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  Kom Ombo (Tempel)
Wenn man heute mit einem der modernen Passagierschiffe den Nil in Richtung Assuan befährt, erreicht etwas 40 km vor Assuan hinter einer Flußschleife Kom Ombo. Und hat man das Glück abends um den Nilbogen zu kommen, so bietet sich dem Reisenden ein unvergleichlicher Anblick. Auf einer natürlichen Anhöhe gelegen, wird der Tempel von der untergehenden Sonne in ein goldenes Licht getaucht, und auch nach Sonnenuntergang wirkt er nicht weniger durch geschickte Beleuchtung.
(Foto: © semataui.de/Klaus Adams)
 
Der heutige Tempel wurde wahrscheinlich unter Ptolemäus VI Philometor begonnen, auf den Resten der noch nicht klar identifizierten Vorgängerbauten  (12. Dyn, 18. und 19. Dyn). Noch im 2. und 3. Jh. nach Chr. wurde an der Dekoration gearbeitet.
Das Heiligtum selbst ist ein Doppelheiligtum, den Göttern --> Horus als --> Haroeris und --> Sobek gewidmet. So besaß die 51 x 96 m große Umfassungsmauer auch zwei Eingänge als Doppelportal. Hinter dem Hof erhebt sich der --> Pronaos mit 3 x 5 Säulen, 12 Meter hoch mit herrlichen Kompositkapitellen. Als Doppeltempel gibt es zwei parallele Zugänge zum Inneren. Das Tempelinnere wird gebildet durch einen Säulensaal mit 2 x 5 Säulen, 3 Vorsälen und zwei Sanktuaren mit schwarzen Granitsockeln. Durch die durchbrochenen Rückwände ist eine Verbindung zu den Kultbildkammern hergestellt. In der Nord- und der Ostecke waren Krypten eingebaut.
Die Reliefs und Dekorationselemente wie Kapitelle, Friese und Hohlkehlen zählen zu den bedeutendsten Werken ptolemäischer Baukunst.
Vor dem Tempel stand ein großes --> Mammisi des Ptolemäus VII. Euergetes II. Leider hat im 19. Jh. der Nil das Gebäude zum größten Teil mit sich gerissen, zusammen mit dem westlichen Teil der Umfassungsmauer.
Der Gott Haroeris bildet in Kom Ombo mit Ta-senet-nofret und Pa-neb-taui eine eigene Triade, ebenso Gott Sobek mit --> Hathor und --> Chons.

Fotogalerie

Lit.: Description Band 1
De Morgan, Kom Ombo (1895)
Alexandre Badawi, Kom Ombo, Sanctuaires
P. Lacau, Notes sur le plans des temples d´Edfou et de Kom-Ombo (ASAE 52, 1952)
A. Gutbub, Kom Ombo, Les textes et leur etude (1972)



Quelle:
Arnold, D., Die Tempel Ägyptens. Augsburg 1996

Eingestellt durch: semataui (03.11.2003)
Bearbeitet durch:  semataui (04.05.2005)
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