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Grab des Wahibre - Meri - Neith
Entdeckung in Abusir
Chontamenti am 18.07.2022 um 20:33:11

Das Schachtgrab des altägyptischen Würdenträgers Wahibre-meri-Neith in Abusir – der persische Soldaten in Ägypten befehligte - wurde von der Grabungsmission der Karlsuniversität in Prag, die es bereits vor einigen Monaten entdeckte, nun vollständig freigelegt. Es stammt wahrscheinlich vom Ende der 26. Dynastie.
Der Hauptschacht des Grabes von Wahibre-meri-Neith ist sechs Meter tief und misst etwa 14 mal 14 Meter. Er ist in mehrere Teile unterteilt, die durch Brücken aus dem Originalgestein getrennt sind.
Ein weiterer kleinerer, aber tieferer Schacht, der für die Beerdigung verwendet wurde, wurde in das Grundgestein in der Mitte des Hauptschachts gegraben. Er ist von Ost nach West ausgerichtet und misst etwa 6,5 mal 3,3 Meter.
Der Grundriss dieses Schachtgrabes hat keine exakte Parallele im alten Ägypten, obwohl es teilweise der Struktur des nahe gelegenen Grabes von Udjahorresnet und dem sogenannten Campbell-Grab in Gizeh ähnelt. Am Boden dieses kleineren Grabschachts wurde, in etwa 16 Metern Tiefe, ein teilweise beschädigter Doppelsarkophag auf einer Sandfüllung gefunden.

Der äußere Sarkophag von Wahibre-meri-Neith bestand aus zwei massiven Blöcken aus weißem Kalkstein mit einem darin eingebetteten anthropoiden Sarkophag aus Basalt, der mit Versen aus Kapitel 72 des Totenbuchs beschriftet ist, die die Auferstehung des Verstorbenen und seinen Aufbruch ins Jenseits darstellen.

Der innere Sarkophag ist 2,30 Meter lang und 1,98 Meter breit.

Der Raum im Inneren des Basaltsarkophags wurde fast vollständig leer vorgefunden und enthielt nur einen unbeschrifteten und fein geschnitzten Herzskarabäus und ein Amulett in Form einer Kopfstütze.


Im Grab wurden mehrere Objekte intakt und an Ort und Stelle gefunden, darunter 402 Uschebtis aus Fayence, zwei alabasterne Kanopen, ein Fayence-Modell eines Opfertisches, zehn Modelltassen und ein Ostrakon aus Kalkstein mit Inschriften in schwarzer Tinte und hieratischer Schrift.

Aufgrund des begrenzten Platzes hat sich der Verfasser des Textes wohl entschieden, den Ostrakon mit kurzen Auszügen aus dem Totenbuch zu beschriften, die die wichtigsten Passagen enthielten. Dieser und andere Funde deuten darauf hin, dass der Besitzer überraschend vor der Fertigstellung des Grabes starb.

Quelle: https://english.ahram.org.eg/News/471518.aspx


https://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?action=newsshow&ntag=220718203311

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