Das es klimatische Einflüsse zur Zeit des Endes des Alten Reiches gegeben hat, ist aus den Überlieferungen bekannt. Dabei spielt die Niderschlagsmenge auf dem ägyptischen Territorium nich einmal die überragende Rolle, da sie den geringsten Einfluss auf die Wasserführung des Nils hat. Allerdings muss das Ausmaß etwas großflächiger gewesen sein, also auch trockenere Winter im afr. Hochland, da berichtet wird, dass die Nilschwemme mehrere aufeinanderfolgende Jahre sehr niedrig ausfiel. Allerdings denke ich, dass Fahkri diese Dinge überbewertet, wenn er allein darauf den Zusammenbruch des Staatssystems zurückführen will. Vielmehr sehe ich es so, dass eine Vielzahl von Faktoren zusammentraf und es dadurchzu Auswirkungen kam, die auszubalancieren der Verwaltungsapparat nicht mehr in der Lage war. Eines der Hauptübel war wohl einerseits die schwindende Autorität der Institution des Königtums bei einem gleichzeitigen Machtzuwachs der Gaufürsten (der bis in das MR anhielt). Die lange Regentschaft Pepi'II. dürfte dabei eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. Dieser kam als 6jähriger auf den Thron und regierte schon als Knabe, sicherlich unter Vormundschaft (Regentschaft seiner Mutter), bis ins hohe Alter hinein (Manetho u. Turin geben ihm etwa 94 Jahre). Während seiner Regierung kam es zu einer weitgehenden Reduktion der Verwaltung. Gleichzeitig wurden die Machtbefugnisse der Gaufürsten gestärkt und als Folge dieser beiden Vorgänge sank der Zusammenhalt mit der Administration der Gaue. Hinzu kommen auch Zugeständnisse an Stiftungen und Tempel, überliefert sind Dekrete über Belastungsbefreiungen bzw. königliche Immunitätsdekrete (v. Steuern u.a.). Dies belastete die Wirtschaftskraft des Staates und bürdete den verbliebenen Steuerzahlern wie dem königl. Schatzamt immer neue Lasten auf. "Die schwache Zentralregierung konnte dem staatlich gelenkten Handel weder den nötigen Schutz noch die sinnvolle Planung gewähren. Die Folge mussten wirtschaftliche Schwierigkeiten und endlich Katastrophen sein, Hungersnöte und Kampf ums nackte Leben." (Hornung) Gardiner schrieb dazu: "Wir können nicht umhin, den stufenweisen Verfall des Königtums wahrzunehemen, der zweifellos z.T. seinen Grund in der versagenden eigenen Stärke des Königs hatte." Alles in allem nicht eine Ursache, sondern ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren, wobei das Klima nicht das Ausschlaggebende war.
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