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Verlauf:
Abydosfahrt
Menena/Menna (Feldvermesser, 18. Dyn, TT69)
Oberägypten
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  Nechbet (Göttin)
a. Nxbt



Haupt-Kultort: --> Elkab (Oberägypten)
Die Stadt Elkab (bei den Griechen Eileithyiaspolis) liegt auf dem Ostufer des Nils gegenüber von der Falkenstadt --> Hierakonpolis (Nechen) im --> 3. oberägyptischen Gau und war das alte Necheb. Die politische Rolle ihrer Heimat hat Nechbet bereits in der Vorzeit über die Stellung einer Ortsgöttin hinausgehoben, denn Necheb war gemeinsam mit Nechen Hauptstadt des oberägyptischen Reiches.
Der Haupttempel, der der Göttin Nechbet und ihrem dortigen Partner --> Thot geweiht wurde, existiert spätestens seit der 11. Dynastie.

Der Name von Nechbet bedeutet : "die von Necheb"
weitere Beinamen sind:
"die Weisse von Nechen"
"die Silberne"
"Herrin des Grossen Hauses"
"die die Bogen(Völker) zusammenbindet"
"die mit ausgebreiteten Flügeln"
"große Wildkuh, die in Elkab wohnt" (siehe unten)
griechische Bezeichnung: Eileithyia, auch Gleichsetzung mit Selene

Verkörperung:
Nechbet wird als Geier mit ausgebreiteten Flügeln dargestellt und trägt die --> Weiße Krone Oberägyptens auf dem Haupt, die zuweilen mit zwei langen Federn flankiert ist.
Eine weitere Verkörperung ist die einer Frau mit Geierhaube. Gelegentlich tauscht sie mit --> Uto die Geierhaube bzw. die Schlangengestalt.
Die Gestalt der Nechbet ist früh völlig vermenschlicht worden. Nur der Balg ihres Tieres ruht einer Haube gleich auf ihrem Haupt (Geierhaube). Daneben hat sich aber in bestimmten symbolischen Zusammenhängen ihre Tiergestalt zäh behauptet. Durch ihre Geiergestalt wird Nechbet auch mit der thebanischen Geiergöttin --> Mut verschmolzen.
Als Kronengöttin trägt sie die oberägyptische oder die Atefkrone und ist verbunden mit der Lilie als Sinnbild und Wappenzeichen.
In einigen Darstellungen des Alten Reiches schwebt sie als Schutzsymbol zusammen mit dem Horusfalken über dem König.

In ihrer Funktion als Schutzgöttin der Königinnen ist sie typischer Bestandteil von Kronen und Schmuck. Die Geiergöttin ist das Gegenstück der Kobragöttin Uto/Wadjet von Buto in Unterägypten. Während Nechbet die Schutzgöttin des Südens ist, so ist Wadjet die Schutzgöttin des Nordens. Beide zusammen garantieren die Sicherheit des Pharaos, des "Königs der beiden Länder".

Auch das Königskopftuch und vor allem der Uräus sind Erscheinungsformen der Nechbet (Pyr. 729, 900, 1566). Darum kann Nechbet ebenso die Gestalt einer Uräusschlange annehmen, die oft noch beflügelt, ihre Fittiche im Gestus des Schutzes vor sich ausbreitet. Der Ägypter verstand daher die beiden Uräen, die sich um die Sonnenscheibe ringeln, als Nechbet und Uto/Wadjet.

Nechbet nährt den neugeborenen König und schützt ihn. Später wird sie zur Schutzgöttin nichtköniglichen Toten, Amme und auch Geburtshelferin.
Enge Verbindungen bestehen auch zu den Gottheiten --> HeqaHeka (mit der sie etwa in der 18. Dynastie identifiziert wird), --> Heqet, --> Maat, der kuhgestaltigen Smithis und --> TefnutTefnut.
Da sie besonders mit der Smithis häufig verschmolz, wird sie auch zuweilen als "große Wildkuh, die in Elkab wohnt" angesprochen.In den Pyramidensprüchen 729a und 1566a wird eine "Wildkuh, die in Elkab zu Hause ist" erwähnt. Ob diese mit der dort ebenfalls verehrten Hathor-Tefnut identisch ist, ist nicht ganz sicher. Es könnte aber auch ein Beiname von Nechbet sein, denn im Pyramidentext 911 wird sie als Wildkuh in Funktion der königlichen Amme dargestellt, wie sie das Königskind säugt und aufzieht. Es scheint so, als würde an den Geiergöttinnen generell die Mutterrolle haften (so auch bei der thebanischen Geiergöttin Mut).

Nur vereinzelt brechen kriegerische Eigenschaften hervor, so führt sie das Beiwort "die die Bogen(Völker) zusammenbindet", dass heisst, sie unter der Herrschaft des Königs vereint.
Einen weiteren Beinamen verdankt Nechbet der Lage ihres Kultortes am Eingang der Wüstenstraße, die zu den Bergwerken von Barramija führten. Sie wird dadurch zur "Herrin des Einganges des Wüstentals" und zugleich zur Patronin der Bergwerke, die deren Erzeugnisse spendet. So verheißt sie dem König Silber und Gold und wird ihrerseits wieder von ihm mit Edelmetallen beschenkt.

Weitere Funktionen :
z.T. als Mondgöttin (als fernes Horusauge) bekannt.
("Dein Schrecken ist das helle Horusauge, jene weisse (Krone), die alte (Schlange), die in Elkab ist", Pyr. 500). Es geschieht nicht sehr häufig, aber doch schon früh. So wird sie bereits in den Pyramidentexten (900) als das "unversehrte Horusauge", dass heisst als Mond, angeredet. Weiter wurde sie nach einer Inschrift des Neuen Reiches nach Sonnenuntergang verehrt

Der Hohepriester von Elkab trug den Namen "Diener der Weissen (Krone)".

b. Nxbt



"Knospung", eine Personifikation


Quelle:
-

Eingestellt durch: semataui (17.05.2003)
Bearbeitet durch:  semataui (16.02.2005)
Unterstrichene Lexikon-Links wurden automatisch generiert.


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