Hallo, diesmal habe ich einen Textzeugen mitgebracht, nämlich die Statue des Nespaqaschuti, zu der ich mit Interessierten gerne eine Neuübersetzung erstellen würde. Praktisch würde ich gerne die Übersetzung von Jansen Winkeln auf die Probe stellen und möchte dazu gerne mehr als einen Kopf haben, um verschiedene Ansichten auszudiskutieren.
Wir würden mit der Inschrift auf dem Sockel beginnen. Da ich nicht weiß, wie viele mitmachen werden, würde ich erstmal sagen, dass wir unsere Ergebnisse in einer Woche ab Sonntag den 06.12.2020 vorstellen und dann diese ausdiskutieren. Wenn wir damit fertig sind würden wir zum nächsten Teil kommen, nämlich den 3 Teilen der Inschrift, in der der Wesir spricht.
Ich möchte aber ausdrücklich bitten, dass keiner sich Winkel's Übersetzung ansieht, da das das Ergebnis beeinflussen könnte. Wenn wir uns auf eine Übersetzung geeinigt haben möchte ich dazu kommen. Vielen Dank.
Hallo, leider etwas zu spät (weil ich die Inschrift etwas unterschätzt habe) kommt jetzt mein Übersetzungsvorschlag. Ich werde zuerst den Text aufschreiben, und dann die einzelnen Passagen durchgehen.
Text um den Sockel von Nespaqaschuti's Statue, mit änderung in der Zeichenposition, weil ich nicht weiß, wie ich sie vertikal/horizontal/... stellen kann: Versteckten Text anzeigen...
"Ein Opfer, das der König gibt (an/für) Amun-RE, der Herr des Throns der beiden Länder, Monthu, der Herr von Theben und die große Göttereunheit, die in Karnak sind..." (Bearbeitung aus der unten stehenden Disskusion: "Amun-RE ... die in Karnak sind" Also doch jm.(i)w)
snTr mrH.t "Weihrauch und Salböl" (WB IV.180.18-181.27; II.111.1-10) (In Opferformeln: Beides: DZA 24.238.960)
Hnk.t rnp(i).t nb(.t) "jede Opfergabe (und) allerlei frische Pflanzen" (WB III.118.9-15; II.435.2-8) (...von...: DZA 25.998.800, DZA 25.998.850; "Alles Frische": DZA 25.998.860; Mit 2x nb.t: DZA 25.998.570, DZA 25.998.680; Vertauscht und somit wahrscheinlich eigenständig: DZA 25.998.600, DZA 25.998.610, DZA 25.998.620) Erinnerung zu nb: Kann hinter 2 Wörtern stehen (WB II.235)
dd(.t)-p.t "was der Himmel gibt" (WB II.465; I.491.4) Wahrscheinlich eigenständig.
qmA(.t)-tA "Was die Erde hervorbringt" (WB V.35.7-8) Wahrscheinlich eigenständig.
Daraus ergibt sich: d(i)=sn pr(i.t)-xrw (m t' Hnq.t) jH.(w) Apd.(w) snTr mrH.t Hnk.t rnp(i).t nb(.t) dd(.t)-p.t qmA(.t)-tA ... "..., auf dass sie geben (/veranlassen (siehe Folgendes!)) ein Totenopfer (bestehend aus Brot und Bier (siehe unten stehende Disskusion),) Vieh und Geflügel, Weihrauch und Salböl, (jeder) Stiftung und allerlei frischer Pflanzen, und dem, was der Himmel gibt und die Erde hervorbringt..."
sxm (m) mw "Verfügungsrecht (über) etwas haben" (WB IV.247.6-248.21) (In Opferformel ohne m mit mw: DZA 29.501.440, DZA 29.501.430; Mit m mw und tpj TAw: DZA 29.498.380)
tpj TAw "Luft einatmen" (WB V.296.3-4) (DZA 31.078.310; Wunsch für den Toten: DZA 31.078.290)
aq pr(i.t) xft tp.(i)w-a "Eintreten und Herauskommen angesichts der / vor / bei den Vorfahren" WB I.231.22-232.6; I.521; III.274.3-23; V.283.7-284.9) (DZA 22.014.550; DZA 22.014.890; DZA 22.014.700) (Mit aq (bei diesem Gott eintreten): DZA 27.806.130) (Eine ähnliche Schreibung: DZA 31.058.760 (Spätzeit); Der Tote bei den Vorfahren: DZA 31.060.310)
Daher komme ich zum folgenden Ergebnis: sxm (m) mw tpj TAw aq pr(i.t) xft tp.(i)w-a "...das Verfügungsrecht Haben (über) Wasser, das Luft Einatmen, das Eintreten und Herauskommen angesichts der / vor/bei den Vorfahren..."
jr(i).t-xpr.w "Das Gestaltannehmen" (WB III.265.20-266.17) (Schreibungsbeispiel: DZA 21.998.960; Hier mit m Sms.(w)-nTr (im Gefolge des Gottes / Gottesgefolge (WB IV.487.2-12)) (in der Opferformel): DZA 27.778.840 (Achtung! Andere Inschrift (Formulierung))
kA wAH m Hw.t-nTr "ein im Tempel dauernden Ka" (WB V.86.10-89.11; WB I.253.1-257.6; HWB 174: "so lange dein Ka dauert"; HWB 872: "so lange der Ka meines Vaters besteht (Eid d. K.)"; WB III.4.11-5.9) Leider habe ich im DZA nichts gefunden, was dieses Ergebnis stützt. Dennoch denke ich, dass es wegen dem, was ich gefunden habe so nicht falsch sein kann.
Ergebnis: jr(i).t-xpr.w m Sms.(w)-nTr kA wAH m Hw.t-nTr "...das Gestaltannehmen im Gottesgefolge und einen Ka, der im Tempel (Haus des Gottes) dauert..."
Kommen wir nun zum Schluss: n kA n(.i) "für den Ka des N.N." (WB V.88) (j)r(.i)-pa(.t) HA.t(.i)-a "Jri-Pat und Hati-a" (WB II.415.15-416.6; III.25.7-26.2) xtm(.w)-bj.t(.i) "Siegler des Königs von Unterägypten" (WB V.638.12-14) smr-wa.t(.i)-n(.i)-mr(w).t "beliebter einziger Freund / einziger Freund der Liebe" (WB II.102.10-13; (Jones, Titles OK, no.3277)) jr.t(i)-nzwt-m-jp.t-s.(w)t "die beiden Augen des Königs in Karnak" (Jansen-Winkeln, MDAIK 60, 2004, 94) r'-wa.t(.i)-r'.(w)-m-sgr "einziger Mund, während/wobei die Münder im Schweigen sind" (WB II.389.1-390.9; I.278; IV.323.14-15) (DZA 29.662.720; DZA 29.662.700) Die Schreibung ist wohl etwas ungewöhnlich und scheint auch wie erwartet auf längst vergangene Zeiten zurückzugreifen, so wird in den Pyramidentexten wa.t(.i) wohl auch mit U33 geschrieben.(DZA 22.177.790 (Pyr...)) Das verbunden mit dem Punkt, das zur Spätzeit gerne mal
oder
an unpassende Positionen gesetzt wurde verstärkt meine Meinung noch mehr, wenn ich lese, dass U33 auch gern für .t benutzt wird. Wahrscheinlich wollte man die alte Schreibung benutzten, aber hat fälschlich noch mal Z3 beigefügt. Allerdings wären weitere Meinungen dazu nicht schlecht, da ich mich da auch irren könnte, was ich jetzt erstmal nicht glaube.
Leider muss ich hier die Nachricht in 2 Teile teilen.
Was die Schreibung von sgr angeht, die hier über ein
verfügt: F18 wurde zu dieser Zeit gerne als Ersatz für
verwendet. (§762 Jansen-Winkeln, spätmittelägyptische Grammatik 1996)
r'-Sma.w-nxn "Mund von Oberägypten und Nechen" Diesen Titel habe ich nicht so gefunden, aber dafür habe ich zwei ähnliche Titel gefunden, und zwar Jm.i-r'-Sma.w (Vorsteher von Oberägypten) unter WB IV.474.4 und r'-nxn ("Mund von Nechen") unter WB II.310.11. Damit wird wohl "(Vorsteher) von Oberägypten und (Mund) von Nechen" gemeint sein, aber es steht dennoch Oberes auf dem Sockel.
TA(.t.i) "Wesir" (WB V.343.8-344.9)
Daher ergibt sich: n kA n(.i) (j)r(.i)-pa(.t) HA.t(.i)-a xtm(.w)-bj.t(.i) smr-wa.t(.i)-n(.i)-mr(w).t jr.t(i)-nzwt-m-jp.t-s.(w)t r'-wa.t(.i)-r'.(w)-m-sgr r'-Sma.w-nxn TA(.t.i) "...für den Ka des Jri-Pat und Hati-a, des Sieglers des Königs von Unterägypten, des beliebten einzigen Freundes (lit. einziger Freund der Liebe), der beiden Augen des Königs in Karnak, des einzigen (sprechenden) Mundes, während/wobei die (anderen) Münder im Schweigen sind, des Mundes von Oberägypten und Nechen, des Wesirs..." Beim Titel mit den schweigenden Mündern habe ich die zwei Worte wegen des Kontextes eingefügt.
Htp-d(y)-nzwt (n) Jmn-Ra(w) nb-ns.t-tA.(wi) MnT(.w) nb-wAs.t psD.t-aA.t-jm.(i)w-jp.t-s.(w)t d(i)=sn pr(i.t)-xrw (m t' Hnq.t) jH.(w) Apd.(w) snTr mrH.t Hnk.t rnp(i).t nb(.t) dd(.t)-p.t qmA(.t)-tA sxm (m) mw tpj TAw aq pr(i.t) xft tp.(i)w-a jr(i).t-xpr.w m Sms.(w)-nTr kA wAH m Hw.t-nTr n kA n(.i) (j)r(.i)-pa(.t) HA.t(.i)-a xtm(.w)-bj.t(.i) smr-wa.t(.i)-n(.i)-mr(w).t jr.t(i)-nzwt-m-jp.t-s.(w)t r'-wa.t(.i)-r'.(w)-m-sgr r'-Sma.w-nxn TA(.t.i) n(.i)-s(w)-p(A)-q(Ai)-Sw.ti
"Ein Opfer, das der König gibt (an/für) Amun-RE, der Herr des Throns der beiden Länder, Monthu, der Herr von Theben und die große Götterneunheit, die in Karnak sind, auf dass sie geben (/veranlassen (siehe Folgendes!)) ein Totenopfer (bestehend aus Brot und Bier (siehe unten!),) Vieh und Geflügel, Weihrauch und Salböl, (jeder) Stiftung und allerlei frischer Pflanzen, und dem, was der Himmel gibt und die Erde hervorbringt, das Verfügungsrecht Haben (über) Wasser, das Luft Einatmen, das Eintreten und Herauskommen vor/bei den Vorfahren, das Gestalt annehmen im Gottesgefolge und einen Ka, der im Tempel (Haus des Gottes) dauert für den Ka des Jri-Pat und Hati-a, des Sieglers des Königs von Unterägypten, des beliebten einzigen Freundes (lit. einziger Freund der Liebe), der beiden Augen des Königs in Karnak, des einzigen (sprechenden) Mundes, während/wobei die (anderen) Münder im Schweigen sind, des Mundes von Oberägypten und Nechen, des Wesirs Nespaqaschuti („Er gehört dem mit hoher Doppelferderkrone“)
(Bearbeitet, wegen unten stehender Disskusion)
Ich bin gespannt auf andere Vorschläge und Ansichten! Damit, wünsche ich allen einen schönen restlichen Sonntag! Viele Grüße
Wenn vielleicht auch nicht perfekt, darf ich es dennoch versuchen? Allerdings habe ich als Erläuterung auch nicht alle Begriffe, die Thoth bereits fleißig aufgelistet hat und mit denen ich absolut übereinstimme, wiederholt. Ebenso die Aufstellung der belegten Titel. Damit es nicht zu lang wird. Ist das, außer, wenn man den ersten Beitrag zu einer Übersetzung erstellt, akzeptabel?
1. Zeile (rechts)
Eröffnet wird mit der Opferformel und Grandenbitten.
Ein Opfer, das der König gibt (an/für) Amun Re - Herr des Thrones der beiden Länder- (und Gott) Month - Herr von Waset/Theben - (und die) Große Götter-Neunheit, die sich im Inneren des Tempels von Karnak/„Ipet-Sut“ befindet. Sie mögen ein Totenopfer (wörtl. „das Herauskommen auf die Stimme“) gewähren, bestehend aus Brot, Bier, Rindvieh, Geflügel, Weihrauch (und) Salböl
2. Zeile (hinten) Fortsetzung von: Sie mögen folgende Gnaden gewähren...
Henket-Gaben und allerlei Pflanzen und Früchte, was der Himmel gibt, (und) was die Erde hervorbringt, (sowie) Macht über das Wasser (und) das Einatmen von Luft.
-pr(j).t-Xrw t(A) Hnq.t kw.w Apd.w Hnk.t rnp.jj.t nb(.w)t jX.t nb.t nfr.t wob.t - Ein Totenopfer aus Brot, Bier, Rindern, Geflügel, Hnk.t -Opfergaben, sowie allen Frischpflanzen und allen guten und reinen Dingen für den Ka des königlichen Schreibers NN Dem würde ich mich gerne anschließen.
rnpw.t – Pflanzen und Früchte. Ab MR (das trifft hier zu) in Form von „rnpj.t-nb.t“ gebräuchlich) rnpw.t-nb.t oder rnpj.t-nb.t – allerlei Pflanzen und Früchte als Erzeugnisse des Ackers, siehe TLA-Wb. Bd.2 - S. 435 unter Abschnitt I und II. Dort heißt es u.a. auch.: „qmA.t-tA"– „was die Erde hervorbringt/erschaffen hat“. Besonders in Verbindung mit „was der Himmel gibt“.“ Siehe TLA- Wb.5; Seite 36, Abschnitt „C“- „hervorbringen“ - I.
prj xft tp.j-a jr.(j)t xpr.w m-nTr Sms.w kA wAH m Hw.t-nTr
(und das) Heraustreten vor die edlen Vorfahren (gemeint sind die Götter) - Gestalt anzunehmen im Gottesgefolge (sowie) einen beständigen/dauerhaften Ka im Gotteshaus/Tempel
4. Zeile (vorn) Diesen letzten Teil fand ich am schwierigsten.
für den Ka des Fürsten, Siegler des Königs von Unterägypten, beliebter einziger Freund, „die beiden Augen“ im Ipet-Sut, einziger Mund der Münder, wenn (diese) geschlagen sind (?), [Mund von] Oberägypten (und) Mund von Nechen, Wesir, Ns-p'-qAj-swtj
Die Herleitung von:, „der einzige Mund von Mündern, die am Schweigen sind“ - hätte ich eher erahnt, als wirklich herausgefunden. Trotz vermutlich eigentlich richtiger Umschrift und selbst mit den Hinweisen von WB II.389.1-390.9; I.278; bzw. IV.323.14-15 bekam ich da nicht wirklich Sinn hinein.
Für die richtige Setzung von Klammern und Endungen muss ich, wenn ich mich so mit Thoth vergleiche, wohl auch noch fleißig üben.
Aber wenigstens zum Namen habe ich am Ende noch etwas beizutragen, das noch nicht erwähnt wurde.
Hallo Junit, zunächst mal darfst du es natürlich "versuchen", ich habe ja gesagt, dass ich mit Interessierten, also jedem, der Lust hat arbeiten möchte. Dass du nicht alle Belegstellen nochmal neu eintippen möchtest kann ich durchaus verstehen, wenn ich daran denke, wie lange es bei mir gedauert hat. Das heißt, dass es völlig in Ordnung ist, wenn du dem zustimmst. Wir brauchen ja nicht 200x das Gleiche. Langweilt ja auch den zukünftigen Leser, wenn du mich fragst.
Beim ersten würde ich gerne wissen, warum du "(und Gott)" einfügen möchtest. Ich mein, versteh mich nicht falsch, es ist ja ein Gott, aber wenn man das so einfügt denke zumindest ich, dass es wohl eigentlich da hin müsste. Und so ein Beispiel habe zumindest ich nie gesehen.
Als nächstes möchte ich wissen, warum du bei der großen Neunheit "die sich im Inneren des Tempels von Karnak/„Ipet-Sut“ befindet." übersetzen möchtest. Ich mein damit explizit die Formulierung mit "im Inneren des Tempels".
Bei
gibt es allgemein eine Uneinheitlichkeit. Du hast ja t' und Hnq.t in den beiden Zeichen erkannt, was auch einige andere machen. Bei Gardiner (1976) auf Seite 565 bei pr(i) liest man
sei nur "Totenopfer".:
Zitat:
prt-xrw(O3) invocation-offerings, lit. a going or sending forth of the voice, later sometimes interpreted as prt-r-xrw
Genauso in der Liste unter O3 auf Seite 493:
Zitat:
combination of
O1,
P8,
X3 and
W22. In
prt-xrw 'invocation-offerings'.1 1 See above p. 172
Geht man nun auf Seite 172 (Excurse B):
Zitat:
The difficult expression
obviously had
pr xrw 'voice goes forth' as its starting-point, these words referring to the hotp-di-nesu formula accompanying the presentation. The actual offerings were, however, so closely associated with the expression that this often received the determinative
and practically acquired the meaning 'make an offering'. Throughout the Old Kingdom pr was treated grammatically as a transitive verb with xrw as object, whether or not the whole was consciously felt to mean 'send forth the voice' with evocative magical intent. Side by side with this verbal use was the compound noun prt-xrw of which the first element was the infinitive prt 'a going' or 'sending' forth (§ 298). Both verbal and nominal uses are perhaps best paraphrased with the help of the term 'invocation-offerings', as in our translations above.After O. K. the writing
is shown by the variant
to be aquivalent to di=f prt-xrw m t m Hnqt 'that he may give an invocation-offering consisting of bread and of beer'. Various other species of offering then follow in abbreviated spellings;
is for kA ' oxen' and
for Apdw 'fowl';
šs, often written
or
, has the early variants
and
and so must mean 'alabaster', doubtless in allusion to the seven alabaster oil-jars deemed indispensable to the dead;...
Auf Seite 532 wird
(P8 eigentlich unter O1) mit prt-xrw transkribiert und mit 'invocation offerings' übersetzt.
Im TLA findet man im DZA Schreibungen des Begriffs: DZA 23.403.750:
, was anscheinend darauf hindeutet, dass es ein Wort ist.
Dennoch finde ich auf der gleichen Seite:
Das könnten auch 3 verschiedene Begriffe sein. Keins von beiden kann ich wirklich ausschließen, also würde ich nach dem Vorangegangenen sagen: "Brot und Bier" gehören in Klammern noch vor "Vieh und Geflügel", da diese 2 Begriffe sicher als Hauptnahrungsmittel so nah mit dem Wort verbunden sind, dass sie nun zum Logogramm von "Totenopfer" gehören und ein fester Bestandteil sind. (Sie gehören also nun zur Glyphe selbst, was man an der dekorativen Platzierung sehen kann. (Brot vor P8 und Bier dahinter...))
Pflanzen und Früchte werden hier verallgemeinernd mit "was frisch ist" bezeichnet, also können Früchte natürlich auch rein. M39 ist ja vorallem ein Korb mir Früchten. Wie kommst du von Vorfahren explizit auf die Götter?
Es heißt die beiden Augen des Königs... (Hast du selber so transkribiert.)
"einziger Mund der Münder, wenn (diese) geschlagen sind (?)" Wie bist du darauf gekommen?
Ansonsten weichst du ja nicht wirklich abgesehen von ein Paar Tippfehlern in der Transkription ab. Also muss ich dazu ja nichts sagen. (Ich habe hoffentlich keine Abweichung überlesen. Passiert mir nämlich manchmal.)
Fürs nächste Mal vielleicht am Ende nochmal eine Zusammenfassung der Übersetzung zusammenkopieren. Das erleichtert mir zumindest den Vergleich.^^
PS: Ich benutze wohl eine andere Einführung als du, was die unterschiedliche Endungs- und Klammersetzung erklärt.
(Mittleres Reich) "Ein Opfer, was der König gibt (an) Osiris..." E16 ist nur ein Symbol für E15 auf S12. M12 ist Symbol für eine andere Variante von M12.
Jnp.w Anubis (Wb 1, 96.7) tp(.i)-Dw=f "der auf seinem Berge Befindliche" (Wb 5, 543.5-12) jm(.i)-wt.(w) "der in den Mummienbinden (?) Befindliche" (Wb 1, 73.14; Wb 1, 379.4-6) nb-tA-Dsr "Herr des heiligen Landes" (Wb 5, 228.11-14) xA (m) "1000 (an/von)..." (Wb 3, 219.13-15) Ss "Alabastergefäß (mit Salbe)" (Wb 4, 541.4-5) mnx.t "Kleid/Gewand" (Wb 2, 87.13-88.2) (j)x.t "Besitz/..." (Wb 1, 124.2-125.7) wab "rein" (Wb 1, 280.12-282.7)
d(i) Jnp.w tp(.i)-Dw=f jm(.i)-wt.(w) nb-tA-Dsr pr(i.t)-xrw (m) xA (m) t' Hnq.t xA (m) jH Apd xA (m) Ss mnx.t xA (m) (j)x.t nb(.t) nfr(.t) wab(.t) "...auf dass Anubis, der auf seinem Berge Befindliche, der in den Mummienbinden Befindliche, der Herr des heiligen Landes gebe: ein Totenopfer (bestehend aus) 1000 (an) Brot und Bier, 1000 (an) Vieh und Geflügel, 1000 (an) Alabastergefäß(en) und Kleid(ern) und 1000 (an) allen guten und reinen Dingen.
Das hier Brot und Bier trotz der Symbole angegeben werden zeigt wohl, dass diese nicht zu lesen sind. Allerdings muss man dann immer auf den vorliegenden Text achten.
Das ist auch übrigens kein Einzelfall. Gleiches ist hier zu finden: MR: DZA 27.594.950 Zetteltitel nicht lesbar für mich: DZA 27.594.940
Es gibt übrigens auch ein Beispiel, in denen "Brot und Bier" nicht aufgelistet wird. Entweder es ist dann selbstverständlich, oder es wird nicht gewünscht, was ich eher weniger glaube. (DZA 23.413.400)
Daher bestärkt das meine Ansicht, dass man "Brot und Bier" bei uns in Klammern schreiben sollte. Aber was meinen die Anderen dazu?
was die Lesung von O3 pr.t-xrw angeht, hat sich Günther Lapp, Die Opferformel des Alten Reiches, Mainz, 1986 mehrmals ausgelassen, darunter auf S. 118 (siehe Anhang). Er hat ähnlich geschriebene Beispiele zusammengestellt und kommentiert. Es geht um die Zeichengruppe:
(9)-(12) "mit Sicherheit" Determinative - weil das Genitivwörtchen feminin ist; das einzige in Frage kommende feminine Bezugswort ist eben pr.t-xrw. Daraus folgt, dass die anderen Zeichen nicht gemeint sein können, also Determinative sind.
(13)-(15) die Zeichen sind Ideogramme, müssten also gelesen werden, wenn weitere Teile der Opferliste folgen. "Diese Annahme dürfte richtig sein ..."
(5)-(8) die Zeichen sind Determinative, denn: "Ich persönlich glaube ..."
Hieraus kann man nur schlussfolgern: Keiner weiß es so recht genau! Dennoch würde ich zumindest dem Argument folgen, dass alle Zeichen gelesen werden sollten, wenn sich die Opferliste - wie in diesem Fall - fortsetzt. Aber wie Lapp schreibt: es lässt "sich streng genommen nicht beweisen".
dieses Zitat hast du schonmal angemerkt, und das hat mich auch ein wenig zu dem Schluss geführt, dass es dort eigentlich hin "müsste" (Kommt auf den Text an). Wegen dem anderen, das ich gefunden habe bin ich aber auf die Variante mit den Klammern gekommen. Aber wie du schon gesagt hast: Es ist wohl unbekannt, was zutreffend ist. So lange man das im Hinterkopf behält und gleichzeitig seine Übersetzung schlüssig begründet, hat glaub ich keiner ein Problem. Und damit ruf ich auch dazu auf, Unstimmigkeiten in meinen Schlussfolgerungen zu markieren.
Danke für Deine Antwort und Deine Mühe! Ich schrieb nicht ohne Grund: „Wenn vielleicht auch nicht perfekt, darf ich es dennoch versuchen?“ Folglich kann ich auch gut mit Fehlern und Kritik umgehen.
Zu Deinen Fragen:
1. Du fragst, warum ich (Gott) in Klammern gesetzt habe?
Damit wollte ich nur darauf hinweisen, dass es sich um einen Gott handelt und nicht um einen Namen, wie z. „Nes-pa-kAj-schuti“. Dahinter hätte ich dann wahrscheinlich (Name) geschrieben. Wie man sieht, kommt in diesem Namen ja auch ein Gott oder Gottesname vor. ( Siehe Ranke- ägypt. Personennamen wie oben schon angefügt.) Dass dieser Hinweis in Klammern von Dir als evtl. im Text ausgelassene Zeichen gedeutet werden würden, war mir nicht bewusst und auch nicht so beabsichtigt. Dass Dich das irritiert hat, weil Du es so nicht gewohnt bist, kann ich verstehen. Bei kommenden „Wortmeldungen“ werde ich es beachten. Das Gleiche gilt auch für künftige in Klammern hinzugefügte Hinweise dieser Art. No problem!
2. warum ich bei der "großen Neunheit", "die sich im Inneren des Tempels von Karnak/„Ipet-Sut“ befindet." übersetzen möchte. Du meinest damit explizit die Formulierung mit "im Inneren des Tempels".
Bei „jm.j“ war ich zu erst ein bisschen irrig von „ der darin Befindliche“ bzw. von: „im Inneren befindlich“ ausgegangen. Dabei ist dann leider: „die sich im Inneren des Tempels von Karnak/„Ipet-Sut“ befinden“ herausgekommen. Ich berichtige das hiermit bezüglich der Übersetzung durch: „die im Tempel von Karnak sind“ oder „die im Ipet-sut sind.“ (Gemeint ist damit Amun-Ra, Month und die Götterneunheit.)
3. Totenopfer- „prt-xrw“
Wie ich gerade sehe, hat Michael Tilgner bereits etwas dazu geschrieben. Seine Erklärung ist natürlich durch nichts zu übertreffen.
Ich hoffe, es ist trotzdem nicht falsch, wenn ich meine Argumente noch darunterschreibe?
Bisher habe ich mich bei der Übersetzung im Zusammenhang mit dem „Totenopfer“- „prt-xrw“ nach dem Folgenden gerichtet: - erscheinen die Zeichen O1 und P8 alleine, oder auch gemeinsam mit - X1 und W22 zusammen, und es folgt dahinter keine weitere Aufzählung, kann „prt-xrw“ mit „Totenopfer“ übersetzt werden. Wie auch bei Gardiner erwähnt. Folgt aber danach eine weitere Aufzählung von Opfergaben, wie Rinder, Geflügel, Alabaster, Weihrauch, Öl u.s.w. dann wird „Brot und Bier“ wörtlich mit in die Aufzählung aufgenommen. Es sei denn, „Brote“ und „Bier“ folgen dahinter sowieso explizit noch einmal und evtl. mit Mengenangaben. Du hast diese Variante eigentlich auch in Deinen beiden letzten Beispielen aufgeführt. Dort sehen wir nach den Zeichen O1, P8, X1 und W22 für „pr.t-xrw“, die Zeichen X4 (was ja auch ein längliches Brot darstellt), den Rinderkopf - F1 und den Spießentenkopf - H1. Im letzten Beispiel sind diese dann zusätzlich noch mit Pluralstrichen versehen. In diesen Fällen würde ich jeweils übersetzen: „Ein Totenopfer bestehend aus Brot, Bier, Rindvieh und Geflügel “ oder „Ein Totenopfer bestehend aus vielen Broten, Rindern und Geflügel “ oder evtl. auch „Ein Totenopfer bestehend aus Lebensmitteln, Rindern und Geflügel ...“ Wie Du selbst schreibst, gibt es da gewisse Uneinheitlichkeiten und Meinungen. Was meinst Du? Wonach soll man sich im jeweiligen Einzelfall evtl. vereinheitlichend richten?
4. - rnp.jj.t nb(.w)t
Okay, man kann im Falle von rnp.jj.t nb(.w)t = „allerlei Frischpflanzen“ natürlich auch „allerlei Pflanzen und Feld-Früchte“, "alles, was frisch ist" oder vielleicht auch nur ganz kurz und schmerzlos „alles Frische“ übersetzen. ( siehe TLA- Wb. Bd.2; 435.2-8) In allem, was an Möglichkeiten aufgeführt ist, sehe ich eigentlich keinen wesentlichen oder gar den Sinn verändernden Unterschied. (?) Es kommt vielleicht u.U. auch darauf an, wie „Wort-nahe“ man übersetzen möchte.
Du schreibst: „M39 ist ja vor allem ein Korb mir Früchten.“
In der Gardinerliste des Hannig-Wörterbuchs lese ich bei M39: „Korb mit Obst oder Korn“. Demzufolge würde ich evtl. auch eine Übersetzung mit: „alle Acker- und Feldfrüchte“, oder „Frisches Grün“, „alle Pflanzen und Früchte (als Erzeugnisse des Garten und des Ackers)“ (– wie es z. B. im Hannig-Wörterbuch Seite 471 -(1) und (2) und im TLA-Wb. Wb 2, 435.2-8 angegeben wird,) für möglich und nicht unbedingt falsch halten. Da müsste man sich evtl. für kommende Übersetzungen auf eine einheitliche Form einigen.
5. Wie kommst du von Vorfahren explizit auf die Götter?
Weil die Götter letztlich auch die Menschen schufen. Wenn vielleicht auch nicht ganz in dem Sinne oder der gleichen Weise, wie Vater und Mutter, aber nach diversen Schöpfungsgeschichten u. a. Chnum auf seiner Töpferscheibe oder Atum, als er weinte, weil ihn Schu und Tefneut verlassen hatten, und aus seinen Tränen die Menschen entstanden. Es wird auch berichtet, dass Thot alleine durch seine Worte und Zauberkraft sowohl die Götter, als auch die Menschen und alle anderen Dinge erschaffen haben. Legt das nicht evtl. die Sichtweise oder den Gedanken an die Götter - als „edle Vorfahren“ - nahe? Den Hinweis kann man sich aber auch sparen, weil er in der Übersetzung keine Rolle spielt. Manchmal interessiert es mich aber trotzdem, was andere Menschen evtl. so darüber denken.
6. „die beiden Augen des Königs im Ipet-Sut “
Da habe ich in meiner Übersetzung tatsächlich etwas was vergessen, und den König buchstäblich im Galopp verloren. Es muss heißen: „die beiden Augen des Königs im Ipet-sut“. Genau so, wie ich es auch in der Transkription aufgeführt habe. - Danke trotzdem für den Hinweis.
7. "einziger Mund der Münder, wenn (diese) geschlagen sind (?)" - Wie bist du darauf gekommen?
Wie oben schon erwähnt, hatte ich dort Schwierigkeiten. Es war mir darum eigentlich schon klar, dass mein Versuch an dieser Stelle scheitern würde. Inzwischen habe ich den Schwachpunkt bei „des einzigen (sprechenden) Mundes, während/wobei die (anderen) Münder im Schweigen sind“, erkannt. Der Hauptgrund ist der, dass meine Transkription nicht stimmt, weil ich die Zeichen auf der beigefügten Vorlage nicht richtig erkennen bzw. identifizieren konnte. (Dazu gab es ja leider kein Foto, wie bei den anderen Teilen der Inschrift, sodass man nicht vergleichen konnte.) Wie ich nämlich nachträglich festgestellt habe, habe ich dadurch in eine völlig falsche Richtung ermittelt.
Auf der Umzeichnung meine ich zu sehen, dass dort nacheinander die Zeichen S29, N29, D21 und F94 erscheinen. Laut Hannig-Wb. stellt F94 übrigens eine Löwenpfote dar. (Siehe extended library, Seite 1140.) Nicht T14. Das Wurfholz, war in dem Zusammenhang dann doch eher irreführend, denn es könnte die Interpretation in Richtung „schlagen“ scheinbar unterstützen.
Aus der Zeichenfolge auf der Umzeichnung ergab sich für mich somit: S29, N29, D21, F94 = „sqr“- und nicht - S29, W11, D21, A2 = „sgr“ - Sonst wäre auch für mich der Sinn der Zeichengruppe besser zu erfassen gewesen. Nun ist es aber auch so, dass ich bisher strikt davon ausgegangen bin, dass man immer nur die Zeichen verwenden kann bzw. darf, die auch wirklich auf der Vorlage zu sehen sind. Darum hat es mich ein wenig gewundert, dass Du auf „sgr“ gekommen bist. Diese Möglichkeit hätte ich ausgeschlossen und nicht in Betracht gezogen.
Diesmal leider viel Text, aber ich wollte alle Deine Fragen dennoch nicht gleich beim ersten Beitrag unbeantwortet lassen. Das wäre sicher nicht höflich gewesen.
Du schreibst: "Fürs nächste Mal vielleicht am Ende nochmal eine Zusammenfassung der Übersetzung zusammenkopieren. Das erleichtert mir zumindest den Vergleich."
Okay! Mache ich. Kein Problem!
An dieser Stelle wünsche ich Dir und allen anderen „Foris“ ein frohes Weihnachtsfest, schöne Feiertage und einen guten Start in ein hoffentlich gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Hallo Junit, sorry, dass ich nicht früher antworten konnte, aber dafür antworte ich jetzt.
Zitat:
1. Du fragst, warum ich (Gott) in Klammern gesetzt habe?
Damit wollte ich nur darauf hinweisen, dass es sich um einen Gott handelt und nicht um einen Namen, wie z. „Nes-pa-kAj-schuti“. Dahinter hätte ich dann wahrscheinlich (Name) geschrieben. Wie man sieht, kommt in diesem Namen ja auch ein Gott oder Gottesname vor. ( Siehe Ranke- ägypt. Personennamen wie oben schon angefügt.) Dass dieser Hinweis in Klammern von Dir als evtl. im Text ausgelassene Zeichen gedeutet werden würden, war mir nicht bewusst und auch nicht so beabsichtigt. Dass Dich das irritiert hat, weil Du es so nicht gewohnt bist, kann ich verstehen. Bei kommenden „Wortmeldungen“ werde ich es beachten. Das Gleiche gilt auch für künftige in Klammern hinzugefügte Hinweise dieser Art. No problem!
Achso, na dann wäre das ja geklärt.
Zitat:
2. warum ich bei der "großen Neunheit", "die sich im Inneren des Tempels von Karnak/„Ipet-Sut“ befindet." übersetzen möchte. Du meinest damit explizit die Formulierung mit "im Inneren des Tempels".
Bei „jm.j“ war ich zu erst ein bisschen irrig von „ der darin Befindliche“ bzw. von: „im Inneren befindlich“ ausgegangen. Dabei ist dann leider: „die sich im Inneren des Tempels von Karnak/„Ipet-Sut“ befinden“ herausgekommen. Ich berichtige das hiermit bezüglich der Übersetzung durch: „die im Tempel von Karnak sind“ oder „die im Ipet-sut sind.“ (Gemeint ist damit Amun-Ra, Month und die Götterneunheit.)
Das ist gar nicht mal so dumm! (Das ist keine Beleidigung!)
Gardiner schreibt dazu:
Zitat:
§ 511. Concord of gender.-Under this head we have to consider a number of cases where the gender of an adjective, verbal form, or suffixpronoun differs from what might be expected.
1. When in a sequence of co-ordinated words of both genders the first is masculine. Exx.
nTrw nTrwt jmyw AbDw the gods and godesses who are in Abydos.1
pA t Hnqt irrw n.i tA qnbt nt H(w)t-nTr nty rdi.n.i n.Tn sw the bread and beer which the staff of the temple make for me and which I have given to you.2
Daher könnte das zutreffen. So würde die Grammatik eingehalten werden und die Regel mit der Neunheit auch. Damit müsste man auch keinen spätmittelägyptischen Fehler oder so erkennen. Da habe ich nicht drangedacht. Das werde ich noch korrigieren. (Wir haben Amun-RE hier an der Spitze und als Gott kann er ein in XY Befindlicher sein...)
Zitat:
3. Totenopfer- „prt-xrw“
Wie ich gerade sehe, hat Michael Tilgner bereits etwas dazu geschrieben. Seine Erklärung ist natürlich durch nichts zu übertreffen.
Ich hoffe, es ist trotzdem nicht falsch, wenn ich meine Argumente noch darunterschreibe?
Bisher habe ich mich bei der Übersetzung im Zusammenhang mit dem „Totenopfer“- „prt-xrw“ nach dem Folgenden gerichtet: - erscheinen die Zeichen O1 und P8 alleine, oder auch gemeinsam mit - X1 und W22 zusammen, und es folgt dahinter keine weitere Aufzählung, kann „prt-xrw“ mit „Totenopfer“ übersetzt werden. Wie auch bei Gardiner erwähnt. Folgt aber danach eine weitere Aufzählung von Opfergaben, wie Rinder, Geflügel, Alabaster, Weihrauch, Öl u.s.w. dann wird „Brot und Bier“ wörtlich mit in die Aufzählung aufgenommen. Es sei denn, „Brote“ und „Bier“ folgen dahinter sowieso explizit noch einmal und evtl. mit Mengenangaben. Du hast diese Variante eigentlich auch in Deinen beiden letzten Beispielen aufgeführt. Dort sehen wir nach den Zeichen O1, P8, X1 und W22 für „pr.t-xrw“, die Zeichen X4 (was ja auch ein längliches Brot darstellt), den Rinderkopf - F1 und den Spießentenkopf - H1. Im letzten Beispiel sind diese dann zusätzlich noch mit Pluralstrichen versehen. In diesen Fällen würde ich jeweils übersetzen: „Ein Totenopfer bestehend aus Brot, Bier, Rindvieh und Geflügel “ oder „Ein Totenopfer bestehend aus vielen Broten, Rindern und Geflügel “ oder evtl. auch „Ein Totenopfer bestehend aus Lebensmitteln, Rindern und Geflügel ...“ Wie Du selbst schreibst, gibt es da gewisse Uneinheitlichkeiten und Meinungen. Was meinst Du? Wonach soll man sich im jeweiligen Einzelfall evtl. vereinheitlichend richten?
indem man weiter forscht und so vielleicht auf eine einheitliche belegte Lösung kommt! (Sorry, der musste jetzt sein.)
Im Prinzip hat er vorher von mir Geschriebenes ja zusammenfassend mit einem Zitat auf den Punkt wiederholt, wofür ich ihm dankbar bin. Es ist wichtig, dass das am besten in jeder Opferformeldisskusion wiederholt wird. So klärt man jegliche Verwirrung von denen, die nach uns dieses Gespräch lesen. Natürlich ist es niemals falsch, wenn man seine eigenen Argumente noch aufführt, aber du hast ja eher die Richtlinien deiner Übersetzung aufgelistet, wenn ich das jetzt nicht falsch verstehe, was ich nicht glaube. Meiner absolut persönlichen Ansicht nach würde ich, wie ich bereits schrieb
immer mit "Totenopfer" übersetzen, wenn nicht durch andere Faktoren F1 und H1 oder so "klar" als Determinative zu lesen sind. Solche wären z.B. das längliche Brot, was nach den Beiden Tierköpfen steht. Bei dem anderen Beispiel sind mir da die Pluralstriche etwas im Weg. Natürlich mit dem Hintergedanken "Brot und Bier sind so gut wie immer dabei". Sie sind also nicht zu lesen, aber trotzdem "selbstverständlich" als Grundnahrungsmittel vorhanden. Eben in Klammern schreiben. So ist man die los, die sagen, das steht da und da nicht da und gleichzeitig die, die meinen, dass das an Punkt X steht, wenn das verständlich ist.^^ Ich meine, ich setze Pluralstrichendungen in der Transkription auch in Klammern, weil die Striche Determinative sind...
Zitat:
4. - rnp.jj.t nb(.w)t
Okay, man kann im Falle von rnp.jj.t nb(.w)t = „allerlei Frischpflanzen“ natürlich auch „allerlei Pflanzen und Feld-Früchte“, "alles, was frisch ist" oder vielleicht auch nur ganz kurz und schmerzlos „alles Frische“ übersetzen. ( siehe TLA- Wb. Bd.2; 435.2-8) In allem, was an Möglichkeiten aufgeführt ist, sehe ich eigentlich keinen wesentlichen oder gar den Sinn verändernden Unterschied. (?) Es kommt vielleicht u.U. auch darauf an, wie „Wort-nahe“ man übersetzen möchte.
Du schreibst: „M39 ist ja vor allem ein Korb mir Früchten.“
In der Gardinerliste des Hannig-Wörterbuchs lese ich bei M39: „Korb mit Obst oder Korn“. Demzufolge würde ich evtl. auch eine Übersetzung mit: „alle Acker- und Feldfrüchte“, oder „Frisches Grün“, „alle Pflanzen und Früchte (als Erzeugnisse des Garten und des Ackers)“ (– wie es z. B. im Hannig-Wörterbuch Seite 471 -(1) und (2) und im TLA-Wb. Wb 2, 435.2-8 angegeben wird,) für möglich und nicht unbedingt falsch halten. Da müsste man sich evtl. für kommende Übersetzungen auf eine einheitliche Form einigen.
Zunächst ist die Transkription interessant. Hab ich so noch nie gesehen. Ganz ehrlich gefällt mir jede Übersetzung außer das mit dem "fischen Grün". Ist mir zu "ungenau". Als Vereinheitlichung würde ich einfach vorerst "jegliches Frische [Obst/Pflanzen/Feldfrüchte]" vorschlagen. So wären zu gleich sehr viele Übersetzungsformen drin. Aber da möchte ich dann von den Anderen Zustimmung haben. Immerhin ist für ein Endergebnis eine einheitliche Übersetzung von Nöten.
Zitat:
5. Wie kommst du von Vorfahren explizit auf die Götter?
Weil die Götter letztlich auch die Menschen schufen. Wenn vielleicht auch nicht ganz in dem Sinne oder der gleichen Weise, wie Vater und Mutter, aber nach diversen Schöpfungsgeschichten u. a. Chnum auf seiner Töpferscheibe oder Atum, als er weinte, weil ihn Schu und Tefneut verlassen hatten, und aus seinen Tränen die Menschen entstanden. Es wird auch berichtet, dass Thot alleine durch seine Worte und Zauberkraft sowohl die Götter, als auch die Menschen und alle anderen Dinge erschaffen haben. Legt das nicht evtl. die Sichtweise oder den Gedanken an die Götter - als „edle Vorfahren“ - nahe? Den Hinweis kann man sich aber auch sparen, weil er in der Übersetzung keine Rolle spielt. Manchmal interessiert es mich aber trotzdem, was andere Menschen evtl. so darüber denken.
Da geht es mir ähnlich und das hängt wohl eher damit zusammen, dass es nicht Die Schöpfungsgeschichte gab.
Doch im WB steht im 5. Band auf Seite 283:
Zitat:
deutlich von den früher Gestorbenen: der Tote weilt bei den Vorfahren u.s.w.
Dem würde ich mich hier anschließen, auch wenn das im gewissen Maße auch auf die Götter zutreffen mag. Und wenn man doch nur die Götter dahinter sehen möchte, dann muss ich sagen: "Hier hätte man auch einfach nTr.w schreiben können."
Zitat:
6. „die beiden Augen des Königs im Ipet-Sut “
Da habe ich in meiner Übersetzung tatsächlich etwas was vergessen, und den König buchstäblich im Galopp verloren. Es muss heißen: „die beiden Augen des Königs im Ipet-sut“. Genau so, wie ich es auch in der Transkription aufgeführt habe. - Danke trotzdem für den Hinweis.
Kein Problem.^^
7. Wenn ein Foto nicht vorhanden ist, dann kann man zumindest mich immer nochmal fragen. Vielleicht hab ich da immer noch eins. Dachte auch, dass die Umzeichnung eigentlich reicht.
Eine interessante Odyssey.^^
Was sgr angeht: Habe ich früher auch gedacht, aber in der Spätzeit ist so einiges anders, was sowas angeht, wie man in meiner Erklärung sehen kann.
An der Stelle wünsche ich auch allen ein frohes Fest!
Alles klar. Dann würde ich sagen, dass wir jetzt erstmal noch ein bis zwei Tage warten (nach dem Fest) und dann mit dem oberen Text weitermachen.
Ich würde dann quasi am 29.12.2020 den Text senden.
So hat jeder nochmal Zeit eventuell auftretende Fragen, Anmerkungen oder Korrekturen anzugeben. Hierbei würde ich wegen der Zusammenfassung am Ende sagen, dass wir meinen Vorschlag für diese Inschrift als gemeinsames Ergebnis betrachten, was wir dann gegebenenfalls noch ändern bzw. bearbeiten können.
Selbstverständlich wird der "Termin" auch bei einer neu auftretenden Diskussion verschoben, wenn das notwendig sein sollte.
Ein besinnliches Weihnachtsfest wünsche ich euch! Viele Grüße
da bis jetzt keiner einen Einwand gebracht hat nehme ich jetzt an, dass die Übersetzung (siehe unten) so von euch angenommen wird. Wenn noch ein Einwand kommen sollte kann man das ja immer noch besprechen bzw. ändern.
Die Ergebnisse basieren auf den oben angebrachten Punkten und Vorschlägen. Sollten Punkte versehentlich ausgelassen worden sein bitte ich das anzumerken, damit ich das noch anpassen kann. Ich benötige das einheitliche Ergebnis dann für die Datei, die ich mir/uns schreiben und speichern möchte.
Text: (Rechtschreibfehler wurden falls gefunden korrigiert.)
Zitat:
Text um den Sockel von Nespaqaschuti's Statue, mit Änderungen in der Zeichenposition, weil ich nicht weiß, wie ich sie vertikal/horizontal/... stellen kann:
A52=A52a
Transkription: (Diese ist unabhängig zu meiner Transkription oben und resultiert aus den Diskussionen oben.)
Zitat:
Htp-d(y)-nzwt (n) Jmn-Ra(w) nb-ns.t-tA.(wi) MnT(.w) nb-wAs.t psD.t-aA.t jm.(i)w-jp.t-s.(w)t d(i)=sn pr(i.t)-xrw (m t' Hnq.t) jH.(w) Apd.(w) snTr mrH.t Hnk.t rnp(i).t nb(.t) dd(.t)-p.t qmA(.t)-tA sxm (m) mw tpj-TAw aq pr(i.t) xft tp.(i)w-a jr(i).t-xpr.w m Sms.(w)-nTr kA wAH m Hw.t-nTr n kA n(.i) (j)r(.i)-pa(.t) HA.t(.i)-a xtm(.w)-bj.t(.i) smr-wa.t(.i)-n(.i)-mr(w).t jr.t(i)-nzwt-m-jp.t-s.(w)t r'-wa-mdw-r'.(w)-m-sgr r'-Sma.w-nxn TA(.t.i) n(.i)-s(w)-p(A)-q(Ai)-Sw.ti
Übersetzung: (Rechtschreibfehler wurden falls gefunden korrigiert. Ebenfalls unabhängig zu meinem Vorschlag oben und fasst die Diskussionen zusammen.)
Zitat:
"Ein Opfer, das der König gibt (an) Amun-RE, der Herr des Throns der beiden Länder, Monthu, der Herr von Theben und die große Götterneunheit, die in Karnak sind, auf dass sie veranlassen (lit. geben) ein Totenopfer (bestehend aus Brot und Bier,) Vieh und Geflügel, Weihrauch und Salböl, (jeder) Stiftung und jeglichem Frischen [Obst/Pflanzen/Feldfrüchte], und dem, was der Himmel gibt und die Erde hervorbringt, (und) das Verfügungsrecht Haben (über) Wasser, das Luft Einatmen, das Eintreten und Herauskommen vor/bei den Vorfahren, das Gestalt Annehmen im Gottesgefolge und einen Ka, der im Tempel (Haus des Gottes) dauert für den Ka des Jri-Pat und Hati-a, des Sieglers des Königs von Unterägypten, des beliebten einzigen Freundes (lit. einziger Freund der Liebe), der beiden Augen des Königs in Karnak, des einzigen Mundes der Rede, während/wobei die (anderen) Münder im Schweigen sind, des Mundes von Oberägypten und Nechen, des Wesirs Nespaqaschuti („Er gehört dem mit hoher Doppelferderkrone“)"
In sofern beginnt nun die zweite Phase mit der Inschrift auf seinem Gewand (rechts). (Bedenkt, dass es dann noch zwei gibt und die miteinander zusammenhängen können.) Die Inschrift ist im Anhang als Foto und Umzeichnung von Winkeln. Weiterhin gilt, dass wir noch nicht in Winkel's Übersetzung schauen wollen, so lange wir nicht mit allen Inschriften fertig sind. Es geht hier ja schließlich um eine Neuübersetzung.
Die "Präsentation" der Vorschläge würde ich in 2 Wochen nach Silvester ansetzen. Also ab dem (Sonntag) 17.01.2021. Frohes Schaffen! Ich weiß schon, warum ich das Ganze hier bearbeite! Ich hoffe dann wieder andere Vorschläge zu lesen.
ich komme noch einmal auf eine Phrase des 1. Teils (4. Zeile der Hieroglypheninschrift) zurück.
Ich bin der Meinung, dass ein Zeichen anders gelesen werden muss, statt U33 tj muss es sein S43 md (siehe Foto des Inschriftsockels vorne). Es hat mich nämlich gewundert, dass die Ideogrammstriche zu rA.w entgegen der Leserichtung stehen. Sie gehören in Wirklichkeit noch zum vorhergehenden Zeichen. Die ganze Passage also:
rA wa mdw "der einzige Mund der Rede / des Redens" ([während] die [anderen] Münder im Schweigen [sind])
wa "einzig" (Wb I, 275.18-20) mdw "Rede" (Wb II, 180.4) - Schreibung in der Spätzeit: DZA 24.475.870.
Damit bräuchte man die Übersetzung an dieser Stelle nicht zu ergänzen, sondern sie wäre wörtlich.