Ich möchte hier nur kurz ein Zitat bringen: Zitat:
Der Begriff Goldhaus ist nicht mit der Bezeichnung für ein Schatzhaus gleichzusetzen. Das Goldhaus dient vielmehr als Ort, an dem die fertig gestellte Tempelausstattung in speziellen Riten belebt wurde. Hier wurde z.B. an Statuen, die direkt aus den Werkstätten in das Goldhaus verbracht wurden, das Mundöffnungsritual vollzogen, damit diese nach altägyptischer Vorstellung funktionsfähig wurden und im Tempel aufgestellt werden konnten. |
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aus Arnulf Schlüter: Sakrale Architektur im Flachbild: Zum Realitätsbezug von Tempeldarstellungen, Wiesbaden 2009 S. 409 Wichtiges Ritual in diesem Raum scheint demnach die Mundöffnung zu sein. Der schlechte Erhaltungszustand der Reliefs erleichtert einem das Auffinden der entsprechenden Szene nicht gerade. Auch, ist sie nur noch rudimentär erhalten.  - Vollbild - Der rote Pfeil verweist auf das Mundöffnungsgerät. Claude Traunecker, der den Raum als Goldhaus identifizierte hat in seiner Publikation des Raumes (Le "Château de l'Or" de Thoutmosis III et les magasins nord du temple d'Amon, CRIPEL 11 (1989), 89-111) diese Szene gezeichnet und rekonstruiert.  - Vollbild - Traunecker, S. 96 Der König vollzieht hier das Mundöffnungsritual an der wsr-HAt-Barke. Demnach wäre im ersten Raum dieser Kette von kleinen Räumen das Tempelinventar "funktionsfähig" gemacht worden, bevor es in die dahinterliegenden Magazinräume verschwand oder im Tempel zur Anwendung kam. Die Funktionszuweisung des Raumes durch Traunecker scheint in der ihm folgenden Literatur unwidersprochen zu sein. Gruß nauna
> Antwort auf Beitrag vom: 28.04.2010 um 18:15:32
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