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   diodor (19)
  Autor/in  Thema: diodor
Sobeknacht  
Gast

  
Re: diodor 
« Antwort #15, Datum: 29.11.2001 um 22:30:05 »     

Hi Benne,

mich würde ja "Wissenschaften und Künste. Cap. 81-82"
interessieren. Gibt's da was zur Schriftkunst? Oder dazu, wie die Ausbildung zum "Wissenschaftler" funktioniert hat.
Wäre wirklich interessant.

Dank für die Arbeit, die du dir machst - ich habe auch mal angefangen ein altes Buch abzutippen - das ist wirklich viel Arbeit...
Grüße, Sobeknacht
Benedikt  
Gast

  
Re: diodor 
« Antwort #16, Datum: 29.11.2001 um 23:57:33 »     

Hi Sobeknacht

Gesagt, getan Welches alte Buch hatte bei dir die Ehre?

Grüße Benne

Capitel 81 / Wissenschaft und Künste

Die Priester lehren ihre Söhne zweierlei Schriftzüge, die welche man die heiligen nennt, und die, welche man gewöhnlich lernt. Mit der Geometrie und Arithmetik beschäftigen sie sich eifrig. Denn die vielfachen Veränderungen, welche die jährliche Ueberschwemmung auf den Feldern verursacht, geben häufigen Anlaß zu allerlei Grenzstreitigkeiten zwischen den Nachbarn. Darüber kann man nun nicht leicht sicher entscheiden, wenn nicht ein geschickter Feldmesser den wahren Stand der Sache untersucht. Die Arithmetik dient Aegyptern in Haushaltungs=Angelegenheiten, auch bei den Lehrsätzen der Geometrie. Ueberdieß ist sie auch Denen sehr behülflich, welche die Sternkunde treiben. Denn, wenn je unter einem Volk die Stellungen und Bewegungen der Gestirne genau beobachtet worden sind, so ist es bei den Aegyptern geschehen. Sie haben noch Verzeichnisse aller einzelnen Beobachtungen seit einer unglaublich langen Reihe von Jahren, weil man bei ihnen von alten Zeiten her großen Fleiß darauf gewendet hat. Die Bewegungen und Umlaufszeiten und Stillstandspunkte der Planeten, auch den Einfluß eines jeden auf die Entstehung lebendiger Wesen und alle ihre heilsamen oder schädlichen Wirkungen haben sie sehr sorgfältig bemerkt. Oft sagen sie den Leuten ihre künftige Schicksale ganz richtig voraus; manchmal kündigen sie auch Mißwachs oder im Gegentheil fruchtbare Zeiten an, ferner Seuchen unter Menschen oder Vieh; Erdbeben, Ueberschwemmungen, Cometen=Erscheinungen, und sonst Allerlei, was man nach der gewöhnlichen Meinung unmöglich wissen kann, sehen sie aus den seit langer Zeit angestellten Beobachtungen voraus. Den Aegyptischen Priestern sagt man, verdanken auch die Chaldäer in Babylon ihre gerühmten Kenntnisse in der Astrologie; denn aus Aegypten seyen sie dahin gewandert. Unter dem ganzen übrigen Volk der Aegypter lernt von Kindheit auf Jeder nur die Berufsgeschäfte seines Standes von dem Vater oder einem Verwandten. Mit Wissenschaften geben sie sich wenig ab, und zwar nicht Jedermann, sondern hauptsächlich die, welche ein Handwerk treiben, Die Fechtkunst und Musik zu lernen, ist bei ihnen nicht gebräuchlich, Denn sie glauben, durch die täglichen Uebungen in der Fechtschule gewinnen die Jünglinge statt einer dauerhaften Gesundheit nur Stärke auf kurze Zeit, die sehr gefährlich werden könne, die Tonkunst aber sey nicht blos unnütz, sondern für Männer sogar schädlich, weil sie zu weichherzig mache.

Capitel 82 / Wissenschaft und Künste

Ihre Heilmittel, wodurch sie den Krankheiten zuvorkommen, sind Clysterin, Fasten und Erbrechen; sie wenden dieselben zuweilen täglich an, zuweilen setzen sie auch drei oder vier Tage aus. Sie behaupten nämlich, von jeder Speise sey nach der Verdauung der größere Theil überflüssig, und daraus gehen die Krankheiten hervor; daher diene jene am gewissesten zu Erhaltung der Gesundheit. Auf einem Feldzuge oder auf einer Reise innerhalb des Landes muß Jeder ohne besondere Belohnung geheilt werden. Den die Aerzte erhalten ihre Belohnung vom Staat, und bei der Heilung haben sie sich an ein geschriebenes Gesetz zu halten, das von vielen der berühmtesten alten Aerzte verfaßt ist. Befolgen sie nun die Gesetze, die aus dem heiligen Buche vorgelesen werden, so sind sie ausser Schuld und gegen jeden Vorwurf gesichert, wenn sie auch den Kranken nicht retten könne. Handeln sie aber wider die Vorschrift, so können sie auf Leben und Tod angeklagt werden. Denn der Gesetzgeber war der Meinung, Wenige würden zweckmäßigere Heilmittel wissen, als das auf vieljährige Beobachtungen gegründete und von den ersten Meistern der Kunst angeordnete Verfahren.
Sobeknacht  
Gast

  
Re: diodor 
« Antwort #17, Datum: 30.11.2001 um 14:05:13 »     

Danke! Das war fix!  

Bei mir mußte ein Buch eines gewissen Guislain dran glauben. Ich bin allerdings nicht ganz fertig geworden. Geschenk für meinen Vater - der beschäftigt sich mit Psychiatrie-Geschichte.

Danke nochmal Benne,
Sobeknacht
Apedemak  maennlich
Administrator



Re: diodor 
« Antwort #18, Datum: 15.12.2001 um 22:47:10 »   


Zitat - manetho:
Hat jemand zufällig eine deutsche Quelle dazu?


http://www.nubien.de/diodor.shtml

Danke an Benne !

Gruss, Thomas
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