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Doppelkrone
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  Rote Krone
Wie die Weiße Krone (Oberägyptens) ist sie eine der ältesten Kronen, deren bisher erste Darstellung von einer Schale aus Naquada (ca. 1. Dynastie) bekannt ist.
Sie ist eine Kappe, deren hinteres Ende steil aufrecht verlängert ist. Im vorderen Teil befindet sich ein aufwärts gerollter, wie ein Draht erscheinender Gegenstand, der etwa die Höhe des hinteren Endes der Krone erreicht.

Der untere Abschluß hat im Wesentlichen zwei Hauptformen. Im Alten Reich ist sie dadurch gekennzeichnet, dass sie das Ohr mit weichem umliegenden Lappen dicht umgibt. Ab dem Mittleren Reich unterscheidet sie sich dadurch, dass von den beiden Lappen am Ohr der obere weiter absteht als der untere.

Es ist nicht eindeutig geklärt, aus welchem Material die Rote Krone hergestellt wurde, naheliegend ist ein ähnliches, filzartiges Material, wie es auch für die Weiße Krone zu vermuten ist. Völlige Unklarheit jedoch besteht über das Material des "Drahtes". Es können derzeit nur Spekulationen angestellt werden, und die reichen von tatsächlich einem Draht bis hin zu einem geflochtenen Strick (nach Sethe), was allerdings schon aus Gründen der Haltbarkeit der Form nicht sehr wahrscheinlich ist, bis hin zu dem gebogenen Kiel einer Art Straußenfeder.

Von den Ägyptern wird sie als Krone Unterägyptens bezeichnet. Außer dem König trägt sie auch regelmäßig die Göttin Neith. Die rote Krone als ständiger Schmuck dieser Göttin legt nahe, dass es in vorgeschichtlicher Zeit ein unterägyptisches Reich mit einer Gott-Königin Neith gegeben haben könnte. Allerdings ist darüber nichts greifbares bekannt. Jedoch kennt man aus vor-saitischer Zeit ein Stück eines alten Königsrituals, das berichtet, wie der König "im Palast von Sais erscheint und sich in den Tempel der Neith begibt. Der König wird in den Tempel der Neith eingeführt und erscheint mit der n-t-Krone neben seiner Mutter, der Göttin Neith" (Nektanebos-Stele von Naukratis).
Bei dem Zusammenwachsen der Deltastaaten zu einem Deltareich blieb dann diese alte Krone von Sais das Königssymbol. Es gibt eine Vielzahl von Variationen.

Die einfache rote Krone mit und ohne Uräusschlange im Stirnbereich der Krone, aber auch die rote Krone mit zwei aufgerichteten Federn, an deren Basis eine Sonnenscheibe angebracht war.
Bekannt ist auch eine Rote Krone mit zwei von Sonnenscheiben überragten aufgerichteten Uräusschlangen auf der Krone sowie einer Uräusschlange im Stirnbereich der Krone.




weitere Literatur:
Peter A. Clayton, Die Pharaonen, Herrscher und Dynastien im Alten Ägypten, Bechtermünz Verlag 1998
Helga Willinghöfer, Ägypten, Die 18. Dynastie von Hatschepsut bis Tut-anch-Amun, Dumont Buchverlag Köln 1985
Ch. Leblanc / A. Siliotti, NEFERTARI, Ausgrabungen im Tal der Königinnen, Bechtermünz Verlag 1998
Alberto C. Carpiceci, Kunst und Geschichte in Ägypten, 5000 Jahre Kultur, Casa Editrice Bonechi, Florenz 1994
Helck, W., Otto, E., Kleines Lexikon der Ägyptologie. Wiesbaden 1999
Murray, Ancient Egypt, II. (1926) Art. Costume of Early Kings



Quelle:
Abdel M. Abubakr, Untersuchungen über altägyptische Kronen, Glückstadt 1937

Eingestellt durch: semataui (18.07.2003)
Bearbeitet durch:  manetho (14.04.2005), Iufaa (14.04.2005)
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