Archiv des alten Ägyptologie-Forum

Re: Berufschancen

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Geschrieben von Rainer Lorenz am 05. März 2001 21:01:09:

Als Antwort auf: Re: Berufschancen geschrieben von Lena am 05. März 2001 19:44:23:


>Wo wir schon von Archäologie sprechen, können wir ja auch weniger weit in die Vergangenheit gehen...
>Schaut Euch doch einfach mal den Lehrermangel in den verschiedenen Zeiten an - und den -überschuss...
>Das diese Perioden immer kurz auf die Prognose, man brauche unbedingt Lehre (-> Lehrerüberschuss) oder die, daß es sowieso keine Arbeitsplätze gibt (-> -mangel) folgten, sagt ja wohl alles...

Hallo Lena,

diesmal wieder auf diesem Forum :-)

Das ist korrekt. Allerings ist man - z.B. in der IT-Branche - spätestens mit 50 - nicht mehr wirklich leistungsfähig. Lehrer gehen kurz nach der Probezeit in Pension (hoffentlich ist keiner hier:-). Ägyptologen profitieren von ihrem Erfahrungsschatz. In diesem Beruf bis zum Ruhestand zu arbeiten scheint mir geradezu angeraten. In der Praxis findet keine nachträgliche Selektion statt.

Das war die eine Seite. Die andere ist, daß seit 60 Jahren die Gelder für die Archäologie zurückgefahren werden. Zurückgefahrene Gelder bedeuten weniger Stellen bei gleichzeitiger Zunahme der Studierenden. Die praktische Grabung kostet darüberhinaus heute weit mehr Geld als je zuvor. Marktwirtschaftlich bedeutet das: höhere "Stückkosten". Da es keinen "Umsatz" gibt und das Budget feststeht (tendentiell abnehmend), wird das direkt umgelagert auf die "Stückzahl". Ja, ich weiß, das klingt alles entsetzlich (und ist es auch), aber so siehts wohl z.Zt. aus.

Ich weiß nicht, ob eine Ursache darin zu finden wäre, daß private Gelder in Deutschland etwas schleppender fließen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß die Situation von Dreyer in Abydos auf amerikanische Verhältnisse transferierbar wäre. Aber das nur so als Gedanke nebenbei.

Ciao, Rainer

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