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Amarnazerstörungen
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  Amarna (Ort)
Wer kennt nicht die berühmte Büste der Nofretete! Hier, in Amarna wurde sie 1912 gefunden, und zwar in einer Bildhauerwerkstatt - zurückgelassen, aufgegeben, wie einst die ganze antike Stadt. Der moderne Name Tell el-Amarna bezeichnet eine Stelle am Ostufer des Nils in Oberägypten, an der Echnaton seine neue Hauptstadt auf jungäulichem Boden Mitte des 14. Jahrhunderts errichten ließ: Achetaton = "Horizont des Aton". Die Stadt war zugleich Zentrum des neuen monotheistischen Kultes. Da sie nach Echnatons Tod aufgegeben und nicht mehr bewohnt wurde, vermittelt der grundriß einen guten Eindruck von der Stadtanlage in der Amarnazeit. Die Stadt von der heute nicht mehr viel zu sehen ist, wurde u. a. von Flinders Petrie, dem englischen Begründer der wissenschaflichen Grabungsmethoden, seit 1890 ausgegraben.
Im 5. Jahr seiner Regierung gab Echnaton die alte Hauptstadt Theben auf und gründete eine neue Residenz in Mittelägypten, etwa auf halbem Weg zwischen den alten Hauptstädten Memphis und Theben. Er nannte sie Achet-Aton, Horizont des Aton.


- Vollbild -

Zeichnung: semataui.de/Klaus Adams


Der heutige Name dieses Gebiets, el-Amarna, hat der ganzen Epoche den Namen gegeben. Der Begriff "Amarnazeit" bezeichnet die Regierung des Pharao Echnaton und seiner unmittelbaren Nachfolger.

Vierzehn Gründungsstelen umgrenzten die Stadt des Aton, die im Verlauf weniger Jahre aus dem Boden gestampft wurde.

Es war zugleich eine völlig neue Stadt neuen Typus, der mit anderen Städten Ägyptens kaum vergleichbar war. Der Ort insgesamt liegt in einem etwa 10 km langen und maximal 5 km breiten, von steilen Felswänden gesäumten Halbrund, die eigentliche Stadt erstreckte sich über etwa 7 km am Ostufer des Nils. Die Einwohnerzahl der eigentlichen Stadt kann auf etwa 20.000 bis 50.000 geschätzt werden. Ein Großteil des westlichen Stadtbereiches, darunter Häuser, Häfen und der Staatspalast des Königs ist auch heute kaum noch zu lokalisieren. Den Stadtkern bildete eine Reihe von offiziellen Gebäuden, besonders Tempel, Palstanlagen und Magazine. In den drei wichtigsten Wohnvierteln der Stadt, der nördlichen und südlichen Vorstadt und der sog. N-Stadt, fehlte die sorgfältige Planung des Zentrums, sie dürften "organisch" gewachsen sein. Daneben gab es in Achetaton auch städtebaulich geplante Bereiche, so die sog. "Beamtenhäuser", ein Block von terrassenförmig angelegten Bauten im Stadtzentrum, der "Arbeitersiedlung", eine rechteckige, von einer Mauer umgebene Siedlung, verhältnismäßig isoliert mehr als ein Kilometer von der eigentlichen Stadt entfernt und das sog. "Steindorf", ohne Mörtel errichtete und wahrscheinlich nur zeitweilige Unterkünfte auf halben Wege zwischen der Arbeitersiedlung und den Felsen gelegen.

In Achetaton entstand das heilige Zentrum der Aton-Religion, in dem die reine Lehre ausgestaltet werden sollte. Mit einer prunkvollen Zeremonie wurde die Stadt gegründet.

"Jahr 6, 13. Tag der Winterzeit
An diesem Tage war der König in der Stadt des Lichtortes des Aton. Seine Majestät bestieg einen großen Wagen aus Silbergold, erscheinend wie der Aton
Er veranstaltet ein großes Opfer für den Gott von Brot, Bier, Rindern, Vögeln, Wein und Weihrauch.
Nun sagte er: �Bringt meine Gefolgsleute herbei, die Großen und die Mächtigen, die Anführer der Soldaten und die Vornehmen des ganzen Landes'. Sie wurden vor ihn geführt, lagen auf ihren Bäuchen vor Seiner Majestät und küßten die Erde wegen seines mächtigen Willens.
Da sprach Seine Majestät zu ihnen:
Schaut Achet-Aton, von dem Aton wollte
daß es ihm geschaffen werde
als Denkmal für seinen Namen für alle Zeit!
Aton aber, mein Vater, war es, der auf Achet-Aton wies"

Paläste wollte Echnaton erbauen lassen und natürlich auch dereinst in einem davon begraben sein.

"Und ich werde an dieser Stelle einen Aton-Tempel für Aton, meinen Vater schaffen. Ich errichte mir einen Palast und einen für die Königliche Gemahlin in Achet-Aton an dieser Stelle!
Man baue mir ein Grab in dem Berg von Achet-Aton, wo die Sonne aufgeht, in welchem meine Bestattung erfolgen soll, nach Millionen von Regierungsjubiläen, die Aton, mein Vater mir zugewiesen hat.
Man bestatte darin auch nach Millionen von Jahren die Große Königliche Gemahlin Nofretete"


-  Nord- und südöstlich davon liegen Felsgräber hochgestellter Persönlichkeiten, das größte ist das des Hohenpriesters Merire I. im Norden. Aus dem unvollendeten Grab des Eje(im Süden) stammt die vollständigste Fassung von Echnatons berühmtem Sonnenhymnus. Die Wandreliefs sind typische Beispiele der naturalistischen Amarnakunst zeigen die Menschen in fast karikaturhafter Verzerrung mit überlangen Köpfen, dünnen Hälsen und Beinen. Das stark zerstörte Grab Echantons liegt rund 10 Kilometer weiter östlich. In Amarna stieß eine alte Bäuerin im Jahr 1887 auf Tontäfelchen mit unbekannten Schriftzeichen: Sie war auf die Reste der ehemaligen Palastkanzlei gestoßen! Leider wurde die Bedeutung der sogenannten Amarnabriefe nicht sogleich erkannt: Einige sahen in ihnen sogar Fälschungen, weswegen sich nur knapp 400 Stück erhalten haben, die sich heute auf mehrere Museen verteilen. Es handelt sich in den meisten Fällen um den in Keilschrift niedergeschriebenen diplomatischen Orients an den Pharaonenhof. Die Tontäfelchen stammen aus den letzten Regierungsjahren Amenhotep III. aus der Zei Echnatons und aus dem ersten Regierungsjahr Tutanchamuns. Sie geben Auskunft u. a. über die damaligen politischen Verhältnisse, die Handelsbeziehungen, die Umgangsformen und das diplomatische Protokoll und sind daher für die Alltertumskunde von größter Bedeutung.


Quelle:
diverse

Eingestellt durch: Ahhotep - E-Mail (10.09.2003)
Bearbeitet durch: -
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