Re: EINE VERSION, ABER ES GIBT NOCH EINE ANDERE, BESSERE!!!
[ Archiv-Startseite ] Geschrieben von NebTauiAmunRe am 15. August 2001 14:20:46: Als Antwort auf: Re: EINE VERSION, ABER ES GIBT NOCH EINE ANDERE, BESSERE!!! geschrieben von Dr. Karl H. Leser am 15. August 2001 11:23:47:
>>>>>>>>Hallo Zusammen!
>>>>>>>>Mich würde mal interessieren was Echnaton für Motive für seine recht Eigenwillige Selbstdarstellung hatte. Ich meine auf vielen, oder auf allen (?), seiner Porträts ist er mit dicklichem Bauch und etwas hängenden Brüsten dargestellt. Dies war ja nun alles andere als ein Idealbild des Pharao. Weiß jemand warum Echnaton sich nicht wie seine Vorgänger auf Abbildungen selbst verherrlichte?
>>>>>>>>Viele Grüße
>>>>>>>> Manuela
>>>>>>>Hallo Manuela,
>>>>>>>unter www.juditmathes.de/aegypten/kultreli/echnaton.html
>>>>>>>und unter www.alien.de/richter/echnaton.htm
>>>>>>>findest du Echnaton, Kunstrichtung, Stil etc.
>>>>>>>Sonnige Grüsse
>>>>>>>Vera
>>>>>>Hi Manuela!
>>>>>>echnaton bestimmte, dass alle menschen nur noch so dargestellt werden sollten wie sie wirklich aussahen, weil er behauptete, dass vor aton nichts verfälscht werden sollte und im lichte des aton alles "wahr" dargestellt werden sollte...
>>>>>>nicht einmal der könig durfte idealisiert dargestellt werden...
>>>>>>manche wissenschafter behaupten aber dass die künstler am anfang schwierigkeiten hatten die menschen "wahr" darzustellen, da sie ja nur gelernt haben sie idealisiert abzubilden....und so kamen dann eben dieser dickliche bauch (den echnaton wahrscheinlich auch hatte....nur nicht in so stark ausgeprägter form) und die hängenden brüste zustande....
>>>>>>mit dem laufe der jahre wurden die personen nicht mehr so abstrakt dargestellt...was wohl zeigt dass die künstler gelernt haben den neuen stil richtig anzuwenden...
>>>>>>so ist jedenfalls die meinung mancher wissenschafter.....
>>>>>>ich persönlich finde das jedenfalls recht einleuchtend....
>>>>>>liebe grüße
>>>>>>Imen
>>>>>Im alten Ägypten hatte man keine Schwierigkeiten, die Pharaonen realistisch darzustellen. Natürlich wurden sie idealistisch repräsentiert, aber nur, damit der Pharao stark wirkte und unverwüstlich. Dennoch, Echnatons Umschwung brachte auch eine neue Kunstrichtung zustande, die sog. Amarna-Kunst. Diese Kunstrichtung beschäftigte sich mit der realistischen Darstellung der Königsfamilie. Und was wir heute von Echnaton und seiner Familie sehen, ist REALISTISCH. Echnaton sah so aus. Man vermutet, dass er an einer Krankheit namens MARFAN-SYNDROM gelitten hat. Diese Krankheit hängt mit der Hirnanhangdrüse zusammen und verursacht gewissen "Mißbildungen" des Körpers, wie überlange Finger und Zehen, eine fettleibige Gestalt, Nußknackerkinn usw.
>>>>
>>>>Längst aus der Welt, diese Theorie. Schau mal hier im Forum ins Archiv. Wurde alles lang und breit und medizinisch widerlegt.
>>>>Gitta
>>>Naja, medizinisch widerlegen kann man sie nicht, es sei denn, man hätte die Mumien (auch die der Kinder) und könnte Genanalysen machen
>>Ohweia, jetzt gehts wieder los und ich verstehe nur Bahnhof ;-))
>>Gitta
>Aber nicht doch *g*.
>Rein aufgrund von Abbildungen kann man gar keine sichere Diagnose abgeben, höchstens Vermutungen. Um einen Gendefekt (Mutation) nachzuweisen, braucht man halt die DNA der betroffenen Personen (Echnaton haben wir nicht, Nof auch nicht, Ankhesenamun ebenfalls nicht, aber vermutlich ihre Totgeburten).
>Das Marfan-S. wird autosomal dominant vererbt (autosomal = also nicht über die geschlechtsbestimmenden XY-Chromosomen, sondern über die anderen); da dominant, reicht ein defektes Chromosom - von den jeweils zweien die man hat - zur Ausprägung der Merkmale. Die Kinder eines Betroffenen kriegen jeweils einen Satz Autosomen vom Vater bzw. Mutter (plus je eines der geschlechtsbestimmenden XY-Chromosomen), haben also eine 50%-ige Chance, wenn eines der Eltern den Defekt hat, von diesem ein gesundes oder ein defektes Chromosom zu kriegen. Echnaton und Nofs Kinder zeigen aber alle den gleichen Habitus (Erscheinungsbild), das ist ziemlich unwahrscheinlich, denn wenn nur 1 Elternteil den Defekt hat, müßte bei vier (oder wieviel sind es?) Kindern auch mal ein gesundes dabei sei. Wenn alle Kinder "krank" sind, müßten bei Marfan wahrscheinlich beide Eltern den Defekt haben (die Wahrscheinlichkeit ein defektes Chr. zu kriegen steigt dann auf 75%), eines der Elternteile hat eine Doppelmutation (d.h. beide Chromosomen, die das entsprechende Gen tragen sind mutiert - was extrem unwahrscheinlich ist), oder der Defekt liegt auf dem weiblichen Geschlechtschromosom - Y kriegen sie ja nicht -, das Echnaton verteilt, und zwar an alle! Dann kann es aber nicht Marfan sein (s. oben).
>Also alles pure Spekulation. Man sucht wohl mit solchen Optionen nach einer Erklärung nicht nur für den Habitus, sondern auch für die religiöse Wandlung unter Echnaton.
>Gruss, Karl IufaaWenn also nicht der Gendefekt, welche anderen Möglichkeiten gibt es für diese eigenartige Darstellung. Ich glaube nämlich nicht, dass die damaligen Bildhauer keine Ahnung davon hatten, realistische Darstellungen wiederzugeben. Das halte ich, Spekulationen natürlich ausgeschlossen, für völlig unmöglich. Die alten Ägypter waren sehr gute und versierte Bildhauer. Vielleicht gibt es ein paar Unstimmigkeiten, aber ich denke schon, dass sie ein realistisches Bild wiedergeben.
Und nur weil es hier schon mal in diesem Forum diskutiert wurde, heißt es noch lange nicht, dass diese Theorie völlig aus der Welt geschafft wurde. Wir wissen nur, dass Echnaton der einzige Pharao war, der sich auf diese Weise darstellen ließ.
Außerdem haben wir die Mumie von Tutanchamun. Angeblich soll er ja Echnatons Sohn sein, Ich weiß, ich weiß, eine Spekulation. Aber besteht die Archäologie heute nicht sowieso aus Spekulationen? Das macht ja das ganze viel interessanter.
Viel Spaß beim Lesen
- Re: EINE VERSION, ABER ES GIBT NOCH EINE ANDERE, BESSERE!!! Dr. Karl H. Leser 15.8.2001 16:04 (0)
- Re: EINE VERSION, ABER ES GIBT NOCH EINE ANDERE, BESSERE!!! Mutnjodmet 15.8.2001 14:33 (0)
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