Durch Zufall stieß ich auf die Arbeit Johnsons, die sich mit der neuen Ikonografie Amenophis' III. befaßt (nachzulesen unter The revolutionary role of the sun in the reliefs and statuary of Amenhotep III1 ). Darin ist innerhalb der Beschreibung des neuen Kunststiles von der geänderten Darstellungsweise des Königs die Rede: Er ist sehr jugendlich dargestellt und trägt lange, übereinanderliegende plissierte Gewänder, schweren Goldschmuck, den breiten Wah-Kragen, die Schebju-Ketten und läßt sich mit Sonnenscheibe abbilden - alles solare Insignien. Johnson hat Vergleiche angestellt und ist dabei auf Ähnlichkeiten mit Abbildungen von Amenophis II. gestoßen, die vermutlich aus der Zeit nach dessen Tod stammen. Ähnliches ist auch schon bei Amenophis I. zu beobachten (siehe Grabmalerei aus Deir al-Medina2 ). Allerdings trägt dieser auch das Anch-Zeichen in der Hand - ein sicheres Zeichen der Vergöttlichung, d.h. Darstellung nach dem Tode. Vergöttlichung zu Lebzeiten ist deutlich bei Ramses II. erkennbar, der auf Tempelreliefs - insbesondere in Nubien - ebenfalls das Anch trägt. Johnson macht die eigentliche Vergöttlichung Amenophis' III. an Darstellungen des Königs, der sein eigenes Ebenbild anbetet (zu Lebzeiten), fest. Wenn Reeves also von "Erhöhung" spricht, kann das durchaus korrekt sein, ist aber im Kontext in diesem Abschnitt seines Buches ein wenig irreführend. Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 15.08.2002 um 13:39:20
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