Alexandria liegt am Mittelmeer auf 31°12'N 29°55'E.
Griechen in Ägypten - das ist ein eigenes, streckenweise in geheimnisvolles Dunkel gehülltes Kapitel: es begann wahrscheinlich im minoisch-mykenischer Zeit (2. Jahrhundert vor Christus) und endete erst nach der Islamisierung des Landes ab 639 v. Christus.
Die "Perle des Mittelmeers" wurde 332/331 von Alexander dem Großen zu Beginn seiner Eroberung des Persereichs im westlichen Nildelta gegründet und nach ihm benannt.
Er hatte das Land den Persern entrissen und wurde daher als Befreier begrüßt. Bald war sie Hauptstadt der griechischstämmigen Ptolemäer, der hellenistischen Herrscher-Dynastie, die von Ptolemaios I, dem Jugendfreund und Feldherrn Alexanders, begründet worden war. Sie blieb es bis zum Tod Kleopatras (30 v. Chr.), der letzten Herrschergestalt des Geschlechts.
Die blühende, weltoffene Stadt war auch weiterhin eines der wichtigsten kulturellen Zentren des Altertums. Hier gab es schon früh eine bedeutende jüdische Kolonie, in der das Alte Testament ins Griechische übertragen wurde (Septuaginta), und hier fanden entscheidende Auseinandersetzungen des frühen Christentums statt.
Die Stadt, deren Straßen sich rechtwinklig kreuzten, besaß zwei Seehäfen sowie einen Binnenhafen am Mareotissee mit Verbindungen zum Nil. Auf der vorgelagerten Insel Pharos erhob sich seit dem 3. Jahrhunderts v. Chr. der berühmte Leuchtturm, eines der Sieben Weltwunder der Antike; er stürzte erst im 14. Jahrhundert bei einem Erdbeben ein.
Zu den bedeutendsten Einrichtungen der Stadt gehörte die alexandrinische Bibliothek, die größte des Altertums, mit rund einer Million Schriftrollen, die das Gesamtwissen der Antike versammelte. Ein Teil der unersetzlichen Bestände fiel einem Brand bei der Eroberung der Stadt durch Cäsar (48/47 v. Chr.) zum Opfer, ein anderer Teil wurde bei Kriegswirren im 3. Jahrhundert zerstört oder 390 n. Chr. bei einem vom christlichen Patriarchen geschürten Aufstand geplündert. Einige Bestände konnten nach Konstantinopel gebracht werden, der Rest wurde 641 bei der arabischen Eroberung in zwingender Logik vernichtet:
Der Kalif soll dem arabischen Eroberer der Stadt beschieden haben: "Stimmen diese griechichen Schriften mit dem Buch Gottes überein, so sind sie wertlos und brauchen nicht aufbewahrt werden; stimmen sie nicht überein, so sind sie gefährlich und sollen vernichtet werden". Und so sollen 4000 Öfen der städtischen Bäder sechs Monate lang mit Papyrus- und Pergamentrollen beheizt worden sein. Von den antiken Bauten Alexandrias ist heute kaum etwas erhalten geblieben.
Neuerdings hat die Unterwasserarchäologie im Hafen zahlreiche Trümmer aus dem Altertum entdeckt.
Quelle: Schuler, W., Taschenlexikon altes Ägypten. München 2001
Eingestellt durch: | Ahhotep - (01.09.2003) |
Bearbeitet durch: | Iufaa (10.04.2005) |
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