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Thema: (Suche) Literatur: Bodenschätze des Alten Ägypten |
Kapitaen Member
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(Suche) Literatur: Bodenschätze des Alten Ägypten |
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« Datum: 02.05.2014 um 18:09:27 » |
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Ahoi Kameraden, wie oben bereits steht, suche ich nach Literatur zu den Bodenschätzen des Antiken Ägyptens, genauer gesagt zum Abbau und zur Verarbeitung von Edelmetallen und (Halb)Edelsteinen und zur geologischen Verbreitung derselben. Habe schon in diversen Online-Katalogen gestöbert und auch google hat nicht so richtig weitergeholfen ... . Wäre euch echt dankbar, wenn ihr mir helfen könntet Beste Grüße, euer Käptn
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Maria Member
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Re: (Suche) Literatur: Bodenschätze des Alten Ägypten |
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« Antwort #2, Datum: 06.05.2014 um 11:53:01 » |
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Hallo, absolutes Standard-Werk dafür: Alfred Lucas – John Richard Harris, Ancient Egyptian Materials and Industries, London 1962 Sehr gut zusammengefasst, mit vielen Literaturverweisen ist der Artikel von Jack Ogden, Metals, in: Paul T. Nicholson – Ian Shaw (Hrsg), Ancient Egyptian Materials and Technology, Cambridge 2000, 148-176 Außerdem kannst du bei den beiden Klemms nachlesen, z.B. D. Dietrich Klemm - Rosemarie Klemm, Gold and gold mining in ancient Egypt and Nubia : geoarchaeology of the ancient gold mining sites in the Egyptian and Sudanese Eastern deserts, Berlin 2013 ders., Steine und Steinbrüche im Alten Ägypten, Berlin 1993 Vielleicht findest du auch hier etwas: Sylvia Schoske, Aus Pharaos Werkstatt: Handwerk und Material im alten Ägypten, in: Veröffentlichung der Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst München anläßlich der Sonderausstellung Aus Pharaos Werkstatt. Handwerk und Material im Alten Ägypten, 1989 Liebe Grüße und viel Erfolg, Maria
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Iufaa Moderator
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Re: (Suche) Literatur: Bodenschätze des Alten Ägypten |
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« Antwort #3, Datum: 06.05.2014 um 12:07:02 » |
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Nicht zu vergessen: Paul T. Nicholson (Herausgeber), Ian Shaw (Herausgeber), Ancient Egyptian Materials and Technology [Englisch] [Gebundene Ausgabe] Schlappe EUR 232,56 bei Amazon. Iufaa
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Maria Member
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Re: (Suche) Literatur: Bodenschätze des Alten Ägypten |
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« Antwort #4, Datum: 07.05.2014 um 09:07:00 » |
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Jep, der Ogden-Artikel stammt daraus
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Lolli2u Member
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Re: (Suche) Literatur: Bodenschätze des Alten Ägypten | | |
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« Antwort #5, Datum: 01.05.2022 um 16:20:42 » |
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Moin zusammen Es ist nun schon bereits acht Jahre her, dass der Käptn hier um Literatur zum altägyptischen Bergbau, sowie zur Metallverarbeitung nachgesuchte, aber dennoch möchte ich hiermit daran anknüpfen und ergänzend folgendes Werk vorstellen, welches Lepsius 1877 unter dem folgenden Titel zu den Metallen in den ägyptischen Inschriften veröffentlichte : Lepsius, Karl Richard : Les métaux dans les inscriptions égyptiennes, Paris 1877. Diese Ausgabe ist online bei google books als download verfügbar. Der an dieser Stelle dazu gesetzte Link funktionierte leider nicht. Vorgestellt und kommentiert seien hier dazu drei Ausschnitte, welche aus der am Schluss des kleinen Werkes befindlichen Tafel I stammen. http://www.aegyptologie.com/forum/attachments/Lepsius_Les_meteaux_egyptiennes_Paris_1877_Tafel_1_sieben_von_acht_Metallen_christianoi_.jpg Die in Tafel I unter Nr. 8 dargestellten Säcke sind beschriftet und enthalten Golderze diverser Abbaugebiete. Gezeigt werden auf Tafel I zudem folgende Roherze : Liste der Metalle noub = Gold (auch nub bzw. arefu genannt) asem = Elektrum (ein natürlich legiertes Seifengold) hat = Silber (auch arkhat bzw. arkur (arqur) genannt) taht = Blei (auch tahti oder tehen bzw. tehaset genannt) chomt = Kupfer (auch chemt bzw. chom genannt) mafek = Bronze (das aus dem Grünen gewonnene) men = Eisen Zinn und Zink scheinen Lepsius zufolge in Tafel I nicht aufgezählt zu sein. Die hier dazu vorgenommene Aufzählung habe ich nach einem Abgleich der in Lepsius, Seite 59 - 63 gegebenen Hieroglyphen vorgenommen und noch nicht genauer auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Die Herkunft der Goldarten schildert Lepsius Seite 7. Sodann findet sich auf der Tafel I unten Nr. 29 bis 36 ein blaues Roherz in Körben dargestellt, welches von den alten Ägyptern offenbar auch zur Verbindung von Mauerwerk verwendet wurde. Dieses trägt den Namen chesbet. Bei diesem blauen Roherz handelt es sich meiner Auffassung nach nicht um Lapis Lazuli, sondern um kobalthaltiges Antimonerz. Auch Lepsius erkannte, dass es sich bei diesem blauen Roherz nicht, wie Champollion vermutete, um Lapis Lazuli handeln kann und nahm stattdessen an, dass es sich dabei um ein blaues Sulfat des Kupfers handeln würde. Da der bei ihm zitierte Hofmann in seiner Laboranalyse, neben Quarz, jedoch Kobalt und Schwefel nachweisen konnte, wird hier davon ausgegangen, dass es sich bei dem in I, 29 - 36 genannten chesbet um ein gemeinsam mit Kobalt auftretendes Antimonerz (Stibium) handelt, welches in Altägypten bislang zumeist nur unter der Bezeichnung smet-t bzw. stem-t und mestem-t als Schminkpulver und Augensalbe bekannt ist. Daher wird hier für Tafel I, Nr. 29 - 36 wie folgt ergänzt : chesbet = Antimon (auch chesteb bzw. smet-t genannt) Tafel I, Nr. 32 bietet zudem eine geographische Bestimmung : Chesteb aus Tefrer, wie Lepsius dazu Seite 31 mitteilt. Tafel I, Nr. 37 zeigt nochmals Kupfer Tafel I, Nr. 38 nochmals Blei Tafel I, Nr. 27 nochmals Silber Tafel I, Nr. 24 u. I, 25 - 26 zeigt vermutlich ebenfalls Silber, oder aber Zinn und Zink. Das bei Lepsius in Tafel I unten vorgestellte, in Körben gelagerte und teils in Scheiben verhüttete, deutlich kobaltblaue Roherz, sei hier abschließend ebenfalls gezeigt : http://www.aegyptologie.com/forum/attachments/Lepsius_Les_Meteaux_egyptiennes_Antimon_Stibium_1877_.jpg http://www.aegyptologie.com/forum/attachments/Lepsius_Tafel_1_Les_meteaux_egyptiennes_Paris_1877_Antimon_Stibium_.jpg Die in Tafel I, 33 und I, 36 angezeigte Verwendung des gemahlenen kobaltblauen Roherzes zur Verbindung von Mauerwerk ist auch aus archäologischen Bodenfunden in Israel bekannt, wo die Steinblöcke von Festungsmauern auf diese Art miteinander verbunden wurden. Der Name Chesbet bzw. Chesteb könnte sich möglicherweise von Cheta bzw. Cheti ableiten, was die ägyptische Bezeichnung für das Land der Hethiter war, wie schon Heinrich Brugsch anhand einer Inschrift in Theben nachwies. Allein der in Hieroglyphen gesetzte Name Cheta liegt hier nicht vor, weshalb die Herleitung eines solchen Erzes aus dem Lande der Hethiter zunächst einmal einer gründlichen Erörterung bedürfte. Ungeachtet dessen lässt sich jedoch zusammenfassen, dass die bereits im Jahre 1877 durch Karl Richard Lepsius veröffentlichte Schrift über die in Ägypten bekannten Metalle inhaltlich bislang zumeist unübertroffen blieb und deshalb in ihrem Themenbereich nichts an Aktualität verloren hat. Gruß in die Runde Lolli Weitere Quellen : Brugsch, Heinrich ; Dümichen, Johannes : Recueil de Monuments Égyptiens IV, Leipzig 1866, Tafeln 9,49 u. 9,53a ; 22,127 ; 25,145 u. 25,149 ; 26,139 ; 55, 7 ; 64, 4 ; 71,4 ; 73, 4 ; 75, 2 ; 76,11. (Chesteb Rezepte von Edfu) Online verfügbar unter Internet Archive : https://www.archive.org/details/bub_gb_IlM68TNIf-QC/page/n5/mode/2up?view=theater Dümichen, Johannes : Bauurkunde der Tempelanlagen von Dendera, Leipzig 1865, S. 14 u. S. 45 - 46.
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