Lieber Michael. Ich gebe zu, Sachmet wird am Ende des von dir vorgestellten Abschnittes sicherlich nicht genannt. Doch Anubis ist es meines Erachtens eben auch nicht. Ganz konkret wage ich zu dem in # 9 von dir vorgestellten Abschnitt hier einmal den folgenden Namen ins Spiel zu bringen : As-seh-Re. Mit großem Rat, ein Re. Hier hätten demnach also den Thronnamen des Nehesy, eines Pharaonen der 14. Dynastie und ein Sohn des Königs Scheschi und der Königin Tati. Dies passt zu dem Zeichen, welches ich plump als Blatt der Platane bezeichnet habe, vielleicht stellt es auch eine geschlossene Lotusblüte dar. Wenn du bei Wikipedia die Skarabäen von Harry Reginald Hall, Catalogue of Egyptian scarabs in the British Museum, Vol. 1, London 1913, p. 26 ansiehst, wirst du sehr schön erkennen, dass Scheschi in dem Abschnitt zwischen den beiden Platanen bzw. Lotusblüten genannt wird. Die Übertragung kann quasi 1 : 1 stattfinden, wenn man die in roter Schrift ergänzten Zeichen hinzunimmt. Dann findet sich weiter oben, unterhalb des Zeichens für Napata in Nubien, erneut der Name des Scheschi, diesmal in der Schreibweise, wie sie in der Kartusche des von Flinders Petrie, Scarabs and Cylinders with Names, London 1917, beigebrachten Skarabäus : Maaibre (Scheschi). M3`-jb-R. Demnach könnte die Sequenz unterhalb des Zeichens "Napata in Nubien" nach unten laufend wie folgt lauten : Maaibre Scharek Scheschi Ah-seh-Re. Oder von unten nach oben gelesen (grob interpretiert) : Nehesi, Sohn des Maaibre Scheschi, König von Napata im Lande Nubien. Tut mir leid, dass ich dich mit dieser Sache erneut konfrontiere, aber würdest du vielleicht noch einmal wohlwollend auf meine jetzige Interpretation drauf schauen ? Ohne Dich wäre mir der in der Schlußsequenz genannte Nehesi sicherlich gar nicht aufgefallen, denn den habe ich erst jetzt recherchiert. Hast du eventuell seine Kartusche aus dem Turiner Königspapyrus zur Hand ? Dort soll der Name des Nehesi in genau der Schreibweise wie in der von Dir vorgestellten Sequenz überliefert worden sein. Der von Harry Reginald Hall beigebrachte Skarabäus hat die Inv. Nr. EA 42477 und findet sich ebenfalls in dem Wikipedia Artikel Scheschi. Freundlich gewunken Lolli2u Literatur zur Identifizierung des Pharao Maaibre Scheschi : Hall, Harry Reginald : Catalogue of the Egyptian scarabs in The British Museum, Vol. 1, Royal scarabs, London 1913, S. 26, British Museum Inv. Nr. EA 42477. Flinders-Petrie, William Matthew : Scarabs and Cylinders with Names, illustrated by the Egyptian Collection in University College, London 1917, Catalogue, Platte XXI, Sekti (Sheshi) u. Maotabra (Maaibre) Nr. 1 - 9. The Petrie Museum of Egyptian Archaeology, London : Sheshi seal from Thebes, UC 11691. Ebenda auch weitere, teilweise jedoch fehlerhaft dem Maaibre Scheschi zugeordnete Skarabäen : UC 11683 - 11706, sowie UC 11825 u. UC 16595. Ryholt, Kim Steven Bardrum : The political situation in Egypt during the Second Intermediate period c. 1800 - 1550 BC, Kopenhagen 1997, S. 252 - 254 u. S. 366 - 376. Reisner, George Andrew ; Mace, Arthur : The early dynastic cemeteries of Naga-ed-Dêr, Part II, Leipzig 1909, Later Tombs, S. 51 u. 56, sowie S. 64 - 65 zu Platte 56, N. 4746 f. u. b, sowie Platte 56 c N. 4748 und Platte 41 e N. 4748 (Merit Setek). Die Vokalisation des Namens des Pharao Maaibre Scheschi schwankte Anfangs in ihrer Interpretation zwischen Maotabra Sekti (Flinders Petrie) und Merit Setek (Mace / Reisner).
> Antwort auf Beitrag vom: 29.03.2021 um 10:49:49
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