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Amenhotep III / Neb-maat-Rê (König, 18. Dyn)
Elephantine (Tempel)
Fayence
Elephantine (Tempel)
Stele
Amenhotep III / Neb-maat-Rê (König, 18. Dyn)
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  Skarabäus
Eine der meiner Meinung nach besten Beschreibungen findet sich im Ausstellungskatalog des Museums von Cairo (Zabern Verlag):

"Dieser schöne, blaue Skarabäus ist auf einem vergoldeten Holzbrettchen angebracht. Es ist eine naturgetreue Nachbildung des Coleopterus Coprophagus (Scarabäus Sacer) mit einem Clipeus, abstehenden Beinen und gestreifter Flügeldecke.

In Ägypten wurde der Skarabäus sehr früh mit den schöpferischen Kräften der aufgehenden Sonne und dem Ideenkreis des ewigen Neuwerdens assoziiert. Der Anblick des Mistkäfers, der sich rückwärts aus dem Sand herausschaft und ein rötliches Kügelchen hinter sich herzieht, beschwor die Vorstellung von Osten nach Westen ziehenden Sonne. Diese Asoziation wurde durch das Spiel der Worte noch verstärkt: cheprer, der ägyptische Name für Skarabäus, ist dem Wort cheper ähnlich in seiner Bedeutung "vorkommen", "werden", und gleichzeitig einem Namen des Sonnengottes Chepri, wenn sein Aspekt als aufgehende Sonne gemeint ist. Man schreibt sogar diese verschiedenen Begriffemit dem Bildzeichen des Skarabäus, und der Gott Chepri wurde häufig mit Skarabäenkopf dargestellt.

So wird der Skarabäus zu einem wirksamen Amulett. Meistens ist er aus Speckstein oder emaillierten Ton; relativ häufig auch aus Halbedelsteinen, doch selten findet man Exemplare aus Gold, Silber oder Bronze, vielleicht weil diese eingeschmolzen wurden.

Aufgrund ihrer praktischen und kompakten Form benutzte man Gegenstände in Skarabäengestalt seit der Ersten Zwischenzeit zu allen möglichen Gelegenheiten, als Siegelstempel, Fingerringe oder Anhänger, wobei aber die ursprüngliche Amulettfunktion erhalten blieb. Auf die glatte Unterseite des Skarabäus graviert man Symbole, Wunschformeln oder Königsnamen. Im Neuen Reich beschriftet man überlebensgrosse Skarabäen mit historischen Ereignissen, so mit den politischen Erfolgen Thutmosis IV., einer Jagd oder der Hochzeit Amenophis' III. mit Teje und später mit der Hethiterprinzessin Giluhepa, oder auch der Anlage eines Teiches für die Königin Teje.

Die "Herzskarabäen", so benannt, da sie auf der Brust der Mumie auf das Herz gelegt wurden, sind aus Jaspis oder grünem Stein, der Symbolfarbe für die Wiedergeburt, gelegentlich auch aus schwarzem Stein. Auf ihrer flachen Seite steht die Formel aus dem Kapitel 30 des Totenbuchs: "Oh, mein Herz, lege kein Zeugnis ab gegen mich vor dem Gericht." Sei es als Schmuckmittel oder Grabdarstellung, der Skarabäus war immer das Sinnbild der Wiedergeburt."
     



Quelle:
Saleh, M., Offizieller Katalog. Die Hauptwerke im Ägyptischen Museum Kairo., Mainz 1986

Eingestellt durch: manetho (11.01.2004)
Bearbeitet durch:  naunakhte (14.04.2005)
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