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Verlauf:
Ramose (Schreiber, 25. Dyn, TT 132)
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  Grabkegel
Grabkegel (engl. funerary cones) sind nach spezieller Form und Anbringungsort benannte aus Ton gebrannte,konische Ziegel, oft bis zu einem halben Meter lang, mit in der Regel konischer runder, selten quadratischer bzw. rechteckiger Grundfläche. Grabkegel werden auch gelegentlich "Friesziegel" genannt, weil sie manchmal in mehreren Reihen zu einem waagerechten (Schmuck-)Fries in die weißgetünchten Lehmziegelfassaden vor allem thebanischer Privatgräber eingemauert wurden.

Die Grabkegel wurden dabei so eingemauert, dass die Grundflächen stets nach außen zeigten, so daß der auf der Vorderseite angebrachte Stempeleindruck sichtbar war, der Namen und Titel des Kegelbesitzers, gelegentlich auch der Ehefrau, nennt.
Grabkegel wurden in grosser Zahl über den Grabeingängen der thebanischen Gräber angebracht; ihre genaue Funktion ist umstritten. Sie tauchen zuerst in der 11. Dynastie auf, wo sie noch unbeschriftet waren, sind bis in die 26. Dynastie belegt, und waren besonders in der 18. Dynastie beliebt. Es sind ca. 400 Typen bekannt, wobei sich diese nur 80 bekannten Gräbern zuordnen lassen, was einen deutlichen Hinweis darauf gibt wie viele Gräber bisher noch nicht gefunden worden sind.

Die Bedeutung der Grabkegel ist umstritten. Möglicherweise gehen sie auf Architekturvorbilder (wie z.B. Balkenköpfe) zurück. Eine Interpretation sieht in den Grabkegeln "Abbilder" der Sonne, die im Vorbeiziehen in das Grab hinein Licht und Leben spendet, während der tote Besitzer durch Namensschreibung auf die Grundfläche als Sonnenbestandteil am ewigen Kreislauf teilnimmt.


kompletter Grabkegel, Seitenansicht, Petrie Museum


- Vollbild -


Grundfläche eines Grabkegels, Siegelabdruck, Sammlung Iufaa


Quelle:
Macadam, Funerary Cones
Lexikon der Ägyptologie, Bd. II. Wiesbaden 1975-86, Sp 857-859

Eingestellt durch: Udimu (30.08.2003)
Bearbeitet durch:  Iufaa (12.04.2005)
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