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Re: Forschungsergebnisse - wer behindert wen?

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Geschrieben von anna am 07. Februar 2001 08:46:15:

Als Antwort auf: Re: Forschungsergebnisse - wer behindert wen? geschrieben von Dr. Karl H. Leser am 06. Februar 2001 20:40:17:

>Hi anna,
>zu 1. schade, ich hatte doch so lieb um Prügel gebeten ;-); meine Frau hätte geantwortet "Na klar, ist doch selbstverständlich. Ein grüblerisch denkender Mann ist etwas so seltenes, daß, wenn ein anderer Mann es bemerkt, er diesem sofort ein Denkmal setzt."
>zu 2. ich glaube, Du mußt wirklich von dem "hehren" Forscherideal Abschied nehmen. Vielleicht hast Du in den letzten Jahren die Diskussion um Betrug in der Forschung (Gallo -> Entdeckung des AIDS-Virus, Mergentheimer -> Fälschung von Daten in der med. Krebsforschung) verfolgt. Da arbeiten wirklich nur Menschen mit allen Schwächen und Fehlern. Die einzige Rückversicherung gegen Betrug in der Forschung u. ähnliche Dinge ist nur die gegenseitige Überwachung durch die Gemeinschaft der Forschenden - und genau das ist das Problem bei der Vielzahl der Publikationen.
>Dazu kommt die "zweckgerichtete" Forschung, d.h. man erforscht das, was man wissen will, nicht unbedingt das, was man wissen müßte.
>Also ist Vorsicht geboten - so leid es mir tut, dies sagen zu müssen. Ich habe ebenfalls von diesem Ideal Abschied nehmen müssen.
>Gruss, Karl

morgen karl

zu 1.) da heißt bei uns zu haus ganz diplomatisch: nun steh doch mal zu meiner meinung!!

zum wesentlichen: ein bisschen was habe ich von diesen streitigkeiten am rande mitbekommen.
das schlimme ist, daß man sich bei all den skandälchen, die es allgemein um jede forschung immer so gibt, daß man sich einfach garnicht alles merken kann.
irgendwann ist auch die ladekapazität meines kopfes ausgereizt.
aber trotzdem ist es jedes mal wieder ziemlich erschütternd.
gerade auch, wenn sich bisher hoch angesehene wissenschaftler,forscher an einem bestimmten punkt ihrer karriere hinstellen und sagen: bis hier und nicht weiter.
sie stellen sich in den weg, weil sie der meinung sind, das das, was passiert nicht mehr in ihre lehren passt.
sie können oder wollen nicht über einen punkt am horizont drüber hinaus und blockieren.
weißt du ungefähr was ich meine?

und genau an dieser stelle sollte man platz machen für w. die bereit sind weiter zu gehen, als ihnen manchmal lieb ist.
zur wissenschaft gehört meiner meinung nach auch eine portion risikobereitschaft.
wiisen kann und darf ich nicht für mich allein beanspruchen, es gehört allen, die davon betroffen sind und darüber hinaus.

naja, eine vielleicht kleine philosophische andacht am morgen
die geheimnisse ägyptens werden wir wohl erst lösen können, wenn jemand eine zeitmaschine entwickelt.
dann werden wir feststellen, daß alles eigentlich ganz anders war.

viele grüße
anna

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