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Thema: Farben und Fotoblitze |
Gitta Gast
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« Datum: 06.08.2003 um 22:56:12 » |
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In Sigrid Hodel-Hoenes "Leben und Tod im Alten Ägypten" las ich folgendes: Die Ägypter verwendeten vor allem Mineralfarben weiß = Kalziumcarbonat (Kalk) und Kalziumsulfat (Gips) schwarz = Kohle rot = Eisenoxyd grün = Kupfer/Malachit/grüne Fritte blau = Azurit (Verwitterungsprodukt von Kupfersulfid) Hodel-Hoenes bezieht sich auf Lucas/Harris "Dank dieser Arbeiten wissen wir um die Farben Bescheid, obwohl immer noch erklärt wird, man wüsste nicht, welche Farben verwendt wurden bzw. dass alles Pflanzenfarben gewesen seien" So gesehen, dürfte Fotoblitze den Farben eigentlich nichts anhaben können. Aber - "als Bindemittel für die Farbpigmente wurde Gummi verwendet, genauer gesagt, die Harze von Myrrhe, Therebinthe, Akazie und des Ebenholzbaumes aus Punt. Daneben wurde Bienenwachs genommen" Das sind nun wiederum pflanzliche Stoffe. Da stellt sich die Frage, ob vielleicht erst diese Verbindungen die Zerstörung der Farben beschleunigen. Was geschieht, wenn mineralische Farben, gebunden mit pflanzlichen Stoffen vom Blitz getroffen werden? Gitta
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Iufaa Moderator
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Re: Farben und Fotoblitze |
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« Antwort #1, Datum: 07.08.2003 um 10:33:14 » |
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Hi Gitta, alle organischen Stoffe sind ein gefundenes Fressen für Pilze et al.. Ob sie allerdings lichtempfindlich sind, ist im ersten Ansatz mal zu verneinen, sie müßten eine sog. chromophore Gruppe im Molekül haben, daß Licht absorbieren kann. Sekundär sind natürlich Licht-bedingte Zerstörungen durchaus denkbar. Die Farbstoffe, die sie einschließen, müssen ja mit der absorbierten Lichtenergie "irgendwo hin" - ich vermute mal, sie geben diese als thermische Energie (Wärme) wieder an die Umgebung ab - ob dabei allerdings nennenswerte Temperaturanstiege /-gradienten entstehen, möchte ich bezweifeln. Dazu wird die Energieaufladung durch die Blitzlichter zu klein und die Wärme-abführende Wandfläche (die wirkt wie ein Kühlkörper) zu groß sein. Iufaa
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Gitta Gast - Themenstarter
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Re: Farben und Fotoblitze |
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« Antwort #2, Datum: 07.08.2003 um 15:57:56 » |
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Hi Iufaa, danke für die fachmännische Erklärung. Ich als Laie schließe daraus, dass das Blitzverbot im Prinzip keinen wirklichen Sinn macht, zumindest nicht aus diesem Grunde. Was mich nicht dazu verleiten wird, mich nicht daran zu halten. Diese Zusammenhänge einem der Grabwächter o.ä. zu erklären, stelle ich mir äusserst frustierend vor Gitta
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semataui Member
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Re: Farben und Fotoblitze |
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« Antwort #3, Datum: 07.08.2003 um 16:17:14 » |
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Hi, hierzu ein passender Artikel aus dem BMW-Magazin: Alles zerfällt Schwarzweißfotos sind mit Bromsilber beschichtet. Unter Licheinwirkung verblassen die schwarzen Silberpartikel, die die Grautöne bilden, sie oxidieren und zerfallen. Farbfotos sind viel kurzlebiger. Im Licht verlieren sie in wenigen Jahren ihre Dichte, werden farbstichig und unscharf. Ideal gelagert werden Fotos bei minus 18 Grad, 30% Luftfeutigkeit und völligem Dunkel. Lebensdauer: Schwarzweißfotos 50 bis 100 Jahre, Farbfotos deutlich kürzer. Dias bei sachgerechter Lagerung in Dunkelheit und Kühle 70 bis 80 Jahre. CD-ROM: 50 bis 80 Jahre DVD 30 bis 40 Jahre Bleibt die Frage, warum man über 3000-jährige Malereien reproduziert und ggf. zerstört, wenn die Reproduktion gerade mal ein Menschenalter hält... Vielleicht sollte man die Archive der Menschheit doch wieder in Stein anlegen: Keilschrift und Rosettastein ist noch lesbar Gruß sema
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manetho Member
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Re: Farben und Fotoblitze |
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« Antwort #4, Datum: 07.08.2003 um 18:42:53 » |
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Die Frage war vor ca. 2 Jahren mal in einer Newsgroup für Fotographie diskutiert worden, wo auch einige Experten mitgeantwortet haben. Eine nachweisbare Schädigung von derartigen Farben durch Fotoblitz war bzw. ist wohl nicht feststellbar, dazu wäre die Energie auch zu gering. Nichtdestotrotz gibt es diese Festlegungen und sie sind nunmal zu akzeptieren - so schade es manchmal ist
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