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1) Mehetenweskhet (Königin, 21. Dyn)
Der Name der Königin Mehetenweskhet findet sich unter anderem in einem Priesterstammbaum, welcher im 7. Regierungsjahr des Pharao Takelot I. in das Dach des Tempels des Gottes Chons in Karnak gesetzt wurde. (1) Ein weiteres bedeutendes Denkmal zur Dokumentation ihrer Persönlichkeit stellt die von Auguste Mariette im Serapeum von Memphis entdeckte Pasenhor Stele dar. (2) Die Königin Mehetenweskhet gehört der 5. Generation der in der Pasenhor-Stele dargestellten Genealogie des libyschen Hauses der Meschwesh und Tjehenu an. (3) Damit wird ihre Blüte in den späten Jahren des Hohepriesters Herihor, oder kurz danach, begonnen haben. (4) Ihre ungefähre Lebenszeit wird daher in die Jahre zwischen 1075 - 1015 v. Chr. zu setzen sein. (5) Lepsius und Flinders Petrie erwarben in den Jahren 1843 und 1887 in Theben einige ihrer Uschebtis, wodurch sie zu der Überzeugung gelangten, dass die Überreste ihres Grabes ebendort zu finden seien. (6)

Der Name der Königin Mehetenweskhet schließt das Wort "Mehet" ein, was soviel wie "die Nördliche" bedeutet und der Name einer im Buch Amduat genannten Göttin ist. (7) Die Göttin Mehet (MHt), auch Mehen (MHn) genannt, ist jene, welche sich in Gestalt einer Schlange um die Kabine des Sonnengottes Re wickelt, damit dieser während seiner nächtlichen Barkenfahrt nicht von der feindlichen Unterweltsschlange Apophis angegriffen werden kann. Sie gibt dem im Bug stehenden Seth den Befehl, diese feindliche Schlange zu töten, als diese die Nachtbarke angreift. (8) Der Name Mehetenweskhet war demnach mit einer machtvollen Göttin verbunden zu denken.

Über die Herkunft der Königin Mehetenweskhet lassen sich nur Vermutungen anstellen. Am Schluss der Pasenhor Stele, welche ihren chronologischen Anfang darstellt, finden sich zwei Djedpfeiler dargestellt, welche entsprechend dem Bericht des Wenamun für den Pharao Smendes I. und seine Gemahlin Tentamun stehen könnten. (9) Demnach wäre die Königin Mehetenweskhet eine Tochter der Tentamun und des Smendes I. und damit zugleich eine Schwester der ebenfalls in Theben bestatteten Prinzessin Henuttawy. Doch der Verfasser der Pasenhor Stele, namentlich der gleichnamige memphitische Priester Pasenhor, auch Harpeson genannt, leitete seine eigene Abstammung ebenfalls aus dieser durchgehenden Genealogie ab und bezeichnete die dort genannten Könige zuletzt als "Prinzen von Kusch" in Nubien. Demnach könnte die Königin Mehetenweskhet auch aus Napata stammen, was hier aber zugunsten der Tentamon verworfen wird. (10)

Königin Mehetenweskhet ist die Gemahlin des Königs Schoschenq A, des Älteren. (11) Dessen Lebenszeit wird hier, ähnlich derjenigen der Mehetenweskhet, in die Jahre 1075 - 1010 v. Chr. gesetzt. (12) Der durch den Pharao Takelot I. im Dach des Chonstempels zu Karnak in Theben inschriftlich gesetzte Priesterstammbaum berichtet, dass Königin Mehetenweskhet die Mutter Osorkon des Älteren gewesen ist, wie Flinders-Petrie, sowie später erneut auch Yoyotte, nachweisen konnten. Dort heißt es unter anderem : "Tashaenkheper, the royal wife of Pharao Osorkon, the child of Mehetenweskhet." (13) Osorkon der Ältere ist demnach also der Sohn der Mehetenweskhet und des Scheschonq A. Er ist Nachfolger des Pharao Amenemope und Vorgänger des Siamun. (14) Daher wäre ihr Sohn Osorkon entsprechend seiner Kartusche eigentlich als Pharao Osorkon I. anzuerkennen und die bisher übliche Folge der Könige "Osorkon" neu durchzunummerieren. (15) In der Pasenhor Stele wird Osorkon der Ältere und seine Gemahlin Tashaenkheper jedoch erst später, in der 8. Generation eingeführt, was jedoch fehlerhaft ist. (16) Flinders-Petrie zufolge fiel die 6. Generation Osorkon des Älteren einer doppelten Nennung des Namlot und der Tentsepeh zum Opfer, welche der 7. und 11. Generation angehören. (17) Tatsächlich scheint Tentsepeh die Schwiegertochter der Mehetenweskhet gewesen zu sein, (18) weshalb zwischen dem Gemahl der Königin Mehetenweskhet und dessen Namensvetter, Pharao Schoschenq I., zwei ganze Generationen zu setzen sind. Dies ist zum einen die der Großeltern selbst, sowie zum anderen diejenige des Sitnebtaui Osorkon und seiner Gemahlin Tashaenkheper. Aus der Ehe seines Bruders Namlot A und der Tentsepeh ging deren Sohn Scheschonq hervor, der spätere Pharao Scheschonq I.

Im Ergebnis ist Königin Mehetenweskhet demnach in der Zeit des späten Herihor aufgewachsen und könnte als die zweite Tochter der Königin Tentamun und des Pharao Smendes I. zu bezeichnen sein. Ihre Schwester wäre die Prinzessin Henuttawy, welche ihrerseits die Gemahlin des Hohepriestes Pinudjem I. war. Osorkon der Ältere ist nachweislich ihr Sohn, Tentsepeh offenbar ihre Schwiegertochter gewesen. Das in Theben vermutete Grab wurde bisher nicht gefunden.


Quelle:
(1) Flinders Petrie, William Matthew : History of Egypt, Vol. 3, London 1905, S. 244 - 245.
(2) Mariette, Auguste : La Sérapéum de Memphis, découvert et décrít par Auguste Mariette, Paris 1857, Platte 31.
(3) Breasted, James Henry : Ancient Records of Egypt, Historical Documents, Vol. IV, The Twentieth to the Twenty-Sixth Dynasties, Chicago 1906, S. 399.
(4) Lepsius, Carl Richard : Über die XXII. Ägyptische Königsdynastie, Berlin 1856, S. 264 - 265.
(5) Gauthier, Henri : Le livre de rois d'Égypte, Tome 3ième : De la XIXe à la XXIVe Dynastie, Kairo 1914, S. 318
(6) Flinders Petrie, William Matthew : Ebenda, S. 251.
(7) Lepsius, Carl Richard : Ebenda, S. 268 - 269. Siehe dazu : Semataui, Lexikon, Art. Mehet u. Mehen.
(8) Hannig, Rainer : Die Sprache der Pharaonen (2800 - 950 v. Chr). Großes Handwörterbuch, Ägyptisch - Deutsch, Mainz 1995, S. 1209 - 1210.
(9) Mariette, Auguste : Ebenda, Platte 31.
(10) Lepsius, Carl Richard : Ebenda, S. 266 - 267.
(11) Lepsius, Carl Richard : Ebenda, S. 268 - 269. Sowie : Breasted, James Henry : Ebenda, § 787, S. 395 u. S. 399. Siehe dazu : Flinders-Petrie, William Matthew : S. 230 - 231.
(12) Gauthier, Henri : Ebenda, S. 317 - 319. Genealogische Stammtafel Scheschonq I. weist die Ahnen und ihre Familienangehörigen, sowie deren Titulaturen nach.
(13) Flinders-Petrie, William Matthew : Ebenda, S. 244 - 245. Sowie : Yoyotte, Jean : Osorkon, fils de Mehytouskhé : Un Pharao oublié ? In : Bulletin de la Societé francaise d'égyptologie, tome 77 - 78, Paris 1976 / 1977, S. 39 - 54.
(14) Kitchen, Kenneth Anderson : The Third Intermediate period in Egypt : 1100 - 650 BC, Warminster 1986, §§ 6, S. 61 u. 69 u. S. 230 - 232.
(15) Schneider, Thomas : Lexikon der Pharaonen, Düsseldorf 2002, S. 184.
(16) Breasted, James Henry : Ebenda, S. 399. Siehe dazu : Kitchen, Kenneth Anderson : Ebenda, § 437, S. 535 (Genealogie des Scheschonq A und der Mehetenweskhet).
(17) Flinders-Petrie : William Matthew : Notes on the later Egyptian Dynasties. In : Proceedings of the Society of Biblical Archaeology, Vol. XXVI, London 1904, S. 284.
(18) Lepsius, Carl Richard : Ebenda, S. 266. So auch : Gauthier, Henri : Ebenda, S. 319. Siehe dazu : Daressy, Georges : Les parents de Chéchanq Ier. In : ASAE, Tome 16, Kairo 1916, S. 177.,

Eingestellt durch: Lolli2u (13.04.2021)
Bearbeitet durch:  Lolli2u (19.02.2024)


2) Nofretete (Königin, 18. Dynastie)
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Nofretete Kartusche in Berlin ÄM 2045 (nach: M. Tilgner)


Nofretete, große Königsgemahlin des Pharao Amenhotep IV, welcher sich mit seiner Abkehr von der alten Amun-Religion späterhin den Eigennamen Echnaton gab. Nofretete amtierte in den Jahren ca. 1353 - 1336 v. Chr. als Mitregentin und wurde in allen Reliefs zusammen mit ihrem Gemahl dargestellt. In Amarna wird sie auf einigen Darstellungen auf einem Streitwagen stehend präsentiert. Ihre berühmte Büste zeigt sie sogar mit der blauen Krone. Im Grab 6 des Panehesi zu Amarna, sowie im Grab 4 des Meryra, wird sie zudem mit der königlichen Atef-Krone als Herrscherin von Ober- und Unterägypten gezeigt. Ebendort wies Norman de Garis Davies auch ihre Kartusche nach. Ihre Tochter Anchesenamun, welche bis zu ihrem erneuten Übertritt zunächst den Namen Anchesenpaaton getragen hatte, vermählte sich späterhin mit dem auf Echnaton nachfolgenden Pharao Tutanchamun.

Der in eine eigene Kartusche gesetzte königliche Name der Nofretete wurde bereits um 1845 durch Lepsius auf einer kleinen Weihetafel nachgewiesen, welche sich heute mit der Inventar-Nummer ÄM 2045 im Bestand des Ägyptischen Museums der Staatliche Museen zu Berlin befindet. Roeder publizierte 1924 erstmals eine Transkription derselben, nachdem Davies 1905 ihre in Amarna entdeckte Kartusche publiziert hatte. Späterhin wurde auf dem berühmten, um 1340 v. Chr. vor Uluburun gesunkenen Schiff zudem ein goldener Skarabäus der Nofretete gefunden. Nofretete agierte demnach an der Seite ihres Gemahls als gleichberechtigte Mitregentin und das Encomium im Grab des Hohepriesters Meryra zeigt, dass sie zuletzt auch immer öfter allein mit ihren drei Töchtern in Erscheinung trat und sich dabei als eine uneingeschränkt herrschende Pharaonin darstellen ließ. Damit stand die Regentschaft der Nofretete hinsichtlich ihrer Machtfülle derjenigen der Königin Hatschepsut in nichts nach und dürfte diese in militärischer Hinsicht sogar noch deutlich übertroffen haben.


- Vollbild -



Quelle:
* Ludwig Borchardt : Porträts der Königin Nofret-Ete aus den Grabungen 1912/13 in Tell el-Amarna, Leipzig 1923, S. 1 - 4 u. Blatt 2 - 6.
* Norman de Garis Davies : The rock tombs of El-Amarna, Part II : The tombs of Panehesy and Meryra II, London 1905, S. 14 - 15 u. Platte VIII, XVI u. XXIX, sowie XXXII - XXXVIII.
* Norman de Garis Davies : The rock tombs of El-Amarna, Part III : The tombs of Huya and Ahmes, London 1905, S. 26 u. Platte XXVII.
* Norman de Garis Davies : The rock tombs of El-Amarna, Part V : Smaller tombs and boundary stelae, London 1908, Platte XXVI u. XXXIII.
* Christina Hanus : Die Zeit vor und nach Amarna - Anfänge und Auswirkungen des Aton-Glaubens. In : Friederike Seyfried : Im Licht von Amarna - 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 32 - 41.
* Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton : Ancient Egyptian Chronology, Leiden u. Boston 2006, S. 206 - 208.
* Erik Hornung : Echnaton - Die Religion des Lichtes, Zürich 1995.
* Hermann Ranke : Die ägyptischen Personennamen, Band 1, Verzeichnis der Namen, Glückstadt 1935, S. 201, Nr. 12, sowie Nr. 16 u. 18.
* Arnd Rattmann : Weihetäfelchen. In : Friederike Seyfried : Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 236 - 237, Kat.-Nr. 24, ÄM 2045.
* Günther Roeder : Aegyptische Inschriften aus den Staatlichen Museen zu Berlin, 2. Band : Inschriften des Neuen Reiches, Leipzig 1924, S. 253, ÄM Nr. 2045.
* Joyce Tyldesley : Nefertiti, queen of Egypt. In : Encyclopaedia Britannica 2023. Online https://www.britannica.com/biography/Nefertiti
* Joyce Tyldesley : Mythos Nofretete. Die Geschichte einer Ikone. Übersetzung Ingrid Rein, Ditzingen 2019.
* Joyce Tyldesley : Die Königinnen des Alten Ägypten. Von den frühen Dynastien bis zum Tod Kleopatras, Leipzig 2008.
* Anke Weber : Unfertiges Relief mit Darstellung zweier königlicher Personen. In : Friederike Seyfried : Im Licht von Amarna - 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 412 - 413 u. S. 416 - 417, Kat.-Nr. 200 u. 202.
* Ünsal Yalcin, Cemal Pulak, Rainer Slotta : Das Schiff von Uluburun. Welthandel vor 3000 Jahren. Katalog der Ausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Bochum 2005.

Eingestellt durch: Lolli2u (17.11.2023)
Bearbeitet durch:  Lolli2u (23.11.2023), Michael Tilgner (19.11.2023)


3) Katimala (Königin, 21. Dynastie, Nubien)


Das wichtigste Zeugnis der Königin Katimala fand sich auf der Außenwand des Tempels des Gottes Dedwen in Semna auf der Westseite des Nils. Semna liegt in der Landschaft Wawat (W3w3t) in Unternubien (1) und wurde erstmals durch Frédéric Cailliaud topographisch erfasst. (2) Als Cailliaud 1820 den dortigen Tempel des Dedwen zeichnerisch dokumentierte, gab er die nubische Königin Katimala, welche an der Außenwand auf einem großen Relief mit der gefiederten Doppelkrone des Gottes Amun gezeigt wird, als Mann wieder, obwohl sie ein langes Kleid trägt. (3) Dieser Fehler wurde erst 1907 im Rahmen einer von James Henry Breasted geleiteten Expedition in den Sudan korrigiert, als Horst Schliephack in seinem Auftrag die damals noch sehr gut erhaltenen Inschriften und Bildreliefs auf den Innen- und Außenwänden photographisch neu dokumentierte. Dabei erwies sich die auf dem Photo P. 3348 gezeigte Person, welche die doppelte Federkrone des Gottes Amun trug, eindeutig und zweifelsfrei als eine Frau, genauer genommen sogar als eine Königin. (4)(5)

Dieser in Semna am Nil befindliche Tempel des nubischen Gottes Dedwen wurde bereits zur Zeit einer Strafexpedition des ägyptischen Pharao Thutmosis III. (1479 - 1425) errichtet, während Nehi (1498 - 1450) Vizekönig von Nubien war. (6)(7) Der Tempel des Dedwen zeigt auf seinen Wänden denn auch häufig Bildreliefs der nächtlichen Barkenfahrt, wobei diese durch die Pharaonen Sesostris III. und Thutmosis III. besetzt gedacht wurden. (8) Als der für das Verständnis des Neuen Reiches und der Dritten Zwischenzeit höchst bedeutsame Tempel des nubischen Gottes Dedwen dann im Jahr 1960 wegen der bevorstehenden Fertigstellung des Assuan Staudammes seiner Reliefs und Inschriften entkleidet und danach im staatlichen sudanesischen Museum von Khartum wieder neu aufgebaut wurde, (9) nahm der Ägyptologe Ricardo Caminos im Vorfeld einige sehr genaue epigraphische Untersuchungen vor und belegte dabei erneut, dass es sich bei der auf der Außenwand des Dedwen Tempels in Semna dargestellten Königin um die nubische Pharaonin Katimala handelte. (10)(11)

Mit ihrer Verifizierung durch Caminos kam es schließlich durch Bennet zu der Konkretisierung, dass diese Pharaonin Katimala eine Tochter Osorkon des Älteren sein wird. (12) Als Tochter Osorkon des Älteren unterstellte sie ihrem Neffen, dem Pharao Osorkon I. (979 - 964) offenbar die von ihrem General Zerah geführten nubischen Truppen. (13) Dies deckt sich mit den von Frédéric Colin anhand der Stele von Napata erzielten Ergebnissen. (14) Timothy Kendall vertrat hierzu schon früh die Auffassung, dass die nubische Königin Katimala ihre Herrschaft durch eine Heirat mit dem ägyptischen Pharao Siamun gefestigt habe. (15) Fachkreise ordnen die nubische Königin Katimala der "frühen Dritten Zwischenzeit" zu. (16) Daher dürfte die Lebenszeit der Königin Katimala etwa in die Jahre 1035 - 970 v. Chr. zu setzen sein. Sie wurde demnach in der Zeit der ägyptischen Pharaonen Amenemope und Osorkon des Älteren sozialisiert. Die Amtszeit der Königin Katimala dürfte ungefähr in die Jahre 1005 - 970 v. Chr. fallen. Sie war offensichtlich eine Enkelin der Königin Mehetenweskhet. (17) Die Kartusche des in der Inschrift der Pharaonin Katimala als "seine Majestät" bezeichneten Königs war zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung bereits ausgekratzt, weshalb der Name ihres Gemahls anonym blieb. (18) (19) (20)


Quelle:
(1) Gardiner, Alan : Egyptian Grammar, 3. ed. Oxford 1957, S. 559.
(2) Cailliaud, Frédéric : Voyage a Méroé et au Fleuve blanc, Paris 1823, Vol. II, Planche XXIII.
(3) Cailliaud, Frédéric : Voyage a Méroé, Vol. II, Planche XXIV. Ebenfalls fehlerhaft ist an dieser Stelle selbst die Zeichnung von Ernst Weidenbach in : Lepsius, Carl Richard : Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, III. Abt. Tafeln, Bd. 5, Berlin 1849 - 1858, Blatt 47 - 56 (Tempel von Semneh)
(4) Schliephack, Horst : Gallery of the Oriental Institute of the University of Chicago, Semna-West, Photo P. 3348.
(5) Coleman Darnell, John : The Inscription of Queen Katimala at Semna. Textual evidence for the Origins of the Napatan State, New Haven u. Yale 2006, S. 111, Platte VII.
(6) Larson, John : Lost Nubia : A centennial Exhibit of Photographs from the 1905 - 1907 Egyptian Expedition of the University of Chicago, Chicago 2006, S. 44 - 45, Foto 22a, Stele des Nehi (heute : Chicago Oriental Institute Museum, Inv. No. 9052)
(7) Lobban, Richard Andrew : Historical Dictionary of Ancient and Medieval Nubia, Lanham u. Oxford 2004, S. 410 - 411 (Liste der nubischen Vizekönige)
(8) Larson, John : Lost Nubia, Chicago 2006. Sowie : Schliephack, Horst (1907), Oriental Institute, Gallery Semna-West, P. 3338 - 3383.
(9) Keating, Rex : Nubian rescue, London u. New York 1976, S. 124. Sowie : Dunham, Dows ; Reisner, George ; Janssen, Jozef : Semna - Kumma, Second Cataract Forts, Bd. 1, Boston 1960. So auch : Willeitner, Joachim : Nubien, antike Monumente zwischen Assuan und Khartum, München 1997, S. 54.
(10) Caminos, Ricardo Augusto : The New-Kingdom Temples of Semna and Kumma, Part I : The Temple of Semna, London 1998, Platte 15.
(11) Coleman Darnell, John : The Inscription of Queen Katimala at Semna, New Haven u. Yale 2006, S. 108, Platte IV. Sowie : Sargent, Cara Lia : The Napatan Royal Inscriptions : Egyptian in Nubia, Yale 2004.
(12) Bennet, Chris : Queen Karimala, daughter of Osochor ? In : Göttinger Miszellen, Band 173, Göttingen 1999, S. 7 - 8. Siehe dazu auch : Coleman Darnell, John : The Inscription of Queen Katimala at Semna, Yale 2006, S. 59.
(13) Schulman, Alan : The Kushite Connection. In : Manuelian, Peter Der ; Freed, Rita : Studies in Honor of William Kelly Simpson, Volume 2, Boston 1996, S. 713 - 715. Siehe dazu erneut : Coleman Darnell, John : The Inscription of Queen Katimala at Semna, S. 59.
(14) Colin, Frédéric : Le faiseur de rois et de chefs libyens, sur la stéle de Napata au Musée de Khartoum, SNM 1851. In : Archimède, Carnet de Laboratoire en Archéologie Égyptienne, Straßbourg 2020.
(15) Kendall, Timothy : The Origin of the Napatan State :El Kurru and the evidence for the Royal Ancestors. In : Wenig, Steffen : Studien zum antiken Sudan. Akten der 7. Internationalen Tagung für meroitistische Forschungen, Wiesbaden 1999, S. 3 - 118. Siehe dazu : Coleman Darnell, John : The Inscription of Queen Katimala, S. 55 - 59.
(16) Coleman Darnell, John : The Inscription of Queen Katimala, S. 55 - 59. Sowie : Bennet, Chris : Queen Karimala, daughter of Osochor ? In : Göttinger Miszellen, Band 173, Göttingen 1999, S. 7 - 8. Sowie : Kendall, Timothy : The Origin of the Napatan State. In : Wenig, Steffen : Studien zum antiken Sudan, Wiesbaden 1999, S. 59 - 63.
(17) Siemer, Eckhard : Über die Provenienz der im Oktober 2019 im Al-Asasif gefundenen Sarkophage und ihre Bedeutung für die Chronologie der ägyptischen Pharaonen der 21. und 22. Dynastie (1091 - 736 v. Chr.), Goslar 2021, S. 56 - 60.
(18) Lepsius, Carl Richard : Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, Textbände, Vol. 5 : Nubien, Sinai, Europäische Museen, Leipzig 1913, S. 192 u. 198. (Semne : S. 190 - 205)
(19) Lohwasser, Angelika : Das Paneel der Katimala in Semna. In : Der antike Sudan, Mitteilungen der Sudanarchäologischen Gesellschaft, Heft 29, Berlin 2018, S. 89 - 96. Hier zitiert S. 94.
(20) Caminos, Ricardo Augusto : Notes on Queen Katimala's Inscribed Panel in the Temple of Semna. In : Berger, Catherine ; Clerc, Gisèle ; Grimal, Nicolas : Hommages à Jean Leclant, Volume 2 : Nubie, Soudan, Éthiopie, Kairo 1994, S. 73 - 80.

Eingestellt durch: Lolli2u (03.05.2021)
Bearbeitet durch:  Lolli2u (17.11.2023)


4) Karomama (Königin, 22. Dyn)
Etwa 870 - 840 v. Chr. Karomama Meritmut, Beiname Mutemhat.

Königin Karomama zeigte als Erbin Takelot I. schon sehr bald ihren Titel in eigenen Kartuschen. Sie war die Gemahlin König Osorkon II. (875-837) und amtierte im religiösen Kult als Gottesgemahlin des Amun. Jean-Franc̣̣ọis Champollion erwarb einst eine sehr schöne bronzene Statuette dieser Pharaonin, welche heute unter der Inventar Nummer N 500 im Louvre bewundert werden kann. James Quibell entdeckte bei Grabungen im Ramesseum einen Uschebti mit ihrem Namen. Es gibt eine weitere Königin gleichen Namens, welche die Gemahlin des Pharao Scheschonq I. war.


Quelle:
Daressy, Georges : Inscriptiones inédites de la XXIIe Dynastie. In : Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes, Vol. XVIII, Paris 1896, S. 49-51.
Flinders Petrie, William Matthew : History of Egypt, Vol. 3, London 1905, S. 246-252.
Ranke, Hermann : Die ägyptischen Personennamen, Bd.1, Verzeichnis der Namen, Glückstadt 1935, S. 347, Nr. 10.
Quibell, James Edward ; Spiegelberg, Wilhelm : The Ramesseum. Egyptian research account, 1896, London 1898, S. 17, Nr. 9 u. Platte XXI.
Schneider, Thomas : Lexikon der Pharaonen, Düsseldorf 2002, S. 144.

Eingestellt durch: Lolli2u (22.09.2023)
Bearbeitet durch:  Lolli2u (27.09.2023)


5) Osorkon der Ältere, Osochor (König, 21. Dyn)
um 985 - um 979 v. Chr., Osorkon der Ältere
wsr-kn, Aa-xpr-Ra stp.n-Rê



  • Eigenname: wsr-kn  (Weser-ken, Osorkon)
  • Thronname: Aa-xpr-Ra stp-n-Ra  (Aa-Cheper-Rê setep-en-Rê)
  • Horusname: - (-)
  • Nebtiname: - (-)
  • Goldnamen: - (-)

Vater: Scheschonq A
Mutter: Mehit-use-chet resp. Mehetenweskhet
Geschwister: Namilt
Ehefrau: Ta-schaa-en-cheper ?
Söhne: ?
Töchter: ?

Osochor hat nach Manetho 6 Jahre regiert. Seiner Abstammung nach war er Libyer, ein "Meschwesch". Der Priesterstammbaum auf dem Dach des Chons-Tempels von Karnak nennt ihn.
Denkmäler hat man bisher von ihm nicht gefunden. Rolf Krauss datiert ihn in die Jahre 992-987 v.Chr.




Quelle:
Schneider, Th., Lexikon der Pharaonen. Düsseldorf 2002
Yoyotte, J., BSFE 77/78, S. 39-54 (1977)
Kenneth A. Kitchen, The Third Intermediate Period in Egypt. (1973)
von Beckerath, J., Handbuch der ägyptischen Königsnamen (1999)
Krauss, Rolf: Lunar Dates. In: Ancient Egyptian Chronology, Leiden 2006, S. 412 - 414 u. S. 493.
Daressy, Georges: Incriptiones inédites de la XXIIe Dynastie, Recueil, Vol. 18, Paris 1896, S. 51-52.


Eingestellt durch: semataui (02.06.2012)
Bearbeitet durch:  Lolli2u (19.09.2023)


6) Totenbuch
Dieses von den Ägyptern "Buch des Heraustretens bei Tage" genannte Werk mit 190 Kapiteln (numeriert von Richard Lepsius) ist eigentlich eine Sammlung von Zaubersprüchen, die oft aus den älteren Sarg- und Pyramidentexten stammen. Auszüge daraus wurden zuerst in den Gräbern der Bürgerlichen verwendet, fanden dann aber auch in den Vorhallen vieler Ramessidengräber Verwendung (Mer-en-Ptah, Tausret / Sethnacht, Ramses III., Ramses IV., Ramses V., Ramses VI.).

Teilweise wurde der Wortlaut auf Papyri geschrieben und neben die Toten gelegt. In der Spätzeit zeichnete man sie auf die Leinenbinden der Mumien. Die ersten Totenbücher stammen aus der frühen 18. Dynastie.

Die Universität Bonn forscht seit Jahrzehnten zum altägyptischen Totenbuch. Die Ergebnisse sind im Internet unter  --> "Das altägyptische Totenbuch - ein digitales Textzeugenarchiv" zur Verfügung gestellt. Das Archiv mit enthält neben der deutschen Übersetzung viele Belegstellenangaben und weiterführende Informationen rund um das Totenbuch bzw. zu den einzelnen Sprüchen.

siehe auch:
--> Amduat (Thutmosis I., Hatschepsut, Thutmosis III., Amenhotep II., Amenhotep III., Tutanchamun, Seti I., Ramses II., Merenptah, Seti II., Siptah, Ramses III., Ramses V., Ramses VI., Ramses IX.)
--> Litanei des Rê (Thutmosis III., Seti I., Ramses II., Merenptah, Amenmesse, Seti II., Siptah, Ramses III., Ramses IV., Ramses IX.)
--> Buch der Tore (Pfortenbuch) (Haremhab, Ramses I., Seti I., Ramses II., Merenptah, Seti II., Tausret / Sethnacht, Ramses III., Ramses IV., Ramses V.,  Ramses VI., Ramses VII.)
--> Buch der Höhlen (Ramses IV., Ramses V., Ramses VI., Ramses VII., Ramses IX.)
--> Bücher des Himmels  (Ramses IV., Ramses V., Ramses VI., Ramses IX.)
--> Buch der Erde (Ramses V., Ramses VI., Ramses VII., Ramses IX.)
--> Zweiwegebuch



Quelle:
Siliotti/Tal der Könige, Reeves/Tal der Könige

Eingestellt durch: semataui (14.05.2003)
Bearbeitet durch:  semataui (16.12.2003), unas (14.08.2023)


7) Ach (Seele)
Ax Plural: Achu



Teil der Seele, Verklärtheit, Seinszustand der Götter und der Toten, kann sich auch als Geistererscheinung manifestieren.
Der Name wurde daher von den alten Ägyptern auch für Dämonen, Geister und Gespenster verwendet. Wenn die Familie eines Verstorbenen das Grab nicht mehr pflegte und keine Totenopfer darbrachte, konnte der Ach dem Glauben der alten Ägypter nach Unheil stiften, z.b. das Futter des Viehs stehlen.

Der Ach - die abschließende Verwandlung des Toten - wurde als Ibis mit Schopf dargestellt.


Quelle:
Wilkinson, R.H., Die Welt der Götter im Alten Ägypten, Stuttgart 2003
Fischer-Elfert, H.W., Altägyptische Zaubersprüche, Reclam 2018

Eingestellt durch: evelyn_o_connell (21.05.2003)
Bearbeitet durch:  Apedemak (12.05.2005), semataui (31.08.2006), Chontamenti (18.04.2022)


8) Chontamenti (Gott)
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Chontamenti - der Erste der Westlichen -, ein Canide mit der charakteristischen schwarzen Farbe.
Seit der Thinitenzeit als Herr/Totengott der Nekropole von Abydos nachzuweisen. Besonders unter den Königen Narmer und Aha, sowie unter der Königin Meritneith erfreute sich seine Verehrung großer Beliebtheit. Im Mittleren Reich verschmilzt er mit --> Osiris zu Osiris-Chontamenti.

In Gestalt eines liegenden Schakals mit hängender Rute auf der Standarte ist er in der Regel dargestellt. Diese Form teilt er sich mit --> Anubis ( --> Anubis-Chontamenti) und --> Upuaut, die später an seine Stelle treten.


Quelle:
Reinhard Grieshammer: Chontamenti. in LÄ I, Sp. 964-965
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Chontamenti

Eingestellt durch: semataui (22.07.2003)
Bearbeitet durch:  naunakhte (18.10.2005), Chontamenti (08.03.2022)


9) Peribsen (König, 2. Dyn)
Dieser König der 2. Dynastie hatte im Gegensatz zu anderen Herrschern keinen Horusnamen, sondern einen Sethnamen.

Nach Kaiser war er oberäg. Gegenkönig zu den unteräg. Königen Nefer-ka-Rê, Nefer-ka-Sokar und Hudjefa.
Einige sehen in ihm Sechem-ib, andere Weneg-nebti. Unter seiner Herrschaft wurde die Horusverehrung durch die alte Oberägyptische Sethverehrung ersetzt. Andere wichtige verehrte Götter waren Asch und Nechbet. Vermutlich entstand zu seiner Zeit der Mythos, dass Seth die Sonne beschützt. Jedenfalls existieren Darstellungen aus seiner Zeit, die Seth mit der Sonnenscheibe zeigen.
Sein Grab hat man in Abydos gefunden. Es misst 16 m x 13 m und unterscheidet sich kaum von denen der 1. Dynastie. Das eigentliche Grab, aus Ziegeln errichtet, steht frei für sich, umgeben von einem Umgang. Eine Vorhalle ist durch 2 Öffnungen mit zwei Reihen von je 4 Vorratskammern mit der Grabkammer verbunden.


Quelle:
Beckerath, J. von, Handbuch der ägyptischen Königsnamen. MÄS 49. Mainz 1999

Eingestellt durch: semataui (08.11.2002)
Bearbeitet durch:  semataui (11.01.2005), naunakhte (14.04.2005), Chontamenti (08.03.2022)


10) Kamel
Die Entwicklung des Kamels fand in Amerika statt, von dort aus wanderte es über die Behringstraße nach Asien, Afrika und Europa.
In Nordafrika sind Wildkamele seit etwa 3000 v. Christus nachgewiesen. Als Nutztier erreichen sie das alte Ägypten jedoch erst mit der Eroberung durch die Perser, wodurch besonders die wirtschaftliche Entwicklung der Oasen gefördert wurde.

Kamele wurden offenbar erst recht spät in Ägypten eingeführt, bisher ging man noch von der Perserzeit aus. Im unternubischen Qasr Ibrim fand man in den 80er Jahren einen Kamelunterkiefer und Kameldung im Zusammenhang mit anderen archäologischen Funden aus der frühen Napata.Zeit. Durch Radiokarbonanalysen konnte ein spätes 9. Jahrhundert v.u.Z. bestätigt werden. Aus etwa dieser Zeit stammen auch andere Zeugnisse einer Domestikation des arabischen Einhöckrigen Kamels (Camelus dromedarius), dass eigentlich als Dromedar bezeichnet wird.
Als der Assyrer-König Asarhaddon 671 v.u.Z. in Ägypten einfiel, soll er von Beduinen aus der Arabischen Wüste unterstützt worden sein, die Dromedare benutzten.

Der angebliche Fund von Kamelknochen auf einem frühgeschichtlichen Friedhof in Heluan ist zweifelhaft. Ein Gefäß in Form eines zwei Näpfe tragenden Kamels (wohl ein Salbbehälter) aus Abusir el-Meleq ist ausländische Einfuhr.

Bei seinen Grabungen in Qantir (Ramsesstadt) hat E. Pusch eine Keramikscherbe (Ostrakon) mit der stark abstrahierten Abbildung eines Kamels gefunden. Die Scherbe und der Fundkontext datieren in die 19.-20. Dyn..
Da im Delta zu dieser Zeit kaum mit "freilaufenden" Kamelen zu rechnen ist, dürfte es sich um domestizierte Tiere handeln, die dem Zeichner/Schreiber hier als Vorbild dienten.


Quelle:
Helck, W., Otto, E., Kleines Lexikon der Ägyptologie. Wiesbaden 1999
Rowley-Conwy, Peter, The Camel in the Nile Valley : New Radiocarbon accellerator (AMS) Dates from Qasr Ibrim. In : The Journal of Egyptian Archaeology, Vol. 74, London 1988, S. 245 - 248.
Pusch, Edgar B., Ein Dromedar aus der Ramses-Stadt, in: Ägypten und Levante 6 (1996), S. 107, 118

Eingestellt durch: Iufaa (16.11.2002)
Bearbeitet durch:  manetho (02.03.2004), Lolli2u (29.06.2021)


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