Kohol |
mitunter auch Kohl genannte Pulvermischung aus Antimon, Bleiglanz (Blei-Schwefel-Verbindung) oder Ruß mit Fetten als Bindemittel und anderen Bestandteilen. Analysierte Salbtiegel enthielten zerriebene Mineralien, vermischt mit Wasser, Harz oder Ölen. Für die schwarze Farbe verwendete man Ruß, Bleiglanz, Manganoxide, schwarzes Eisenoxid sowie Magnetit. Die grüne Paste enthielt ein Pigment aus dem basischen Kupferkarbonat des fein verriebenen Edelsteins Malachit. Die Verwendung blauer Augenfarbe lässt sich in Ägypten archäologisch nicht nachweisen. Lediglich als Zusatz einiger Rezepte für Augenschminke ist zerriebener Lapislazuli in den historischen Quellen erwähnt. Verwendet wurde es als schwarze Augenschminke. Eigentlich galt sie als magischer Schutz für die Augen. "Lass mich nicht in Stich, denn es geht mir nicht gut. Lass nicht ab, um mich zu weinen, denn ich bin in Finsternis. Mein Herr Amun hat sich von mir abgewendet. Bringe mir etwas Honig für meine Augen und ebenso Fett und echten Bleiglanz. Ich bin elend: Suche ich meine Augen, so sind sie nicht da." (Klage eines Erblindeten auf einem Papyrus). Die Augen waren durch das heisse Klima, Insekten und Krankheitserreger besonders erkrankungsgefährdet. Das ägyptische Augen-Make-up hatte durch die verwendeten Substanzen eine antibakterielle und sogar schmerzstillende Wirkung. Augenschminke gab es auch in der Farbe grün, an Stelle Bleiglanz wurde dann Malachit verwendet, eine Kupferverbindung, die als antibakteriellen Nebeneffekt sogar berüchtigte Bakterien wie die Eitererreger Staphylokokkus aureus u.a. stoppen konnte. Die Augeschminke wurde auf die Augen aufgetragen, wodurch sie ihnen einen besonderen Glanz verlieh und die Ränder der Augenlieder einfärbte. Weitere Literatur: Silvia Schoske: "Schönheit, Abglanz der Göttlichkeit/Kosmetik im alten Ägypten" Sammlung Ägyptische Kunst, München 1990.
Eingestellt durch: | manetho (27.05.2003) |
Bearbeitet durch: | Bes_Maat - (10.04.2004), manetho (20.04.2004) |
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