Archiv des alten Ägyptologie-Forum

Skandale, Skandale

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Geschrieben von Gitta am 28. Juli 2001 20:31:40:

News, die Euch vielleicht interessieren:

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Aus www.arabia.com vom 22.07.2001:

Egypt recovers smuggled antiquities
The network behind the trafficking of antiquities disguised the stolen
pieces as cheap souvenirs to get them out of Egypt
July 22, 2001, 12:14 PM
CAIRO (AFP)
- Antiquities smuggled from Egypt in the country's biggest artifact
smuggling affair of the 1990s have been recovered in Britain, an
Egyptian antiquities official said.
"The head of Queen Merit (of the 19th dynasty) and six papyrus scrolls
were removed with other pieces, defrauding the country in part of the
biggest affair of trafficking in antiquities" were found in 1995 by
Scotland Yard, secretary general of the higher council for antiquities,
Gaballah Ali Gaballah, said.

The stolen items, sculptures, hieroglyphic inscriptions, gold jewelry,
parchments, bracelets and the remains of mummies, coming from the famous
necropolis of Saqqarah to the south of Cairo, others from Qena in Upper
Egypt, were sold in Britain, Switzerland and NY.

The total value of these antiquities is "incalculable," according to the
British police who said, however, some could be priced at more than a
million dollars.

The network behind the trafficking, which included three British
nationals and nine Egyptians, disguised the stolen pieces as cheap
souvenirs to get them out of Egypt. The accused were tried in 1997 in
Cairo and sentenced to forced labour terms running from five to 15
years.

Jonathan Tokeley-Parr, an arts restorer from the English county of
Devon, headed up the network.

The recovered pieces were handed over to the Egyptian embassy in London
before being transferred to Egypt, the official said.
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Ich habe vorhin im Radio eine kurze Meldung darüber gehört, allerdings
nur mit halbem Ohr und außerdem auch noch in englischer Sprache: Da war
sogar von einer Büste der Nefertari die Rede?????
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Aus Hamburger Morgenpost vom 28.07.2001:

Wer hat die Knochen in die Kartonage gepackt?

Entlarvt: Falsche
Mumie

Gerade wurde die Mumie der sagenumwobenen
"Prinzessin Ruduamna" als Fälschung enttarnt
(MOPO berichtete), da stellt sich heraus, nicht nur
das ferne Pakistan muss mit einer solchen
Enttäuschung leben. Auch an der
Rothenbaumchaussee stießen Experten auf eine
Fälschung. Die Kindermumie im Museum für
Völkerkunde ist manipuliert.

Seit 1881 lagert eine Sammlung antiker Exponate in
Hamburg. Eine Mumie ist besonders auffällig. Kunstvoll
sind die Stoffstreifen zu einem Schachbrettmuster
gebunden. Gleich daneben bestaunen Besuchern eine
Kindermumie, sie soll aus der römischen Kaiserzeit
stammen.

1904 spendete sie der Hamburger Sammler Dr. M.
Rücker-Jenisch. Vor einer Woche ließ die Ägyptologin
Renate Germer beide per Computertomografie unter die
Lupe nehmen. Vom Ergebnis war die Forscherin
überrascht. Statt eines menschlichen Körper liegen nur
zwei Oberschenkelknochen eines Erwachsenen in der
knapp einen Meter langen Kartonage.

Doch woher und von wann die "Mogelpackung" stammt,
ist unklar. "Es könnte einer antike Fälschung sein",
sagte Renate Germer. "Die Art und Weise der
Wickelungen deutet darauf hin." Museumsdirektor Wolf
Köpke: "Jetzt müssen wir herausfinden, von wann sie
ist." Schon in der Antike wurden Fälschung von
Ägyptern in Gräber gelegt.

Köpke: "Wenn es eine Original-Fälschung ist, bleibt die
Frage: Warum hat man das gemacht?" Inschrift und
Leimbindungen weisen auf eine Jahrtausende alte
Geschichte der Mumie hin. "Aber schon lange haben
Experten über die unverständlichen Worte gerätselt",
sagt er. Eindeutig echt ist dagegen die
"Schachbrett-Mumie": Ein 20- bis 25-jähriger Mann der
vor knapp 2000 Jahren starb, wahrscheinlich wegen
eines kariösen Zahnes, der zur Entzündung führte. Über
den Mumienbetrug berichtet das
ProSieben-Wissenschaftsmagazin "Welt der Wunder"
(sonntags 19 Uhr) am 19. August.

Henrik Jeimke-Karge
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Gitta

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