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Verlauf:
Mose (Bauleiter, 19. Dyn, TT 137)
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  Bak (Bildhauer, 18. Dyn)
Tätigkeit:       Handwerker
Titulatur:       Oberster der Bildhauer des Königs
Epoche:          Amarnazeit
Zeit:            18. Dynastie
Vater:           Man
Ehefrau:         Taheri
Grab:            unbekannt

Der schlanke, hochrechteckige Denkstein mit gerundetem Abschluß über einer engen Hohlkehle ist insbesondere wegen der in seinem Zentrum nahezu rundplastisch herausgearbeiteten Bildnisse privater Personen ein einzigartiges Dokument für das Kunstschaffen im nichtköniglichen Bereich während der Amarnazeit.

Wie aus den Inschriften hervorgeht sind der "Oberste der Bildhauer" Bak und seine Frau Taheri dargestellt. Er trägt zur schulterlangen Perücke eine üppig plissierte Bekleidung, die seine fette Brust und den präsentierten Wohlstandsbauch voll und durchaus beabsichtigt zur Geltung kommen läßt. Dabei betonen seine den Leib flankierenden Arme durch ihre besondere Haltung die Körperfülle zusätzlich.

Für unsere Begriffe in wesentlich ästhetischeren Körperformen zeigt sich seine Frau, die ihre Linke auf die Schulter ihres Gatten gelegt hat. Ihr knöchellanges Gewand ist von ungewöhnlicher Transparenz, die neben den Brüsten, der Pubis und den Konturen insgesamt selbst noch die Kniescheiben durchscheinen läßt. Sie trägt eine massige, bis auf die Brüste fallende Perücke.

Die Gesichter des Paares, deutlich hager und somit kontrastierend zu den satten Körperformen gezeichnet, lassen am ehesten den Stil der Amarnakunst erkennen, insbesondere die "verschleierten" Augen mit der Beschränkung auf Oberlider und flache Augenhöhlen. Besonders bei Werken der Kleinkunst ist diese typische Art der Augenwiedergabe zu beobachten. Bak, der uns auch aus anderen Quellen bekannt ist, stammte aus einer Bildhauerfamilie. Als "einer, den seine Majestät selbst unterwiesen hat" muß er als Künstler in Achet-Aton eine wichtige Stellung innegehabt haben. Möglicherweise ist sein Bildnis hier von ihm selbst geschaffen: Es wäre eines der ältesten Selbstporträts überhaupt.

Baks Charakterisierung als "einer, den seine Majestät selbst unterwiesen hat" findet sich nicht auf oben beschriebener Stele, die nur die üblichen Opferformeln enthält, sondern auf einem Relief in Assuan, wo er mit seinem Vater Man abgebildet ist.

Die Passage lautet (Maj Sandman, Texts from the Time of Akhenaten, Bruxelles, 1938, S. 175, Zeile 6-7; siehe auch Post von M. Tilgner):
Xrj-a sbA n Hm=f Ds=f
"... ein Gehilfe, den Seine Majestät selbst unterwiesen hat ..."

Auf der Naos-Stele heißt es nur:
"Ein Opfer, das der König gibt ... "
n kA n Xrj-a n Hm=f
"... für den Ka des Gehilfen Seiner Majestät ..."

und weiter: "... den Bildhauermeister ... Bak - selig. ..."


- Vollbild -
               
Abb.1
Naos-Stele des Bak und der Tahere
18. Dyn., ca. 1355 v.u.Z.
Fundort unbekannt, Quarzit
Inv.Nr. 31009


- Vollbild -

               Abb.2
Abbildung des Reliefs in Assuan mit
Bak und seinem Vater

Weiterführende Literatur:
R. Krauss, Der Oberbildhauer Bak und sein Denkstein in Berlin, Jahrbuch der Berliner Museen, Berlin, Bd. 28, S. 5-46 (1986)


Quelle:
W. KAISER in: Jahrbuch der Stiftung Preußischer Kulturbesitz II (1963) S. 133 ff.
Ägyptisches Museum Berlin (Katalog 1967) Nr. 766

Eingestellt durch: manetho (22.03.2005)
Bearbeitet durch:  Iufaa (06.04.2005)
Unterstrichene Lexikon-Links wurden automatisch generiert.


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