Re: Die Nachkommen der Pharaonen
[ Archiv-Startseite ] Geschrieben von Juwelia am 10. August 2001 11:39:58: Als Antwort auf: Die Nachkommen der Pharaonen geschrieben von Denis am 10. August 2001 10:16:51:
>Hallo,
>ich habe ein recht interessantes Problem ! Es geht um die Familienverhältnisse
>im Neuen Reich, als Beispiel für mein Problem nehme ich die
>18. Dynastie, weil sie besonders lang war !
>Die Pharaonen hatten ja bekanntlich einen recht großen Harim mit
>vielen Frauen, von höherer oder niederer Abkunft. Also muss doch ein
>König recht viele Kinder gehabt haben, sehr viel mehr als die wenigen
>die er mit seinen Großen Königlichen Gemahlinnen hatte, die uns dann
>überliefert wurden. Also muss es eine enorme Menge von Königskindern
>gegeben haben, die keine bedeutende Rolle in der Öffentlichkeit gespielt
>haben, aber was geschah mit ihnen, durften sie wiederum heiraten und
>Kinder kriegen ?
>Defakto muss die Königsfamilie sehr groß gewesen sein, gerade in der
>langen 18. Dynastie. Wenn man nun weiterdenkt, kommt man auf
>Tut-anch-amun, als er starb muss es doch noch eine gewaltige Familie
>gegeben haben, die er hinterließ, auch wenn diese Familie jeden Thronanspruch
>verloren hat, durch den Verlust der direkten männlichen Blutlinie.
>Man denke nur an seine ganzen Schwestern, und ich meine damit NUR
>die Prinzessinen von königlichem Rang, die bekannten Töchter des Echnaton.
>Mir kann doch keiner erzählen, dass sie nur geboren wurden, hundertfach
>porträtiert und dann noch vor Tut-anch-amun starben ohne jemals Sex gehabt
>zu haben, geschweige denn geheiratet.
>Was geschah nun also mit dem alten Königshaus, wenn eine neue Dynastie
>kam ?
>Ein weiteres Kinderbeispiel: Ramses II. hatte über 100 Söhne, hatten die
>wiederum keine Kinder ? Und dabei sind seine Töchter noch garnicht dabei !
>Solche Beispiele lassen sich endlos weiternennen !!!
>Fazit: Es gibt eine gewaltige, unmestimmbare Menge X von Königskindern,
>wenn diese heiraten durften und sich damit weitervermehrten, muss es
>doch noch heute Nachfahren von Pharaoenen geben, rein genetisch
>betrachtet !!!
>Was denkt ihr ?
Natuerlich gab es bei einigen (wenigen) Pharaonen viele Koenigskinder. Im Alten Reich wurden sie zu hohen Staatsbeamten gemacht, im Mittleren und Neuen Reich sind sie aber wohl ganz "normalen" Berufen nachgegangen. Da die alten Aegypter jedoch kein Konzept von (Bluts)Adel hatten, wie wir es kennen, duerfte schon die Enkelkinder gerade mal gewusst haben, dass sie von einem Pharao abstammen, es duerfte aber nichts bedeutet haben. Tutanchamun duerfte zwar eine weitlaeufige Verwandtschaft gehabt haben, doch konnten diese Leute keine Rechte (auf den Thron etc.) daraus ableiten. Und aus diesem Grund duerfte es ihnen dann auch nicht mehr wichtig gewesen sein. Zu bedenken ist schliesslich die hohe Kindersterblichkeit im Alten Aegypten; von den 100 Kindern Ramses II duerften vielleicht 10 jemals erwachsen geworden sein, der Rest starb bestimmt schon sehr jung. Immerhin stellt Ramses II eine Ausnahme dar, da es spaeter den Titel 'Koenigssohn von Ramses" gibt. Es gab also Leute, die stolz waren auf ihre Abstammung von Ramses. Dies ist jedoch nur fuer Ramses II belegt.
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