Album "Das Grab des Haremhab in Saqqara" von Haremhab www.aegyptologie.com
1) Pläne
Nach Martin sind die Oberbauten in drei Bauphasen errichtet worden und zwar von Westen nach Osten. Die Reliefarbeiten im letzten Abschnitt sind nicht mehr vollständig ausgeführt worden. Daraus schließt Martin, dass die Arbeiten mit der Thronbesteigung des Haremhab eingestellt worden sind. Andererseits ist aber unbestritten, dass der unterirdische Komplex im 13. Jahr des Haremhab nochmals eine große Erweiterung erfuhr (Bestattung der zweiten Frau des Haremhab?).
Nach nicht unbestrittener Auffassung sind lt. Martin in diesem Grab die erste Frau Haremhabs Amenia (verstorben vor der Thronbesteigung) und auch seine zweite Frau, die Königsgemahlin Mut-Nedjemet, beigesetzt worden.
Und dann sind da noch die nachträglich angebrachten Uräen an vielen Abbildungen des Haremhab. Auch hier ist unklar, wann diese Umarbeitungen erfolgten. Es wäre daran zu denken, dass die Umarbeitungen zur Zeit der Bestattung der zweiten Ehefrau, die „königliche Gemahlin“ war, erfolgten und damit Haremhabs Frau (im Jenseits) zugute kommen sollten.
Dies ist sicherlich Spekulation. Genau so denkbar wäre eine posthume Umänderung in ramessidischer Zeit, als Haremhab hier als Dynastie-Ahn verehrt wurde. Aber, je mehr man dazu liest, desto mehr Theorien lernt man kennen.
Der obere Plan ist von Geoffrey T. Martin. Darunter eine Skizze von mir, in der ich die Nummern der Szenen, die für ein Fotoalbum „nicht lohnen“, durchgestrichen habe. Zu den fett gedruckten Nummern der Szenen liegen Umzeichnungen und i.d.R. Bilder vor, die ich in dem Album vorstelle.
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2) Von oben
Das Grab des Haremhab („Horus ist im Fest, geliebt von Amun“), im Hintergrund die Stufenpyramide des Djoser. Von dort kann man übrigens das Grab nicht sehen!
Oberhalb des östlichen Säulenhofs liegt das Grab des Maya (Schatzkanzler in der Regierung des Tutanchamun)
und direkt östlich das Grab von Tia und Tia (Schwester von Ramses II. und ihrem gleichnamigen Ehemann)
und westlich das Grab des Chay (Zeit Ramses II mit dem schönen Titel „Goldwäscher des Herrn der beiden Länder“).
Dieses Bild ist auf dem Schutzumschlag des Buches „Auf der Suche nach dem verlorenen Grab“ dargestellt. Das Bild habe ich am Computer insoweit verändert, als ich die Beschriftung durch künstliche Dünen ersetzt habe.
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3) Säulenhof
Blick in den ersten Säulenhof. Wie schon angesprochen, ist dieser Hof als letzter Bauabschnitt errichtet worden.
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4) Szene 2
Das einzige Relief an der Südwand des ersten Hofes, dass noch während der dritten Bauphase ausgeführt wurde. Es zeigt das Erscheinungsfenster im königlichen Palast. Das rechte obere Reliefstück befindet sich im Museum des Oriental Institut von Chicago.
Nubier jubeln dem Pharao zu. In die rechte weiße Fläche passt das Reliefteil aus Chicago.
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5) Szene 7-1
Die große Stele, die links neben dem Eingang zum Statuenraum steht/stand wurde 1835 vom British Museum erworben, im Grab steht ein Abguss.
In der Lünette sieht man Haremhab in Anbetung vor Re-Harachte, Thot und Maat. Im Text darunter ein Hymnus an die dargestellten Götter.
Zu beachten ist, dass bei dieser und der nächsten Stele kein Uräus hinzugefügt worden ist.
Neben dem Hymnus sind auch noch einige Titel Haremhabs aufgelistet. Nachfolgend habe ich alle Titel aufgeführt, die nach Martin im Grab an den verschiedensten Stellen zu finden sind:
- Erbprinz (von Ober- und Unterägypten) und Graf,
- Einziger Gefährte,
- Stellvertreter (Regent) im ganzen Land,
- Erster der königlichen Höflinge,
- Wedelträger zur Rechten des Königs,
- Hüter der Palastgeheimnisse,
- Vorsteher aller königlichen Ämter,
- Erwählter des Königs über die beiden Länder, um die Herrschaft über beide Ufer (=Ägypten) auszuüben.
- Vorsteher der Generäle des Herrn der beiden Länder,
- Generalissimus,
- Gesandter des Königs,
- Rekrutenschreiber,
- Vorsteher der Rekruten des Herrn der beiden Länder.
- Oberster des ganzen Landes,
- Siegelbewahrer des Königs von Unterägypten,
- Oberdomänenverwalter,
- Mund der Zufriedenheit herstellt im ganzen Land,
- Wahrer königlicher Schreiber,
- Vorstand der Vorsteher aller Schreiber des Königs,
- Oberster Leiter der Bibliothek,
- Vorsteher aller Arbeiten des Königs an jeden Ort,
- Vorsteher der Arbeiten in den Steinbrüchen,
- Vorsteher aller Kultämter,
- Vorsteher der Priester des Horus, Herr von Sebi.
Es sind immerhin 24 (!) Titel aufgeführt.
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6) Szene 7-2
Hier die Lünette im Detail.
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7) Szene 11
Die Stele stellt das Gegenstück zur davor besprochenen Stele dar. Sie stand auf der rechten Seite des Durchgangs zum Statuenraum.
Die Lünette befindet sich in der Sammlung des Erimitage-Museums in St. Petersburg, der untere Teil mit dem Text im Museum Kairo.
Im oberen Teil ist Haremhab in Anbetungshaltung dargestellt vor Atum, sowie vor Osiris-Onnophris und dem memphitischen Gott Ptah-Sokar.
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8) Szene 17-1
An dieser Stelle befand sich ein Relief, von dem nun der obere Teil in Berlin und der untere Teil in Bologna aufbewahrt werden. Ich möchte an dieser Stelle die Beschreibung von Martin zitieren, die dieses Relief lebendig werden lässt:
„Das Lager des Oberkommandierenden; Soldaten und andere Privatpersonen erhalten Anweisungen und verrichten ihre täglichen Aufgaben. Dazu gehört der Wassertransport sowie die Reinigung und Bevorratung des Zeltes von Haremhab.“
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9) Szene 17-2
Das Foto ist der Internetseite des Museums Bologna entnommen. Es zeigt den unteren Teil des zuvor dargestellten Reliefs. Der Berliner Teil ist dort nicht ausgestellt und war mir daher nicht zugänglich.
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10) Szene 18
Auch dieses Relief befindet sich in Bologna. Es zeigt ebenfalls einen Teil des Lagerlebens. Man kann wohl davon ausgehen, dass die gesamte Nordwand des ersten Hofes diesem Genre gewidmet war. Links werden Befehle ausgegeben und natürlich notiert, während rechts das Essen vorbereitet wird.
Das Foto habe ich ebenfalls der Internetseite des Museums Bologna entnommen.
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11) Szene 19
Von dieser Szene liegt nur eine Umzeichnung vor. Es zeigt weitere Begebenheiten aus dem Lagerleben. Im oberen Register formt ein Diener einen Salbkegel zur Vorbereitung eines Festmahls; dieses wird im mittleren Register serviert.
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12) Szene 20
Von dieser Szene liegt ebenfalls nur eine Umzeichnung vor. Zu sehen sind weitere Szenen aus dem Lagerleben. Es wird m.E. die „Versorgung“ der Essensreste dargestellt, bei der sich auch die Diener noch kräftig bedienen können.
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13) Szene 21
Zu sehen sind Streitwagenlenker, ein Wasserträger, ein Reiter und Soldaten im Militärlager. Die Gruppe im unteren Register muss mit Muskelkraft ein großes Objekt transportieren.
Das Foto stammt wieder von der Internetseite des Museums Bologna
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14) Szene 22
Das Relief zeigt Haremhab (rechts), wie er als Regent für Tutanchamun einen älteren Beamten mit dem Ehrengold auszeichnet. Der so Ausgezeichnete ist (schriftlich) nicht zu identifizieren, doch wird allgemein angenommen, dass es sich um Paramesu, den späteren Ramses I handelt. Nicht zuletzt wird das aus dem Gesichtsschnitt – genauer gesagt aus der Hakennase - geschlossen, der an manche der Porträts der Ramessidenzeit erinnert.
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15) Szenen 34, 35, 37, 38
Von den Reliefs auf den Säulen des ersten Hofes sind nur wenige erhalten geblieben. Die vorliegenden Umzeichnungen zeigen
34 H. vor Osiris-Onnophris, Isis und Nephthys
35 H. vor Isis und Nephthys
37 H. vor Osiris-Onnophris, Isis und Nephthys
38 H. vor Re-Harachte und Maat
Zu beachten ist, dass Haremhab nur auf den Bildern 37 und 38 den nachträglich angebrachten Uräus trägt. Im Übrigen ist bei allen Bildern Haremhab niemals vor Amun zu sehen! Ein deutlicher Hinweis auf die Entstehung des Grabes noch während der frühen Jahre des Tutanchamun.
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16) Szene 36
Haremhab vor Atum. Das zerbrochene Relief 36 befindet sich im Grab.
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17) Szene 56-1
Wir begeben uns nun in den Statuenraum. Auf dem Durchgang zum Statuenraum ist auf dem Relief rechts eine Sitzstatue Haremhabs mit einem Priester zu seiner Linken zu sehen. Hinter Haremhab steht sein Armeeschreiber Sementaui, der auch noch auf anderen Darstellungen im Grab zu sehen ist.
Sementaui starb oder fiel in Ungnade, jedenfalls wurde ein anderer Name, Ramose, über den seinen gemeißelt. Gleichzeitig wurde der Titel „Armeeschreiber“ umgewandelt in „Urkundenschreiber“.
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18) Szene 56-2
Dieses Bild habe ich jetzt im Frühjahr im Grab aufgenommen. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich noch um das Original oder einen Abguss handelt. Wenn wir uns später noch Abgüsse ansehen werden, spricht dieses hier für das Original.
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19) Szenen 57, 58
Im eigentlichen Statuenraum sind die Dekorationen weitestgehend zerstört. Zwei beschriftete Türpfosten sind im Inneren erhalten geblieben. Die beiden Pfosten haben jeweils einen unteren Abschnitt, auf dem Haremhab vor einem Opfertisch sitzend dargestellt ist.
Trotz der zeitgleichen Herstellung sind die Formen der Darstellung stilistisch ganz verschieden voreinander. Neben der Uräusschlange an der Stirn (links) sind auch die Kopfbedeckungen völlig unterschiedlich.
Die Fotos konnte ich jetzt im Frühjahr machen.
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20) Szene 64-1
Osiris und ein an ihn gerichteter Hymnus zu seinem Lob.
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21) Szene 64-2
Hier das Foto eines Abgusses.
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22) Szene 69 - Übersicht 1
Im zweiten Hof sind die Reliefs viel besser erhalten als sonst in der Grabanlage. Ein Teil der Blöcke befindet sich noch an der Wand. Ein großer Teil der Originale sind im Britischen Museum und in Leiden zu sehen. Hier habe ich zunächst zwei Scans aus dem Buch von Martin eingestellt
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23) Szene 69 - Übersicht 2
Hier der zweite Scan. Diese umfangreiche Szene werden wir uns jwetzt im Detail näher ansehen.
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24) Szene 69-1
Auf der linken Seite stehen lange Reihen von Gefangenen aus Lybien, den vorderasiatischen Stadtstaaten und Nubien. Sie stehen für die Gesamtheit der Gefangenen und werden von ägyptischen Soldaten bewacht.
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25) Szene 69-2
Interessant ist der stark verkleinerte Maßstab, in dem die ägyptischen Soldaten dargestellt sind. Dies ist nach Martin ein Mittel um anzudeuten, dass es sich entweder um junge Rekruten handelt oder dass die Gefangenen größer und kräftiger gewesen sind als die, die sie gefangen genommen haben und damit die Gefangennahme als noch bedeutender dargestellt wurde.
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26) Szene 69-3
Dieses Foto und die Fotos 69-5 und 69-6 habe ich im Grab aufgenommen; es handelt sich um Abgüsse.
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27) Szene 69-4
Fortsetzung der Darstellung der Gefangenen. Sechs Armeekameraden und noch weitere niedrigere Beamte nehmen an dem Ereignis teil. Unten rechts wird einem aufsässigen Gefangenen ein Nasenstüber versetzt.
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28) Szene 69-5
Die Armeekameraden, wahrscheinlich höhere Offiziere, sind deutlich größer dargestellt, wenn auch nicht in der Größe Haremhabs
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29) Szene 69-6
Und hier eine Detaildarstellung der Armeekameraden.
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30) Szene 69-7
Militärschreiber sind eifrig damit beschäftigt, das Ereignis auf Papyrusrollen festzuhalten. Ein Nubier wird von einem ägyptischen Soldaten zur Verbeugung gezwungen, damit er als Zeichen der Unterwerfung vor den Füssen Haremhabs den Boden küsst.
Unterhalb der Gestalt Haremhabs wird ein Nubier weggezerrt, während einem offensichtlich widerspenstigen Gefangenen ein Kinnhaken verpasst wird.
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31) Szene 69-8
Detailszene zur vorherigen Umzeichnung; es handelt sich auch hier um einen Abguss im Grab.
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32) Szene 69-9
Der nächste Block zeigt zwei Nubiergruppen, deren Personalien wohl schon verzeichnet worden sind.
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33) Szene 69-10
Das Foto stammt von der Internetseite des Museums Bologna. Es zeigt den oberen Teil der vorherigen Umzeichnung.
Martin beschreibt das Bild wie folgt:
„Nubier warten auf den Abtransport in Arbeitslager oder andere Gefangenenlager. Unter den aus der Antike erhaltenen Darstellungen der Leute aus dem Süden gehört dieses Relief zu den besonders wirklichkeitsnahen".
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34) Szene 69-11
Rechts außen steht der Wagen des Generalfeldmarschalls (so wird der Titel Haremhabs in dem Buch von Martin übersetzt!) mit Personal und Adjutanten, bereit zum Verlassen des Empfangsplatzes.
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35) Szene 69-12
Das Foto habe ich im Frühjahr machen können. Es handelt sich nach meiner Erinnerung um ein Originalrelief.
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36) Szene 69-13
Detailaufnahme zum vorherigen Foto. Wie auf vielen Fotos dieser Art, nutzten wohl die Diener jeden freien Augenblick zur Rast!
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37) Szene 72-1
Der Hauptteil der Südwand konnte rekonstruiert werden und trägt nun Abgüsse der Originale, die sich seit längerer Zeit in Leiden befinden. Die Fotos habe ich (mit einer Ausnahme) in Leiden gemacht.
Von links werden zunächst lange Reihen von Gefangenen vorgeführt. Sie kommen aus den vorderasiatischen Stadtstaaten und aus dem hethitischen Herrschaftsbereich. Sie sind durch ihre charakteristische Kleidung und Haartracht zu identifizieren..
Im obersten Teil ist vermutlich als Teil der mitgebrachten Beute ein Gewirr von Pferdebeinen zu sehen.
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38) Szene 72-2
Originalblock aus Leiden
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39) Szene 72-3
Die unterschiedlichen Gesichter, Haartrachten und Kopfbedeckungen der Gefangenen im Detail.
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40) Szene 72-4
Hier noch eine Detailaufnahme der Gesichter.
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41) Szene 72-5
Die Männer tragen Handschellen und Seile um ihre Hälse
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42) Szene 72-6
Diese Fesselung wurde aber wohl nur bei Männern angewandt. Die ebenfalls verschleppten Frauen, die teilweise ihre Kinder auf den Schultern tragen, werden von ägyptischen Soldaten an der Hand geführt.
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43) Szene 72-7
Rechts steht Haremhab, der über und über mit den Ehrenkragen aus purem Gold dekoriert wird. Seine Diener richten die schweren Gehänge, damit sie sich bequem um seinen Hals legen.
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44) Szene 72-8
Hier der Originalblock aus Leiden dazu.
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45) Szene 72-9
Zum Abschluss der Szene 72 noch einmal eine Gesamtübersicht.
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46) Szene 76-1
Eine Delegation von Abgesandten aus Vorderasien, Libyen und Nubien erfleht beim Pharao Gnade („den Hauch des Lebens“). Einige sind wohl auch mit Pferden gekommen,; Pferdejungen und Pferde warten an der rechten Seite. Man muss sich die Szene wohl als Folge der in Szene 72 dargestellten Gefangenenvorführung vorstellen.
Die Gesandten, die des Ägyptischen nicht mächtig sind, machen ihre Bitte um Gnade einem Dolmetscher bekannt, der sich umdreht, um die Bitte an Haremhab weiterzuleiten.
Diese Szene ist auf drei Museen verteilt, der untere Teil befindet sich in Leiden, der obere Teil rechts in Wien und der obere Teil links in Berlin!
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47) Szene 76-2
Haremhab seinerseits wendet sich um, um das königliche Paar, Tutanchamun und Anchesenamun, anzusprechen. Gerade in dieser Szene ist der nachträglich angebrachte Uräus bemerkenswert. Der uräusgeschützte Haremhab wendet sich untertänig an den sicherlich ebenfalls uräusgeschützten Tutanchamun.
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48) Szene 76-3
Bevor ich auf Details eingehe, hier der Abguss der Gesamtszene aus dem Grab. Eine wie ich meine bemerkenswerte Zusammenarbeit der drei Museen.
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49) Szene 76-4
Die Abgesandten wenden sich an den Dolmetscher. Dieser ist sich seiner Bedeutung wohl bewusst, wie man am Gesichtsausdruck und der Armstellung entnehmen kann.
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50) Szene 76-5
Der Dolmetscher wendet sich an Haremhab. Beachtlich die unterwürfige Haltung, die der Dolmetscher jetzt einnimmt.
Wegen der dunklen Teile im Foto habe ich etwas nachgeholfen.
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51) Szene 76-6
Haremhab wendet sich an das Herrscherpaar.
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52) Szene 76-7
Haremhab im Detail. Er trägt stolz das Ehrengold und seine Stirn ist geschmückt mit dem Uräus.
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53) Szene 76-8
Eigene Pferdeknechte bewachen die Reittiere der Gesandten. Interessant die langen Zöpfe der Diener.
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54) Szene 76-9
Zum Abschluss die beiden kleineren Blöcke, die in der Umzeichnung (Szene 76-1) gesondert gekennzeichnet sind. Hier zunächst der Block aus dem Museum Berlin.
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55) Szene 76-10
Und hier der Bock aus dem Museum Wien.
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56) Szene 79-1
Die Originale dieser Umzeichnung befinden sich im Louvre und im Brooklyn-Museum. Sie stellen das Ende der beschriebenen Szenen dar, dem Herrscher wird von Ägyptern und Fremdlingen zugejubelt.
Ich möchte auf zwei etwas ungewöhnliche Darstellungen im „Brooklyn-Teil“ hinweisen:
Einer der ägyptischen Soldaten leider offensichtlich unter einem Nabelbruch. Sicherlich eine Darstellung, die vor der Armanazeit nicht denkbar gewesen wäre.
Der kurze Text benennt den Rang eines Offiziers namens Minchaj mit „Standartenträger“ und das Regiment trug den Namen „Geliebt von Aton“ (!). Auch noch zur Regierungszeit Tutanchamuns wurde ein Regiment noch mit Aton in Verbindung gebracht!
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57) Szene 79-2
Hier das Foto der jubelnden Fremdlinge aus dem Louvre
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58) Szene 83-1
Auf der Nordwand des Hofes haben sich Szenen aus dem Begräbnisritual sehr gut erhalten. Das Totenmahl wird vorbereitet, man kann eine Reihe von Lauben und Kiosken sehen. Sie erhalten Lebensmittel und Getränke, letztere in roten Keramikkrügen. Auf diese Krüge werde ich im nächsten Bild zurückkommen.
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59) Szene 83-2
Das Zerschlagen der roten Krüge:
Das Geschehen kann in die früheste ägyptische Geschichte zurückverfolgt werden. Die Farbe der Krüge wird mit dem Gott Seth assoziiert. Parallel zum Zerbrechen der Krüge werden Tiere geschlachtet und zergliedert, wie auf der Umzeichnung teilweise zu erkennen ist.
Die beiden Vorgänge sind wohl verknüpft und symbolisieren das Auslöschen der Gottesfeinde. Zur weiteren Erläuterung siehe hier.
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60) Szene 88-1
Die bezahlten Trauerweiber in expressiver Trauergestik begleiten das Begräbnis. Das Foto habe ich letztens im Louvre gemacht.
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61) Szene 88-2
Detailaufnahme der Trauerweiber
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62) Szene 117-1
Wir befinden uns jetzt in der Kultkapelle. Haremhab beim Pflügen, Ernten und Dreschen auf den Elysischen Gefilden der Unterwelt.
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63) Szene 117-2
Dieses Foto habe ich der Internetseite des Museum in Bologna entnommen.
Totenbuchspruch 110:
„Anfang der Sprüche des Opfergefildes,
der Sprüche des Herausgehens am Tage,
des Eintretens und (wieder) Herausgehens im Totenreich,
der Vereinigung mit dem Binsengefilde
und des sich befindens im Opfergefilde,
in der großen Stadt „Herrin des Windes“.
Machtvoll zu sein dort, verklärt zu sein dort,
zu pflügen dort und zu ernten;
zu essen dort und zu trinken dort,
geschlechtlich zu verkehren dort und alles zu tun, was auf Erden getan wird.“
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64) Szene 120-1
Die Umzeichnung und das nachfolgende Bild zeigen einen Verstorbenen, der sich in den Elysischen Gefilden befindet, einer von Wasserläufen durchzogenen fruchtbaren Landschaft.
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65) Szene 120-2
Das Bild habe ich aus dem Katalog „Ägyptische Kunst im Liebieghaus“ (IN 270) gescannt. Die Person des Grabinhabers ist umstritten. Die Vermutung, dass das Relief aus dem Grab Haremhabs stammt, lässt sich nicht beweisen, da keiner der dort gefundenen Blöcke an dieses Bruchstück anpasst. Martin hält aber eine Zuweisung für wahrscheinlich, da das Fragment zum Bildprogramm im Kultraum passt.
Nur am Rande möchte ich auf die Geste des links stehenden Mannes hinweisen, die doch stark an den NjNj-Gestus erinnert.
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66) Szenen 121, 124
Zum Abschluß noch zwei Umzeichnungen aus der Kultkammer. Die linke Umzeichnung zeigt Haremhab in Anbetungshaltung vor Thot. Die rechte Umzeichnung zeigt ihn vor Re-Harachte. Interessant die unterschiedlichen Kopfbedeckungen wie bei den Szenen 57-58.
Hier zeigt sich aber letztlich noch einmal, dass beim Hinzufügen des Uräus keinerlei Systhematik zu erkennen ist. Selbst am wichtigsten Ort des Grabes, der Kultkammer, sind nicht alle Darstellungen mit dem Uräus versehen.