"... Das Schweizerische Institut für Ägyptische Bauforschung und Altertumskunde in Kairo bewahrt den Nachlass Borchardts auf : „Die Lage ist in dieser Angelegenheit völlig klar. Alle offiziellen Dokumente und Belege zu dieser Fundteilung sind vorhanden. Die Teilung wurde von Ägypten und Deutschland akzeptiert. Dass Borchardt die Nofretete als nicht wertvoll eingestuft und die Ägypter hinters Licht geführt hat, wie behauptet wird, ist reine Spekulation“, stellt Cornelius von Pilgrim, Leiter des Instituts, fest.
Es gebe sogar Briefe, in denen Borchardt geschrieben habe, er rechne nicht damit, dass Deutschland die Nofretete zugesprochen bekäme. „Alle Seiten wussten um den Wert der Büste. Aber die Ägypter wollten damals ganz andere Funde. Sie waren an schriftlichen Quellen interessiert, an Texten, die für die Geschichte und Identität des Landes wichtig waren. Dementsprechend sind Stelen und Inschriften im Land geblieben. Erst im Laufe der Jahrzehnte ist Nofretete zur Ikone geworden. Das hat eine Eigendynamik bekommen“, erklärt Cornelius von Pilgrim, Leiter des Instituts. ..." |