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Ägyptologie Forum >> Literatur & Lernen


1) Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 12.02.2002 um 09:37:18

Hallo alle zusammen!

Nachdem häufig genug Fragen gestellt werden, wie & wo man am besten Ägyptologie studieren kann, haben ein Freund und ich uns etwas Anderes überlegt.

Wir sind sehr neugierig, warum Ihr da draußen unbedingt Ägyptologie studieren wollt. Dabei geht es uns nicht unbedingt darum, was Ihr später machen wollt (Ausgrabungen, über Tutanchamun forschen usw.) sondern konkret:

Was erwartet Ihr von einem Universitäts-Studium, was Ihr zuhause mit Hilfe von Büchern nicht selbst lernen könnt?

Dies ist keine Scherzfrage & ohne jegliche Ironie. Wir sind sehr interssiert und freuen uns schon auf zahlreiche (?) Antworten!

Tschüss

Crossinger



2) Re: Fragen zum Studium - an die
 manetho am 12.02.2002 um 10:06:10

Das in dieser Fachrichtung das Studium zu einem höheren Prozentsatz als beispielsweise bei technischen Fachrichtungen auf Selbststudium aufgebaut ist, darüber bin ich mir im Klaren. Aber: durch das Studium habe ich sicher Zugriff auf mehr Literatur, als ich in meinem Kämmerlein habe
Und es werden, so denke ich, bei Vorlesungen auch etliche Themenkreise noch einmal komprimiert (wo ich mir hier in meinen Büchern einen Wolf suche). Dazu kommt ein unschätzbarer Vorteil: ich arbeite mit anderen zusammen, die genau an der gleichen Thematik arbeiten, so dass ein fruchtbarer Informationsaustausch möglich ist. Man kann vernünftig (sollte man Voraussetzen) auch gegensätzliche Themen ausdiskutieren und sich dabei besser auch einen eigenen Standpunkt erarbeiten (z.B. Koregenzen im MR ja oder nein).
Kurz: ich könnte schon etwas gegen mein Ägyptenfieber tun


3) Re: Fragen zum Studium - an die
Bluefire am 15.02.2002 um 18:49:02

Hey

Ich kann manetho voll und ganz zustimmen.
Mich interessieren auch noch die Ausgrabungen und was noch besser ist man kann sein Hobby ausleben.
Ich kann mit dem Studium und meiner Arbeit dazu beitragen mehr über das alte Ägypten herauszufinden oder noch offene Frage zu beantworten (obwohl das nicht sehr einfach ist).
Was habe ich davon wenn ich einen Beruf studieren der mir nicht gefällt und auch nicht liegt? Man stdueirt doch meistens das was einem besonders liegt. Und das ist bei mir eben besonders Geschicht und Ägyptologie.
Und warum sollte man dann nicht auch Ägyptologie studieren?
Die Zukunftsaussichten sind zwar nicht gerade rosig, aber dies ist nicht nur bei Ägyptologie so.

Ich hoffe ich konnte zu deiner (Crossinger) Erkenntnissuche etwas beitragen.

MFG eure Blue


4) Re: Fragen zum Studium - an die
Ancksun am 17.02.2002 um 19:07:09

Hallöchen,

das faszinierende an dem Studium ist doch, daß man sich die ganzen 5 jahre nur mit dem einen vielseitigen Thema beschäftigt, das einem am meisten interessiert. Wenn man berufstätig ist, hat man doch nur seine spärliche Freizeit. Und das die oft genug viel zu knapp ausfällt, geht bestimmt nicht nur mir so. Außerdem hast du im Prinzip nur als Archäologie - o. Ägyptologiestudent die Möglichkeit offiziell an Ausgrabungen teilzunehmen -
und das würden wir doch alle machen wollen, oder?
Als "Normalsterblicher" legst du schon ein paar Scheine hin, um die Schaufel schwingen zu dürfen in deinem Jahresurlaub. Soweit ich mich erkundigt habe, ist es wohl für uns Hobby-Ägyptologen in Ägypten selbst gar nicht möglich, an einer Ausgrabung irgendwie beteiligt zu sein.
Dafür aber in der Türkei, Israel, Peru, Italien etc.
Ich habe mich Ende letzten Jahres intensiv mit dem Thema Studium oder nicht auseinandergesetzt, bin aber vorläufig zu dem Schluß gekommen, daß ich doch irgendwie schon zu alt zum studieren bin (24 J.), obwohl der Trend ja eigentlich in diese Richtung geht... Außerdem scheint mir das Risiko zu hoch, meinen Job, Wohnung, Lebensstandard aufzugeben - obwohl es das mit Sicherheit Wert wäre!!!  
Naja, am 4. Mai ist in Leipzig Studientag (ähnlich Tag der offenen Tür), da gehe ich auf jeden Fall hin, und vielleicht ändere ich Meinung noch mal.
Ich schaue mir interessenhalber immer mal die Stellenausschreibungen des dt. arch. Inst. an, tja, wenn du älter bist als 30 Jahre, hast du im prinzip keine Chance einen Job zu bekommen.  
Das zieht einen dann in seiner Euphorie ganz schön runter.

Tschau, Ancksun


5) Re: Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 17.02.2002 um 20:03:43


Zitat - Ancksun:
Außerdem hast du im Prinzip nur als Archäologie - o. Ägyptologiestudent die Möglichkeit offiziell an Ausgrabungen teilzunehmen -
und das würden wir doch alle machen wollen, oder?


Nur ein kleiner Zwischenruf an Ancksun: Tut mir leid, aber ich bin ein überzeugter Schreibtisch-Ägyptologe.  

Ich habe zwar auch meine Grabungen absolviert (um wenigstens "mitreden" zu können), aber ansonsten kann ich der Feldarchäologie nix abgewinnen!

Und an alle anderen: Bitte fleißig weiter antworten! Ich verfolge aufmerksam alle Beiträge!  

Tschüss

C.

P.S.: Kleine Ergänzung - Ich werde demnächst die gleiche Frage nochmals ins Nexus-Forum stellen. Alle, die sich auch dort tummeln (hallo Blue!) müssen natürlich nicht nochmals antworten.  



6) Re: Fragen zum Studium - an die
Ancksun am 23.02.2002 um 18:40:59

Hallo Crossinger,

Du bist also ein "echter" Ägyptologe (mit Promotion?) ?
Wo hast Du studiert und wie lange ist das her?
Was konntest Du für Fremdsprachen, welche mußtest Du noch erlernen?
Beschreib doch mal deine Arbeit am Schreibtisch.
Ich stelle mir das weniger interessant vor als Feldarbeit.
Vor allem ist man da mit anderen Gleichgesinnten zusammen
und arbeitet direkt an der Basis.
Natürlich kann ich mich auch irren, da ich ja noch nie an einer Ausgrabung teilgenommen habe, aber es muß mit Sicherheit spannender sein, als Bücher zu wälzen, um doch nur zu zitieren und mit seit Jahrzehnten bestehenden, sicherlich größtenteils veralteten Meinungen, Hypotesen, "Beweisen" zu arbeiten.  
Verbessere mich, wenn ich mich irre.  
Bin schon gespannt auf Deine Antwort.

Ancksun


7) Re: Fragen zum Studium - an die
 manetho am 23.02.2002 um 18:55:43

hallo Anksun,
nur um mal Deine Vorstellung etwas zu bremsen: Die Feldarbeit macht, wenn richtig betrieben, sicher weniger als 10% des Arbeitsanteiles aus, oder anders ausgedrückt: auf einen Monat Grabung kommen die restlichen 11 Monate an Auswertung und die Vorbereitung. Und selbst während der Grabung sitzt du i.d.R. nicht die ganze Zeit "im Sand".


8) Re: Fragen zum Studium - an die
Ancksun am 23.02.2002 um 21:14:28

Hallo Manetho,

mir ist schon klar, daß nach einer erfolgreichen Ausgrabung die Auswertung erfolgt, die mehrere Monate in Anspruch nehmen kann. Das ist ja gerade das interessante. Man arbeitet dann schließlich mit Sachen, Gegenständen, die man selbst oder andere gefunden haben und versucht damit ein Bild/Mosaik zusammen zu setzen.
Und solche antiken, uralten Sachen in der Hand halten zu können, ihr Alter, Ihren Verwendungszweck, Ihren Besitzer zu ermitteln ist doch megainteresant und spannend !!!
Das würde ich auch um Gottes Willen nicht missen wollen !
Ich würde wahrscheinlich nur die reine Schreibtischarbeit zu
trocken finden, wo man nur mit Thesen hin und her jongliert
und selbst gar nichts neues dazu beitragen kann.

Ancksun




9) Re: Fragen zum Studium - an die
Bluefire am 23.02.2002 um 21:17:22

Man kommt aber mehr auf Ausgrabungen, als wenn man nur Laie ist.


10) Re: Fragen zum Studium - an die
Ancksun am 23.02.2002 um 21:30:04

man kommt sowieso nur auf "professionelle" Ausgrabungen, wenn man Student ist oder halt bereits seinen Abschluß hat.
Die einzige Alternative ist dann, in seinem Urlaub an einer Ausgrabung teilzunehmen, mit internat. Hobby-Ärchäologen,  und evt. Studenten unter Leitung von Archäologen.
Teilweise ist es sogar möglich, an den anschließenden
Auswertungen teilzunehmen - klar, daß man da nichts weiter beitragen kann - aber bestimmt noch ne Menge lernen!
Das werde ich auf jeden Fall dieses, spätestens nächstens Jahr machen. Wie gesagt, in Ägypten selbst ist es wohl leider nicht möglich, aber dafür sind andere Länder genauso
geschichtsträchtig und interessant.

Ancksun


11) Re: Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 23.02.2002 um 21:38:37


Zitat - Ancksun:
Ich würde wahrscheinlich nur die reine Schreibtischarbeit zu trocken finden, wo man nur mit Thesen hin und her jongliert und selbst gar nichts neues dazu beitragen kann.

Ancksun


Da muß ich mich jetzt auch nochmals einschalten. Ancksuns Antwort ist übrigens ein gutes Beispiel für meine Absicht, die hinter diesem Aufruf stand.

Anscheinend hast Du (Ancksun) ein völlig falsches Bild von "wissenschaftlicher" Arbeit an Archäologischen Institutionen. Demnach wäre der einzige Fortschritt bezüglich "Wissen" durch Ausgrabungen möglich. Dem muß ich heftigst widersprechen! Im Gegenteil: Gerade im Bereich "Theoriebildung" und "Gesellschaftsmodelle" hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan. Aus der Soziologie z.B. stammen Impulse zur Bildung von Kulturtheorien (eigentlich out!) und Gesellschaftstheorien, wie sie z.B. Niklas Luhmann in seinem Buch "Soziale Systeme" beschreibt. Die Archäologie rückt (Gott-sei-Dank) ab vom reinen Sammeln & Auswerten hin zu Fragestellungen, die gesellschaftliche Phänomene ansprechen.

Dabei hilft die Feldarchäologie durchaus weiter. Zumal die sog. Siedlungsarchäologie seit einigen Jahren an Wichtigkeit zunimmt. Aber sie ist nicht einziger Lieferant von neuen Erkenntnissen. Die müssen dann - immer noch - zu Hause am Schreibtisch zusammengepuzzelt werden.  

Und wenn man neue Fragen an alte Sachverhalte stellt, kommt man ebenfalls nicht umhin, die Bücher der letzten 100-150 Jahre zu wälzen.

Just my two cents...  

Bye

C.


12) Re: Fragen zum Studium - an die
Ancksun am 23.02.2002 um 22:10:20

Hallo C.

natürlich habe ich keine Ahnung, wie an archäolog. Instituten "wissenschaftlich" gearbeitet wird - woher auch?Ich habe halt meine Vorstellungen, und das die von tausend Sachen beeinflußt sind und auch nicht stimmen müssen ist klar.   Aber Du kannst mich ja "aufklären", wäre Dir sehr dankbar. Du hast also ein abgeschlossenes Ägyptologiestudium hinter Dir und hattest das Glück, einen Job in diesem Gebiet zu finden? Da muß ich sagen, werd ich richtig neidisch...   (ich hoffe mal, ich interpretiere das alles richtig, Du äußerst Dich ja nicht so konkret dazu)
Erzähl doch mal bissel was über Deine Arbeit, interessiert bestimmt nicht bloß mich. Warum hast Du überhaupt diese Frage gestellt, warum so viele sich mit dem Gedanken schwanger tragen , Ägyptologie zu studieren, wenn Du es selbst auch getan hast Bereust Du es etwa?
Wenn es Dir gereicht hätte, sich nur hobbymäßig mit dem Thema zu beschäftigen, hättest Du bestimmt nicht studiert, oder?
Erwarte gespannt deine Antwort.

Ancksun


13) Re: Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 25.02.2002 um 08:38:01

Hi!

Ich habe Ancksun - aus verschiedenen Gründen - bereits per Mail geantwortet. Hier in Steno nochmals ein paar Überlegungen:

1) Ich sitze an meiner Diss und werde (hoffentlich) dieses Jahr fertig.

2) Ich werde garantiert KEINE Stelle bekommen (wie alle meine Mitstreiter hier auch)

3) Ich bereue NICHT, daß ich dieses Fach studiert habe, aber glücklich bin ich mit der gegenwärtigen Situation auch nicht.

4) Die Stichworte lauten "Unterforderung" und "Streß". Erstaunlicherweise (für mich) geht es vielen so. Siehe dazu auch einen Spiegel-Arti
kel
1

5) Ein Kommilitone und ich haben uns überlegt, ob diese Unterforderung eben nicht auch an der mangelnden Nachfrage liegt. Also: Wenn die Erstsemester bei uns nur Pyramiden, Mumien und Gold haben wollen, dann kriegen sie eben auch nur Pyramiden, Mumien und Gold...

Wenn die Studenten mehr haben wollen, werden die Dozenten gezwungen sein, sich damit auseinanderzusetzen.

Noch Fragen, Kienzle?  

C.



1: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,182725,00.html


14) Re: Fragen zum Studium - an die
Ancksun am 25.02.2002 um 18:14:50

Hey, C.

klingt ja ziemlich pessimistisch...
Auf jeden Fall wünsch ich Dir, daß deine berufl. Vorstellungen trotzdem in Erfüllung gehen - wie sie auch aussehen mögen.  
Hab erst jetzt deine Mail gelesen - na das sind ja düstere Prognosen!!! Daß es sooo schlimm steht, hätte ich nicht gedacht.
Das läßt meine Euphorie zu studieren gleich erstarren.  
Aber soll man sich deshalb gleich geschlagen geben?
Aber wenn zum größten Teil die Prof`s keine Böcke mehr haben, sich vor Ihrer Rente umzuorientieren und den Trend nicht sehen, Stellen gestrichen werden u. der Staat Zuschüsse streicht, kann wohl keiner das sinkende Schiff aufhalten, oder?
Ich kann nicht glauben, daß es fast überall so sein soll.
Es muß doch auch hochrangige Leute auf diesem Gebiet geben, die das genauso sehen, denen die Ägyptologie/Archäologie noch etwas bedeutet und gegensteuern könnten!!!
Naja, du sagst ja, in Würzburg wird daran gearbeitet.
Ich versteh jetzt deine Fragestellung von oben.
Über welches Thema schreibst Du Deine Diss?

tschau Ancksun


15) Re: Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 25.02.2002 um 19:09:27

Ich kann noch einen draufsetzen:

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als einer der größten Geldgeber für Forschungsprojekte auch in der Ägyptologie hat bereits Ende 2000 eine Stellungnahme zur Situation "Kleiner Fächer" veröffentlicht. Umgesetzt von den dort gemachten Vorschlägen wurde m.W. fast nichts!

Link: (PDF-Dokument 3 Seiten)1


1: http://www.dfg.de/aktuell/stellungnahmen/kleine_faecher.pdf


16) Re: Fragen zum Studium - an die
 Apedemak am 06.03.2002 um 17:09:15

Hi Crossinger!

Was hältst du vom Studium der Sudanarchäologie (Humboldt-Uni)?

http://www.hu-berlin.de/studium/amb/00/amb09a00.html

Gruss, Thomas


17) Re: Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 06.03.2002 um 20:05:56

Hallo Thomas,

kann ich leider wenig zu sagen! Ich habe vor langer Zeit mal die Leitfiguren der Berliner Sudanarchäologie (Steffen Wenig und Pavel Wolf) kennengelernt. Sind beides sehr sympatische Menschen! Und die Sudanforschung kenne ich sonst nur aus dem Fernsehen (C14? Terra-X?? Schliemanns Erben) Klang aber SEHR spannend...  

Und für die Sprachfraks unter uns gibt es auch genügend zu tun (Stichwort: Meroitisch!)

Tschüss

C.



18) Re: Fragen zum Studium - an die
 anech am 25.03.2002 um 22:57:16

auch ich oute mich: ich studiere auch ägyptologie (in köln - bevor irgendwelche nachfragen kommen). und ich bereue es kein bischen. bin zwar erst im zweiten semester und werde von den klassischen archäologen gemobbt "die meisten hier haben mal ägyptologie studiert. du wirst auch schon noch aufgeben". nein! auch wenn das fach unheimlich hart ist, so ist es auch ein tolles erlebnis. nirgendwo anders habe ich solch einen ständigen zugriff auf so viel literatur (und selbst an der uni kommt mir die auswahl manchmal recht klein vor). nirgendwo anders sind fachlich so basierte diskussionen möglich. und auch wenn die ägyptologie ein fach ist, bei der das selbststudium äußerst wichtig ist - sich mit graefes grammatik selbst mittelägyptisch beizubringen ist horror.

und nochwas: selbst als student hat man wenig gelegenheit an grabungen in ägypten teilzunehmen. grabungspraxis müssen wir uns auch meist in heimischen gefilden aneignen.

gruß, daniel


19) Re: Fragen zum Studium - an die
Alexandra am 08.04.2002 um 00:09:11

Hi ihr!

Erst mal bin ich total froh auf diese Seite gestossen zu sein.Ich bin 16 und mein aller Größter Wunsch wäre es Archäologin zu werden, doch ich bin noch ziemlich unentschlossen.Ich finde nämlich andauernd neue Gründe, die mir sagen, dass ich mir das alles aus dem Kopf schlagen soll.Mein Freund meint immer nur, das dieser Job keine Zukunft hätte und warum ich denn im Dreck rumgraben will, ich solle mich lieber mit der Zukunft anstatt mit dem was schon längst geshehen ist befassen. Ausserdem ist er der Meinung ,dass es mir sowieso keinen Spass machen würde.
Das alles nehme ich aber nicht so ernst.
Doch wenn ich jetzt sehe dass ich soviele Fremdsprachen erlernen muss (und dann auch noch mein Lieblingsfach Französisch ), bricht es mir ehrlich gesagt das Genick.

Ebenfalls diese ewig lang andauernde Studienzeit bringt mich zum kochen.
Doch ich glaube, dass ich das alles schaffen würde hinter mich zu bringen, da ich einen starken Willen habe und an mich glaube.
Aber wer versichert mir ,dass ich nach meinem Studium einen Arbeitsplatz finden werde? Und wird das Gehalt ausreichend sein.
Vielleicht sollte ich einfach nur einen Realschullabschluss absolvieren und dann irgend so einen blöden Bürojob ausführen, bei dem ich jeden Tag immer das selbe tue?

Ach ich weiss gar nicht mehr weiter! WAS SOLL ICH BLOSS  TUN

Kennt vielleicht jemand eine Adresse bei der man vielleicht hier in Deutschland so eine Art Schnupperkurs bei einer Ausgrabung machen könnte?

Ich hoffe ihr könnt mich verzweifelte Schülerin etwas belehren, denn ich weiss nicht mehr weiter.

Bitte!!!
by :Alexandra


20) Re: Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 08.04.2002 um 08:35:03

Hallo Alexandra,

Du könntest Dich an Deine zuständige Landes- oder örtliche Denkmalschutzbehörde wenden. Die nehmen häufig auch mal Schüler mit auf Grabungen.

Du solltest aber bedenken, daß

a) Ägyptologie nicht für alle/immer/ausschließlich Ausgrabungen bedeutet! Die meisten verbringen ihre Zeit nur hinter dem Schreibtisch und vor dem Bücherregal. Selbst die meisten Professoren haben zuletzt in ihrem Studium gegraben!

b) Ausgraben in Deutschland ist anders als Ausgraben in Ägypten. In Deutschland bist Du i.d.R. "Schaufel-Pauli" und mußt Erde bewegen. In Ägypten hast Du die Aufsicht über Deine eigenen Arbeiter oder mußt Keramik zeichnen.

c) Es stimmt allerdings: Ohne entsprechende Grabungs-Erfahrungen in Deutschland nimmt Dich niemand mit nach Ägypten. Es ist für die Ausgräber einfach zu teuer, einem "Frischling" auch noch das Flugticket zu bezahlen.

Es gibt kein "besser" und "schlechter" - es ist halt nur anders!

Tschüss

C.



21) Re: Fragen zum Studium - an die
 anech am 08.04.2002 um 12:22:48

Es gibt auch einige privatwirtschaftliche Unternehmen, die Grabungspraktika anbieten, z. B. ArcTron (http://www.arctron.de) oder Fundort (http://www.ausgrabung.de). Weitere findest du bei Archäologie Online (http://www.archaeologie-online.de).

Junge, männliche Interessierte können sogar ihren Zivildienst als Ausgrabungshelfer bestreiten

Gruß, Daniel


22) Re: Fragen zum Studium - an die
Alexandra am 08.04.2002 um 13:40:12

Hi

Danke für eure Informationen.
Es ist mir schon klar dass da viel mehr Schreibtischarbeit dazugehört.Doch damit habe ich kein Problem,es würde mir sogar regelrecht Spass machen.Ich meine mich mit dem Thema zu befassen an dem ein grosses Intersse besteht,würde mir glaube ich nicht allzu grosse Probleme bereiten.

Auf jeden Fall werde ich einen Blick auf die URL's werfen,wird mich bestimmt etwas aufklären.Und hoffentlich finde ich etwas in meinem Ort.Das wäre echt toll.

Ok also nochmals Danke.

Ach noch eine kleine Frage habe ich: Gibt es vielleicht einen Beruf,bei dem ich wenigsten etwas in der Richtung mit Archäologie zu tun habe,für den man nicht unbedingt gross studieren muss.Vielleicht sogar einen bei dem ich mich eventuell weiterbilden und höher kommen könnte?


Bye Alexnadra


23) Re: Fragen zum Studium - an die
 anech am 08.04.2002 um 13:56:07

Hallo Alexandra,

1. Was in deinem Ort finden!? Solange du nicht gerade in einer Großstadt wohnst wird´s da schwer - ich musste jedenfalls bisher immer ewig weit fahren...

2. Die einzige Möglichkeit wäre eine Ausbildung z. B. als Technische Zeichnerin, Fotografin.. Das sind Leute, die teilweise zur Unterstützung für Grabungen angeheuert werden. Ein bekannter von mir hat zum Beispiel eine normale Fotografenlehre gemacht und dann an einem Archäologischen institut gearbeitet. Danach könntest du z. B. auch eine Lehre als Grabungstechnikerin machen; alle paare Jahre - aber eben nur selten - schreiben Universitäten so was mal aus. Oder frag mal auf den Ämtern der Region, ich kenne jemanden, der hat eine Lehre bei einer Verbandsgemeindeverwaltung gemacht und arbeitet dort jetzt im Bereich Denkmalpflege. Ist aber auch nur ein bürojob - und besonders viel mit Archäologie hat das letztendlich auch nicht zu tun.

Generell gilt aber: Wirkliche Chancen in der Archäologie haben nur Studierte, zumindest wenn du damit auch wirklich Geld verdienen willst, die von mir aufgeführten Wege sind mögliche Alternativen, die nur sehr, sehr, sehr wenige so durchziehen können. in diesem bereich gibt es nun Mal nur sehr wenige Stellen.

gruß, Daniel


24) Re: Fragen zum Studium - an die
 anech am 08.04.2002 um 14:04:05

Noch eine kleine Anmerkung zum Zitat von Ancksun:

"Ich würde wahrscheinlich nur die reine Schreibtischarbeit zu trocken finden, wo man nur mit Thesen hin und her jongliert und selbst gar nichts neues dazu beitragen kann."

Nur durch Graben würdest du gar nichts beitragen - außer jede Menge Material, welches dann wie die vielen anderen Tonnen Scherben, demotischer Schriftrollen und, und, und in den Magazinen der Museen landen. Erst die Theorie ist die wirkliche und mühsame Arbeit. Und die Grabungen helfen eben nur, wie Crossinger schon ganz recht geschrieben hat.

Gruß, Daniel


25) Re: Fragen zum Studium - an die
 naunakhte am 08.04.2002 um 20:03:27

Grabung und Schreibtischarbeit!
Beides sicherlich interessant, doch Crossinger und Anech haben recht, es überwiegt die Schreibtischarbeit, denn auch der beste Fund wird oft erst dort ausgewertet und recht beurteilt.
Ganz Konkret, wenn auch nicht für Ägypten: vor einigen Jahren habe ich (am Schreibtisch) sämtliche Belege zu einer Burg in Deutschland zusammengetragen. Bei genauer Untersuchung stellte sich heraus, es waren zwei und nicht nur eine Burg. Zwei Jahre später wurde bei Bauarbeiten die zweite Burg gefunden. Sie wurde von Fachleuten ausgegraben.
Leider wissen wir nun, außer dem Standort der Burg auch nicht mehr über sie wie uns zuvor schon aus den schriftlichen Quellen bekannt war.
Ohne die vorher geleistete Trennung des Schriftmaterials hätten wir nicht gewußt, welche Burg wir nun ergraben.

So finde ich persönlich immer, viele gute Funde werden gerade am Schreibtisch gemacht.

Gruß
Naunakhte


26) Re: Fragen zum Studium - an die
Alexandra am 08.04.2002 um 22:57:31

Hi

Gut ich wäre ja bereit dieses Studium zu beginnen.Aber kann ich denn sicher gehen das ich überhaupt einen Arbeitsplatz bekomme,ich mein umsonst will ich nicht studieren.Und wie sieht es mit dem Einkommen aus.Ist es denn einigermassen gut?  


bis jetzt danke Alexandra


27) Re: Fragen zum Studium - an die
 anech am 08.04.2002 um 23:56:48

Auch wirklich einen Job zu bekommen, da kannst du dir nicht sicher sein - egal was du studierst, egal worin du eine Ausbildung absolvierst. Aber um dich zu beruhigen: Du kannst ja nachher nicht nur in der Archäologie arbeiten, sondern z. B. auch als Journalistin...


28) Re: Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 09.04.2002 um 10:20:09

Der Arbeitsmarkt hat sich gewandelt. Unsere Eltern konnten noch davon ausgehen, daß sie einen "lebenslangen" Arbeitsplatz sicher hatten. Heutzutage ist das überhaupt nicht mehr so! Ständiges Neulernen, Umorientierung etc. findet nicht nur in einigen wenigen Berufszweigen, sondern überall statt.

Konkret für die Ägyptologie: Hier tut sich gerade einiges, was es nicht gerade leichter für das Berufsziel macht. Die "klassische" Reihenfolge: Promotion, Assistenz, Habilitation und schließlich (vielleicht) Professur wird es voraussichtlich nicht mehr geben. Abgelöst wird das durch die sog. "Junior-Professur". Nach dem Doktor-Titel kann man diesen Posten für sechs Jahre bekleiden, man ist dann tatsächlich ein "kleiner" Professor mit eigenem Geld und Zeit für Forschung. ABER: Wenn man es in diesem Zeitraum nicht geschafft hat, eine unbefristete Stelle zu bekommen (= "normale" Professur), dann ist man 'raus aus dem Spiel - die Karriere an der Uni ist vorbei, und zwar in ganz Deutschland.  

Die Politiker streiten aber noch darüber, ob man o.g. Modell nicht wieder entschärft - die Proteste waren wohl doch zu zahlreich.

Vorteil für diejenigen, die jetzt anfangen: Ihr werdet von Anfang an auf das neue "System" eingeschworen. Pech gehabt haben die Leute Ende 30, die bereits habilitiert sind und sich als "Privatdozenten" durchschlagen mußten. Für die ist nach dem neuen Modell der Zug bereits abgefahren. Die haben tatsächlich ihr halbes Leben geopfert, ohne jemals "Karriere" gemacht zu haben...

Tschüss

C.




29) Re: Fragen zum Studium - an die
Alexandra am 09.04.2002 um 12:44:08

Hi

Das heisst also das es in den Sternen steht ob ich nach meinem Studium überhaupt was Anständiges finden würde.
In diesem Falle würde es mir praktisch mehr nützen wenn ich einfach einen normalen Realschulabschluss absolvieren würde und beispielsweise einen kaufmännischen Beruf antreten würde,bei diesem ich mich wiederum hocharbeiten könnte.Und das Gute wäre,dass ich eine Menge Zeit spare.
Das wäre wohl gut möglich,doch leider interessiere ich mich für Archäologie und nicht fürs Bürowesen.
Blöd.
Naja ist halt alles irgendwie vom Schiksal abhängig.

NO RISK NO FUNAlso bye Alexandra


30) Re: Fragen zum Studium - an die
Ancksun am 10.04.2002 um 20:14:42


Hallo Anech,

mit meiner Bemerkung bezüglich der Schreibtischarbeit bzw.
Ausgrabung wollte ich um Gottes Willen nicht den Eindruck entstehen lassen, daß nur die Feldarbeit das A und O ist !!!
Natürlich ist die Auswertung danach noch wichtiger und vor allem aufschlußreicher !!! Dadurch enstehen ja erst neue Erkenntnisse. Ich hatte mit meiner Bemerkung die (pseudo) Autoren-Ägyptologen/Archäologen im Kopf, die wirklich nur diverse Thesen anderer Leute zu einer neuen, meist noch obskureren eigenen These verwandeln und das meist noch ziemlich erfolgreich vermarkten.
Also, ich denke, wir sind soweit einer Meinung was das betrifft, oder?

Ancksun


31) Re: Fragen zum Studium - an die
 anech am 10.04.2002 um 21:32:22

Und besonders "nett" finde ich auch eine der Begründungen für die neuen Gesetzte, die ich mal in einer offiziellen Schrift gelesen habe: "Die akademische Auswanderung soll somit verhindert werden...". Und nehme ich mal die Einrichtung von Baccelor-Master-Studiengängen in der Archäologie (d. h. nach 6 Semestern sollen "für den Arbeitsmarkt schon geeignete Archäologen" ausgebildet sein) wirft sich mir die frage auf: haben die Leute, die solche Gesetze fabrizieren nur im geringsten eine Ahnung von archäologische oder besser gesagt von geisteswissenschaftlichen Studiengängen...?
Eure Meinung würde mich da auch mal interessieren.

Gruß, Daniel


32) Re: Fragen zum Studium - an die
 anech am 10.04.2002 um 21:38:34

Das könnte dann so enden: Du machst eine Lehre als Bürokauffrau - fünfJahre lang. Dann arbeitest du drei Jahre lang in dem Betrieb, wirst evtl. sogar Abteilungsleiterin. Dann wirst du Schwanger - zwei Jahre Pause. Und da du als die außerordentliche Fachkraft nicht mehr da bist geht das Unternehmen pleite. Du sitzt auf der Straße - und in deinem mitlerweile fortgeschrittenen Alter (vielleicht muss man dann ja schon mit 25 T-Shirts mit dem Aufdruck "Bitte helfen sie mir über die Straße" tragen  ) will dich keiner mehr anstellen.
Willst du so enden?
Ok, alles recht hypothetisch, aber ich geb dir den Tipp: Mach das wo du wirklich Spaß dran hast, und was du dir vorstellen könntest, vielleicht (!) ein Leben lang zu arbeiten.

gruß, Daniel


33) Re: Fragen zum Studium - an die
 anech am 10.04.2002 um 21:44:41

Hi! Meine Anmerkung war ja auch net bös´ gemeint *umverzeihungwinsel*  . Ich wollte es nur nochmal klarstellen.
Und mit den Pseudoarchäologen muss ich dir völlig ohne Zweifel auch recht geben. Da fällt mir ein: Ich war neulich auf einem Vortrag von Däniken zu Pyramiden - trés humouresque (? - Franze war nie mein bestes Fach). So eine Dampfnudel hab ich noch nie erlebt...
Wo wir schon bei Anekdoten sind: Ein Seniorenstudent (was nicht bedeuten soll, dass eben solche alle unfähig sind) argumentierte neulich mit: "Aber Däniken hat doch gesagt..". Könnt ihr euch das gesicht der Dozentin Vorstellen?

In diesem Sinne. Schönen Gruß, Daniel


34) Re: Fragen zum Studium - an die
Merit-Isis am 13.04.2002 um 13:50:05

Hallo Alexandra!!

Ich hab mir gerade den gesamten Thread aufmerksam durchgelesen, und kann Dir nur einen Rat erteilen....Tu es!!

Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung..bei mir ist es genauso abgelaufen, wie oben schon mal geschrieben. Ich hatte mit jungen 16 Jahren keine Lust auf Abi-Stress und bin dann eine stinknormale Bürokauffrau geworden, die dann mit 23 ein Kind bekommen hat, jetzt in nem kleinen Kaff abgammelt und einen Aushilfsjob in einem Computerladen hat. Hört sich nich grad berauschend und unsagbar interessant an, oder?..Isses auch nich  

So vor ca. 3 Jahren is dann bei mir das Ägypten-Fieber ausgebrochen...und ich habe bereut..unheimlich bereut...

Also lass es dir gesagt sein, solltest Du Dich doch zu einem Bürojob entschließen, der eigentlich gar nicht liegt und an dem Du keinen Spass hättest..irgendwann wirst Du vielleicht bereuen, Dich falsch entschieden zu haben. Und dann, wenn Du so in den Mittzwanziger gelandet bist, isses unheimlich schwer, alles noch nachzuholen..also Abitur und dann evtl. späteres Studium. Also mach wenigstens erstmal Dein Abitur...Dann kannst Du jederzeit, wenn es Dir dann finanziell gut geht, beginnen, Dir Deinen Traum von einem Ägyptologie-Studium zu erfüllen.

Liebe Grüße
Merit-isis


35) Re: Fragen zum Studium - an die
evelyn_o_connell am 13.04.2002 um 14:53:31

Salam Alexandra  
Ich würd auch studieren gehn, denn du kannst später nach dem studieren immer noch ne Kaufmänische Ausbildung machen, aber wenn du zuerst eine kaufmänische Ausbildung machst, ist es schwieriger (denke ich) wenn man dann noch studiert, dann scheisst es dich wortwörtlich an. Und wenn man noch jung ist, kann man besser lernen.
Finde ich
eve  


36) Re: Fragen zum Studium - an die
Alexandra am 13.04.2002 um 15:46:49

HI ihr

Ja doch ich glaube ihr habt recht.Auch wenn ich nach meinem Studium beispielsweise keine Arbeitsstelle finden würde,hätte ich es dann leichter einen Job zu finden.
Außerdem wäre Ärchäologin doch schon so mein groser Traum.
Ichglaube ich bin soweit zu sagen ,dass ich es angehen sollte oder?
JA!
Das wird denke ich mal der richtige Weg sein.Außerdem lebt man nur einmal.

Danke für eure super Ratschläge,habt mir echt voll geholfen.

Alexandra


37) Re: Fragen zum Studium - an die
Alexandra am 15.04.2002 um 12:25:27

Hi

Ja ich denke schon, dass ich mir ganz sicher bin.Zumindest werde ich erstmal mein Abitur machen.Und falls ich mich dann doch anders entschieden habe,kann ich ja was anderes machen.Wer weiss wie ich in 3 Jahren darüber denke.
Doch momentan habe ich schon vor das anzugehen.

Alexandra


38) Re: Fragen zum Studium - an die
Bastet216 am 16.04.2002 um 15:18:37

Hallo Meret-Isis,

ich kann deinem Beitrag nur beipflichten! Nach dem Abi hab ich auch auf meine Mama gehört, die da sagte:" Kind mach was anständiges!" Was tue ich jetzt? Ich sitze im Büro und beschäftige mich mit Netzwerken und Benutzerbetreuung und vertreibe mir die Zeit mit Surfen durch die Agypten-sites.

Seit ich mit 12 Jahren das erste Mal von Ägypten gehört habe, bin ich fasziniert von Land, Leuten und Kultur. Ich hab mir fest vorgenommen, später auf jeden Fall noch Ägyptologie zu studieren, vielleicht als Rentner?


Sabach

Bastet


39) Re: Fragen zum Studium - an die
Bluefire am 17.04.2002 um 07:00:01

Hallihallöchen

Erst einmal einen schönen guten Morgen.
Wie ihr ja vielleicht alle wist, bin ich schon lange der Meinung das man seine Träume verwirklichen kann (z.B. als Hauptschüler zu studieren). Aber als Rentner zu studieren. Versteht mich bitte nicht falsch. Ich habe nichts gegen Rentner die studieren. Im Gegenteil. Aber Ägyptologie noch im hohen Alter? Wenn man älter wird ist man nicht mehr so "fit" im Kopf und dann noch die ganzen Sprachen. Sicher das ihr das schafft?
Ihr könnte den Beruf dann eh nicht mehr ausführen und da ist es doch angenehmen "zu Hause" zu studieren.
Aber falls ihr es trotzdem macht habt ihr meinen vollen Respekt.

MFG Blue


40) Re: Fragen zum Studium - an die
 manetho am 17.04.2002 um 08:05:49

Warum denn nicht? Erstens habe ich den Vorteil, schon etwas eher in "Rente" gehen zu können und zweitens stehe ich dann nicht so unter Leistungsdruck. Ich habe vor, das Ganze als Gasthörer zu absolvieren, damit scheiden ja dann die entsprechenden Prüfungen und Abschlüsse aus. Aber ich will ja auch im Anschluß nicht damit meinen Lebensunterhalt bestreiten.


41) Re: Fragen zum Studium - an die
Crossinger am 17.04.2002 um 09:21:53

Ich habe Senior-Gasthörer erlebt, die in Bezug auf Hieroglyphen-Lesen es so manchem gestandenen Junior-Hauptfach-Studenten noch gezeigt haben...

Oder die in "hohem" Alter (>70) noch Bücher geschrieben haben. Bestes Beispiel sind die kleinen Helfer von Rolf Felde aus Mainz zu den Königen und Göttern.

Also: Die Gleichung, daß Rentner automatisch nicht mehr fit im Kopf sind, geht nicht auf!  

C.

P.S.: Ein anderes Problem war von etlichen Jahren (Anfang 90er) eher der Überschuß an Senioren. Die haben uns damals regelrecht die Plätze in den Seminaren und in der Bibliothek weggeschnappt. Und dann mußten wir uns auch noch gelegentlich dumme Sprüche dazu anhören.


42) Re: Fragen zum Studium - an die
sechmet am 17.04.2002 um 09:56:03

Da bin ich ganz deiner Meinung!!!
Ich kann mich ja jetzt schon darauf vorbereiten, z.B. die Sprachen zu lernen, die ich für's Studium brauche.
Außerdem ist so ein Seniorenstudium auch ganz nützlich, um fit im Kopf zu bleiben und nicht komplett zu vergreisen.


gruß
sechmet


43) Re: Fragen zum Studium - an die
 naunakhte am 17.04.2002 um 10:30:04

Ich persönlich habe die Gasthörer und Senior-Studenten immer als bereicherung empfunden. Sie waren hochmotiviert und haben einem oft etwas vorgemacht. Ich hätte gerne Ihre Zeit zum lernen gehabt. Heute besuche ich selber Seminare als Gasthörer und möchte dies auch nicht missen. Hoffe es bis zum "hohen Alter" beibehalten zu können.
@Crossinger: in unserm Seminar vermisse ich allerdings die Studenten.