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Djehutinefer (Kämmerer, 18. Dyn, TT80 + 104)
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  Nekropole
Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Stadt der Toten".
Als Nekropole werden die Friedhöfe bzw. ganzen Totenstädte, also Grabanlagen und Weihestätten für die Verstorbenen, bezeichnet.
Diese Friedhöfe befinden sich an den unterschiedlichsten Orten, so beispielsweise in der

-      Wüste
     (gewöhnlich "im schönen Westen", wo Rê in die Unterwelt hinabsteigt, manchmal aber auch im östlichen Wüstengebirge)

-      auf Sandinseln im Deltagebiet

-      auf extra dafür "reserviertem" Land in der Nähe von Stadttempeln.

Diese Nekropolen sind in der Regel keine kleinen und eingeengten Plätze, sondern weitausgedehnte Totenstädte, nicht mit unseren heutigen Friedhöfen vergleichbar. Ein ganzes System von Einrichtungen und Bräuchen juristischer, ökonomischer und religiöser Art gewährleistete das Recht des Verstorbenen, zu ihren Diensten stand ein ganzes Heer von "Dienstleistern". Trauer und Stille waren hier von anderer Art als heute, sofern man überhaupt davon sprechen kann. Ganze Gruppen von Handwerkern waren hier beschäftigt, Generationen von Totenpriestern, die durch Vermächtnisse Ländereien oder Unterhalt besaßen, verrichteten die vorgeschriebenen Riten. Immer wieder kamen Menschen, um den Totendienst für den Verstorbenen zu verrichten, zum Kult eines früheren Königs oder einfach nur, um spazieren zu gehen. Eine ständige Verwaltung wachte über die Tätigkeit der Priester, über die Verteilung von Vergünstigungen und stellte durch Aufsichtsbeamte die örtlichen Verhältnisse fest.

Oftmals sind die Bestatteten getrennt nach der gesellschaftlichen Stellung, besonders gut erkennbar in Theben-West. Einerseits die königlichen Gräber sowie den Bereich für Personen der königlichen Familie, wobei diese Abgrenzung nicht strikt ist, auch einige wenige nichtkönigliche Personen erhalten das Privileg einer Bestattung im Tal der Könige. Andererseits haben wir den Bereich für Angehörige aus den begüterten Schichten, meist hohe Beamte, Angehörige des Hofes oder der mächtigen Tempel. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass selbst die geringste und einfachste Ruhestätte dieser Schicht zuzurechnen ist, da der arme Bauer oder Händler sich mit einer einfachen Grube im Sand der Wüste bescheiden musste, da er es sich nicht leisten konnte, gesonderte Grabbeigaben bei Handwerkern zu bestellen.
Das Grab war für die Ägypter nicht einfach eine letzte Ruhestätte, sondern eine "Wohnung für die Unendlichkeit" (A.Scharf, Das Grab als Wohnhaus in der ägyptischen Frühzeit). "Mache dein Haus der Nekropole herrlich und mache trefflich deine Stätte des Westens" (nach Posener). Dies verlangte, dem Verstorbenen Dinge für ein angenehmes Leben im Jenseits mitzugeben, die er dort genausowenig wie im Diesseits vermissen sollte.

Die größten ägyptischen Nekropolen befinden sich in Bahariya (Tal der goldenen Mumien), Saqqara, Gizeh, Abydos und Theben-West


Quelle:
manetho

Eingestellt durch: semataui (24.10.2002)
Bearbeitet durch: -
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