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Thema: Liebesleben |
Imhotepanchamun Gast
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« Datum: 04.04.2008 um 16:25:50 » |
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Hallihallo allerseits Ich darf demnächst meine wenig interessierten Mitschülerinnen und Mitschüler über das Thema " Liebe im Alten Ägypten" aufklären, bisher bin ich relativ gut fündig geworden in meinen Büchern - eine Sache allerdings hat sich bisher mäßig bis gar nicht aufgeklärt: Laut " Alltag Im Alten Ägypten" von Manfred Reitz war Sex nur innerhalb der Ehe vorstellbar ( S. 124) - was für mich ehrlich gesagt nicht ganz vorstellbar ist: Ein Völkchen, das so offen scheint ( Papyrus Turin; Liebeslieder etc. - man sehe sich allein Min an ( erigierter Phallus)), da soll es keine " Ausnahmen" gegeben haben? Jetzt meine Frage an euch: Weiß einer von euch von Quellen, die über Liebesbeziehungen im eigentlichen Sinne auskunft geben? Und was war dann eine "ägyptische Liebesbeziehung"? Mussten irgendwelche Gesellschaftliche Konventionen eingehalten werden, konnte sich ein Pärchen offen zeigen? Ich weiß, es ist einiges was ich wissen will, ich hoffe auf viele informative antworten und bedanke mich schon bei jedem einzelnen im Voraus Philipp - Imhotepanchamun
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Lutz Member
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« Antwort #2, Datum: 05.04.2008 um 07:13:44 » |
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Hallo ! Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift " Kemet " ( April 2008 ) ist dem Thema Liebe und Freundschaft gewidmet. 9,- Euro + Versand über die Internetseite. In gutsortierten Museums-Shops oder auch über die Bibliothek Deines Vertrauens sicher bestell- / einsehbar. Gruß, Lutz.
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Imhotepanchamun Gast - Themenstarter
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« Antwort #3, Datum: 05.04.2008 um 13:32:11 » |
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danke schonmal für die antworten Gibt es auch belege für eine Beziehung ausserhalb der ehe zwischen normalen leuten? Und wenn ja, und wenn es denn irgendwo geschrieben ist, wie sah so eine beziehung aus? Danke und Grüße
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Qedeschet Member
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« Antwort #4, Datum: 25.04.2008 um 21:24:15 » |
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Hallo, da ich gerade zufällig über einen Beitrag von Fischer-Elfert in GM 112, S. 23-26 gestolpert bin, der für die o.g. Fragestellung von Interesse sein könnte, vielleicht noch ein paar „verspätete“ Anmerkungen (um den begründeten Vermutungen eine Grundlage zu geben) für den Originalposter (bzw. diejenigen, die es interessiert). Der pDeM 27 gibt Auskunft über den Arbeiter Meri-Sachmet, Sohn des Menena, der aufgrund mehrmaliger Verfehlungen von der Dorfgemeinschaft angeklagt wird. So hat er sich z.B. die Verführung und Schwängerung einer frisch verheirateten Frau zu Schulden kommen lassen. Im Bezug auf die Frage nach den gesellschaftlichen Konventionen bzw. Restriktionen außerehelicher „Liebschaften“ ist eine Aussage im besagten Papyrus erhellend. So wird Meri-Sachmet, nachdem seine Stelldicheins nicht unverborgen blieben, von seinem eigenen Vater vor den Kadi geführt – augenscheinlich um ihn seiner gebührenden Strafe zuzuführen. Fischer-Elfert verweist in diesem Zusammenhang auf die Idealbiographie des Cheti aus dem MR (Stele UC 14.430), in der besagter Cheti von sich sagt, dass er weder eine verheiratete Frau noch die Geliebte einer Bürgers begehrt habe. Die Konsequenzen eines solchen „Fehlverhaltens“ beschreibt Cheti mit den folgenden Worten: „Was den Sohn eines Mannes betrifft, der das tut, dessen Vater lässt ihn in der Gerichtsverhandlung im Stich.“ Meines Erachtens nach zeigen diese beiden Dokumente, dass es außereheliche Liebschaften gab, diese aber, so denn eine 3. Partei (i.e. der „gehörnte“ Partner) involviert war, gesellschaftlich geächtet wurden. Gruß!
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Sareth Gast
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« Antwort #5, Datum: 14.04.2009 um 13:44:24 » |
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Es gibt ein Buch: Lise Manniche: Sexual Life in Ancient Egypt. London 1987 Erstauflage. Benutzt werden als Forschungsgrundlage: Texte aus der griechischen Zeit, Herodot, Ostraka, andere bildliche Darstellungen.
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Haremhab Member
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« Antwort #6, Datum: 14.04.2009 um 14:31:28 » |
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@Sareth hübsch die Anmerkung, nur glatt ein Jahr zu spät für den Fragesteller Aber eigentlich ist das Thema natürlich zeitlos Haremhab
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