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Theban Tomb (TT)
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  Amunedjeh (Herold, 18. Dyn, TT84)
JAm.w-nDH



Amunedjeh war königlicher Herold und Aufseher der Tore zum Ende der Regentschaft des --> Thutmosis III. Ein eindeutiger Hinweis auf des 40. Jahr des Königs befindet sich in seinen biographischen Texten. Im Grab des --> Userhat (TT 56) ist er ebenfalls erwähnt, folglich lebte er bis in die Zeit des --> Amenhotep II.
Bereits in dieser Zeit muß Amunedjeh Opfer einer "damnatio memoriae" geworden sein, denn seine Grabanlage wurde schon jetzt vom späteren Hohepriester des Amun mit Namen --> Mery usurpiert, der nach seiner Ernennung zum Hohepriester auch noch TT 95 baute (anders: Polz in MDAIK 46, S. 310f).

Amunedjehs Eltern waren der Richter Sa-Djehuti und dessen Frau Resi, verheiratet war er mit einer Henut-neferet.

Das Grab TT 84 liegt in Sheik Abd el-Korna (upper enclosure). Champollion vergab die Grabnummer 11, Lepsius die Nr. 71, Wilkinson Nr. 31 und Hay Nr. 19.
Große Teile des Hofes liegen unter Schutt begraben. Vor der Fassade an der rechten Seitenabgrenzung befindet sich ein Grabschacht, der wahrscheinlich aus der Zeit des Amunedjeh datiert.
Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams nach P&M

Dekoration
Querhalle
1. Rahmen außen: Reste von Hymnen. Im Durchgang der Grabherr und seine Frau mit Hymnen.
2. Beamte bringen Vieh. Textreste.
3. Der Grabherr und sein Sohn. Opfer und Opferliste. Ein sitzender Mann und ein Mann, der dem A. opfert.
4. Stele. Der Grabherr opfert den Kartuschen des Thutmosis III. Bitte an Besucher. Darunter autibiographischer Text.
5. Drei Register:
I. + II. [Der Grabherr] und Nubier mit Tributen, darunter Giraffen, Schimpansen, Pavianen und Affen vor [Thutmosis III].
III. Fragmente von Nubiern.
6. Zwei Register, auf jedem Diener mit Lebensmitteln
7. Der Grabherr mit seinem Bruder Chaemwaset, 4. Lektor am Tempel von Thutmosis I, opfern ein Bukett des Amun. Reste von drei Registern, ein Festbankett zeigend.
8. Stele, usurpiert von Mery: Doppelszene, der Grabherr opfert --> Osiris sowie Hymnen an --> Rê, Mitteilung an den Tod sowie Textreste eines autobiographischen Textes.
9. [Der Grabherr] und zwei Register:
Syrer mit Tributen, einschließlich Pferd und Wagen sowie dekorative Vasen vor [Thutmosis III].
Decke: Texte

Südkapelle
10. Seitenwände: [Ein Mann] opfert dem Grabherrn und seiner Mutter an der linken Wand und rechts dem Grabherrn und seinem Vater.
Nordkapelle
11. Linker Rahmen außen: der Grabherr betritt das Grab. Seitenwand rechts: Der Grabherr und sein Vater (unvollendet), Priester opfern dem Grabherrn und seiner Frau.

Passage
12. Innerer Rahmen: Opfertexte
13. Drei Register, usurpiert von Mery:
I. - III. Begräbnisprozession zur --> Westgöttin. Ein Mann trägt eine Statuette, Schlachter, Riten vor der Mumie.
14. Zwei Register:
I. Der Bruder Chaemwaset opfert ein Bukett des Amun dem [Grabherrn und seiner Frau]
II. [Bruder opfert seinen Eltern ein Bukett des Amun.]
15. Der Grabherr auf Wüstenjagd in einem Wagen. Reste von Tierdarstellungen.
16. Der Grabher und seine [Frau] (usurpiert von Mery und seiner (Mutter) inspiziert drei Register mit Waren aus dem Delta, die von Chaemwaset vorgeführt werden.
17. [Fisch- und Vogelfang]
18. Zwei Register:
I. Ein [Mann] vor dem Grabherrn und seiner Frau mit Opfern und einer Opferliste.
II. Ein Mann opfert dem Grabherrn und dessen Vater.

Schrein
19. Rahmen, innen: Reste von drei Registern
I. weibliche Opferträger mit symbol. Bäumen auf dem Kopf
II. Opferträger (rechts zerstört)
III. Zwei Männer (rechts zerstört)
20. unvollendet. Der Grabherr und seine [Frau], Opfer
21. Der Grabherr und ein Mann, Opfer

Nische
22. Oben rechts ein Anubis-Schakal. Zwei Register an jeder Seite:
I. sitzender Gott
II. sitzender Mann
Texte an der Decke.

Nach der Usurpation durch Mery fiel das Grab auch den üblichen Amarnazerstörungen zur Opfer, die auch Mery nicht verschonten. In koptischer Zeit wurde das Grab mehrmals benutzt mit weiteren Eingriffen in die Dekoration.  
 


Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 332ff

Eingestellt durch: semataui (19.12.2006)
Bearbeitet durch: -
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