Archiv des alten Ägyptologie-Forum

Re: @Eva/ Von den Hieroglyphen zum Alphabeth

[ Archiv-Startseite ]

Geschrieben von Crossinger am 23. Juni 2001 15:37:16:

Als Antwort auf: Re: @Eva/ Von den Hieroglyphen zum Alphabeth geschrieben von Benedikt am 21. Juni 2001 20:27:32:

>Hi
>Sorry, der Ansatz ist glaube ich ein anderer! Bei Zauzich sind z.B. das Phönizische und das Griechische Schwesteralphabete die eine gemeinsame Mutter haben. Das Griechische ist nicht aus dem Phönizischen abgeleitet. Das ist nur ein Beispiel aus seiner neuen Theorie.
>Nochmal Sorry. Ich glaube wenn du es gelesen hättest würdest du nicht so darüber reden.

Hi

damit ich mich nicht dem Vorwurf aussetzen muß, ich würde ich nur unwissend herumschwadronieren, habe ich ein *zweites* Mal und vielleicht auch *gründlicher* den Artikel Zauzichs in der AW gelesen. In der Tat behauptet er an einer Stelle, daß die Verwandschaft von Phönizisch zu Griechisch eine andere ist als bisher angenommen. Doch damit kauft er sich etliche Probleme ein, die ich hier zu faul bin auszudiskutieren.

Fakt ist, daß

a) Das Protosinaitische in der Tat von seriösen Linguisten längst nicht mehr für die Argumentation herangezogen wird - Zauzich in diesem Punkt also "Recht hat"

b) Es für die Verwandschaft Gr --> Phön nicht nur linguistische und graphematische sondern auch chronologische Gründe gibt und man diese Linien kaum sprengen kann.

c) Wie ich an anderer Stelle schon einmal schrieb: Frank Kammerzell bereits vor drei (!) Jahren Überlegungen dazu in einem Vortrag veröffentlichte, die teilweise in andere Richtungen laufen, die ich aber für *seriöser* halte als die Ausführungen Zauzichs. Kammerzell ist ausgewiesener ägyptologischer Linguist, Zauzich ist das nicht!

Und im übrigen werde ich gerade das Gefühl nicht los, daß Zauzich kurz vor der Pensionierung noch ein paar öffentlichkeits-wirksame Auftritte braucht. Am 4. Juli will er der Welt präsentieren, daß Judentum und Christentum sich aus der altägyptischen Religion ableiten lassen. Also: Religion und Sprache basieren auf der altägyptischen Kultur (und das ist etwas *ganz* anderes als zu sagen "sie haben äg. Wurzeln"!!!)

Ich fürchte, hier handelt sich ein verdientes Mitglied der deutschen ägyptologischen Wissenschaft einen Ruf ein, der bisher nur über einen der Väter deutscher Ägyptologie, nämlich Gusatav Seyffarth (Leipzig), gesagt wurde:

"Seine Schrullen werden in die Geschichte deutscher Gelehrsamkeit eingehen."




Antworten:



[ Archiv-Startseite ]