Die Lesung jAtf.t beruht nach Kees (MDAIK 20/1965, S. 102 ff) auf einer Statuette des Mittleren Reiches. Auch auf einem Beleg aus saitischer Zeit (BM 14446) liest sich der Namen des Gaues so. Ursprünglich las man ihn Dw.ft
Im Alten Reich ab Snofru belegt, in der Folgezeit aus der Verwaltung verschwunden. Der Gau wurde mit dem 10. oberägyptischen Gau zusammengelegt. Er taucht nach seiner Erwähnung auf dem Sesostris-Kiosk nur noch in traditionellen Listen auf. Er lag auf dem Ostufer bei Deir el-Gebrawi, gegenüber von Assiut und diente der Verwaltung der Goldgruben in der Wüste. Mit dem Versiegen dieser Gruben erlosch die Bedeutung des Gaues.
Auf dem Sesostris-Kiosk sind für ihn eine Länge von gut 55 km angegeben. Der Kiosk nennt keine Metropole des Gaues, lediglich eine Göttin: Matjj.t. Diese Göttin war in jAkmt = Deir el-Gebrawi beheimatet.
Hauptstadt: zuerst Deir el-Gebrawi, ab dem Mittleren Reich übernimmt Atf.t jetzt --> el-Atawla diese Rolle. Der Name Per-Anti (identisch mit Atfet) taucht in Schreibungen des MR selten als Metropole auf. Der Name leitet sich wohl vom Gaugott her.
Gaugott war wohl der falkenköpfige --> Nemti, bzw. antj
Quelle: Helck, W.: Die altägyptischen Gaue. Wiesbaden 1974
Helck, W., Otto, E., Kleines Lexikon der Ägyptologie. Wiesbaden 1999
Gomaà, F., Die Besiedlung Ägyptens während des Mittleren Reiches. Bd. I , Wiesbaden 1986-87, S. 257-59
Wilkinson, R. H., Die Welt der Götter im Alten Ägypten, Stuttgart 2003