rege mich nicht auf. Welche newsletter meinst Du? Welches Missgeschick? (Meinst du mit Missgeschick den Spiegelartikel?)
>>bye
>>anna
>Benne
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