Hier nun endlich mein Versuch: Versteckten Text anzeigen...Ich folge der Nummerierung von Seschen (wobei 6 u. 7 meines Erachtens vertauscht werden sollten, s.u.): 1 Htp-dj-nsw Wsjr ein Opfer, das der König gibt (für) Osiris, 2 nTr aA Hqa Dt dj=f den großen Gott, Herr der Ewigkeit (Hannig 991), damit es gebe* * im Original nicht ohne weiteres so erkennbar, so aber gewöhnlich Bestandteil der Opferformel (dj=f ist abgeleitet von rdj, in der Opferformel sDm=f der Zukunft als Handlungsziel im Sinne von „so dass“, „auf dass“, „damit”) 3 prt-xrw t Hnqt kA.w Apd.w x(.t) nb.t ein Totenopfer (bestehend aus) Brot, Bier, Rindern* und Geflügel, allen (guten und reinen) Dingen * zu kA.w: od. Stiere (engl. bulls), ältere Lesung jH, lt. Wb I 119 bei bloßer Schreibung von F1 neben jH, ngA u.ä. auch kA: „von den Schreibern mit blossen (E1, F1) werden vermutlich viele hierher [d.h. jH ] gehören. andere sind ngA, kA u.ä. zu lesen.“ – dann siehe Wb V 94 mit der fast schon poetische Bemerkung, dass die Alten Ägypter das alte iH später innig kA gelesen hätten pp.; zur Schreibung und Lesung vgl. hierzu Colliers Hieroglypen Entziffern pp. S. 38, Allen Middle Egyptian S. 469. Gardiner S. 461 setzt kA und schreibt dazu: "Replaces E1 in the formula of offering (p. 172) and like." Speziell zur Opferformel schreibt er auf S. 172: "(F1) is for kAw 'oxen' ...", dann als Fußnote 4 mit Vewrweis auf Artefakte im British Museum und in Florenz u.a.: "In very late times 'oxen' was read iH ..." – wie gesagt „in very late times” … Es gibt aber auch andere Meinungen, dass dort jH zu lesen sei – Hannig merkt zum Eintrag dort S. 96 immerhin an: „in der 'abkürzenden' Schreibung nicht immer von kA zu trennen“. Ob Günther Lapp, Die Opferformel des Alten Reiches. Unter Berücksichtigung einiger späterer Formen, Mainz, 1986 (S. 127-129) hier der Wahrheit am nächsten ist, weiß ich nicht, zumal er lt. Buchtitel ja eher das Alte Reich (Lesung jH) behandelt und die Hinweise auf spätere Zeiten mit der Lesung kA ziemlich deutlich etwas anderes sagenm muss ich mich mit dem begnügen, was ich gefunden habe. In wissenschaftlichen Disput kann ich nicht mitmischen. Das wird sich hoffentlich irgendwann endgültig klären. Momentan scheint mir beides möglich zu sein, wobei mir in diesem Fall die Lesung kA wahrscheinlicher zu sein scheint. 4 xa (oder xaj) Cha (oder Chai [Ranke 263.7]) 5 mAa xrw xr nTr aA Gerechtfertigter vor dem großen Gott 6 Mrjj.t Merit 7 sn.t=f mr(w).t=f* seine Gefährtin (od. „Schwester” [Kosewort für Ehefrau] - Hannig 715.2,4), seine Geliebte (Hannig 346.6 re. Sp.) * zu mr(w).t: od. aber sn.t=f mr.t=f, wie Seschen liest: seine geliebte "Schwester" (= Ehefrau) Die Formel enthält am Schluss keinen Opferempfänger (n kA n ...), was eigentlich üblich ist. Ich vermute, dass die Nennung des Cha(i) dies still impliziert. Und wie schon Seschen sagte: Da ist einiges durcheinander in der Ausrichtung der Glyphen. Zudem mutet in Kol. 3 das x(.t) irgendwie dazwischengequetscht an, so als wenn es vergessen und noch schnell ergänzt worden ist.
> Antwort auf Beitrag vom: 15.01.2017 um 11:42:08
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