"Westgöttin", Totengöttin mit der Hieroglyphe für "Westen" auf dem Haupt, meist als Erscheinungsform der --> Isis oder der --> Hathor.
Amentet ist das Wort für "Westen". Er wird in einer Göttin verkörpert, die ebenfalls Amentet heißt und nach Art ihrer Personifikation ihr Schriftbild als Abzeichen auf dem Haupte trägt.
Amentet ist die Göttin des Westens schlechthin, also auch die Herrin der im Westen liegenden Länder, deren Bewohner und Schätze sie dem König übergibt. Vorwiegend ist sie aber doch Göttin der Nekropole und des Westreichs der Seligen, der Bedeutung des Westens als Begräbnisstätte und Jenseitsland entsprechend. Als solche empfängt sie den ins Jenseits eingehenden Toten und erfüllt damit den schon im Alten Reich vertrauten Wunsch, der Westen möge dem Toten die Arme reichen. Sie weilt auch im Gefolge des --> Osiris. Auch Opfer werden ihr am Grabe dargebracht. Einen eigenen Kult hat sie aber nicht genossen, da sie immer eine bloße Personifikation geblieben ist.
Seit dem Neuen Reich wird sie mehr und mehr von Hathor zurückgedrängt, die dann das Beiwort "Herrin des schönen Westens" trägt.
Auf einigen Böden von Särgen aus der Spätzeit wird sie gelegentlich nackt dargestellt, ein Beispiel kann man im Basler Museum für Völkerkunde sehen.