Archiv des alten Ägyptologie-Forum

Re: KV55 - kleiner Nachtrag

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Geschrieben von Dr. Karl H. Leser am 23. Juni 2001 00:19:40:

Als Antwort auf: Re: KV55 - kleiner Nachtrag geschrieben von Gitta am 22. Juni 2001 23:28:31:

>Hallo Gitta
....
>Zu schade. Aber die Textteile könnten ja auch aufschlußreich sein. Ich habe Wildung nach der Veröffentlichung von Helcks wissenschaftlicher Bearbeitung der Münchener Sargwanne gefragt. Im September soll sie als Sondermitteilung Nr. 29 des DAI publiziert werden. Die Sargwann wird nun doch nicht in Berlin ausgestellt, nur in München. Die Ägypter habe nicht zugestimmt.

Na, dann treefen wir uns alle in München. Ja, leider ist nicht viel auf dem ziemlich zerknitterten Goldblech zu erkennen, sie arbeiten aber dran und suchen noch fehlende Teile.
>
>>Der 2. Beitrag der Ägyptologie Susan E. James berichtet über den Versuch, die Mumie der sog. "Elder Lady" aus KV35 (Amenhotep II) Nofretete zuzuordnen. Lesenswert.
>Den Bericht hatten wir doch auch schon. James begründet ihre These doch zum einen mit dem Haarvergleich - leider ohne Angabe von Details - und mit der Physiognomie. Scheint ein bißchen dünn.

Stimmt, aber für mich neu, keine Ahnung, wo der schon mal drin war.
>
>>In diesem Beitrag werden u.a. 3 Studien (Harris und Ponitz, 1970; Verlinich, 1976; sowie Root und Souers, 1977) erwähnt, das nubische Schulkinder im Vergleich mit amerikanischen in der Entwicklung 1 bis 2 Jahre hinterherhinken (bezogen auf die Knochenentwicklung, Skelettausbildung, Zahnbildung, Pubertät). Dies dürften wohl die häufig zitierten Entwicklungverzögerungen sein, die auch bei der Diskussion des Alters der Mumie aus KV55 auftauchten. Wie schon von mir vermutet, dürften diese Beobachtungen kaum ausreichen, das Alter der Mumie aus KV55 in Richtung des geschätzen Todesalters von Echnaton zu verschieben.
>Den Vergleich kann man doch sowieso nicht als Grundlage verwenden, oder? Die Evolution hat doch in den mehr als 3000 nicht stillgestanden.

Nein, glaube auch nicht, das die Evolution stillgestanden ist. Andererseits sind in Evolutionszeiträumen "gedacht" 3000 Jährchen nichts, d.h. das könnte durchaus in der gleichen Größenordnung liegen. Aber möglicherweise stecken dahinter auch andere Erbanlagen (was viel wahrscheinlicher ist) und ob da die alten Ägypter die gleichen hatten, ist erst recht fraglich.
Man kann´s aber auch kaum überprüfen. Mir ging es mehr um die Zeitangaben aus diesen Untersuchungen, damit klar wird, über was für mögliche "Fehlzeiten" man da redet.


Gruss, Karl

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