Als Felsengrab definiert sich ein Grab, das horizontal in einen Hügel gehauen wurde und oft mit einer Fassade versehen ist.
Seit etwa der 4. Dynastie an wurde es als günstigere und sicherere Alternative zu Mastabas errichtet. Wie Mastabas hatten auch Felsengräber, zusätzlich zum unzugänglichen eigentlichen Grab, gesonderte Bereiche für Opferungen und Kultstatuen.
Vom Mittleren Reich an hatten Felsengräber monumentale Fassaden mit Säulen, was nach und nach zur Entwicklung eines Typus mit flacher Fassade und einem Korridor mit einer tief im Berg gelegenen Kultkammer führte. Die Gräber des Neuen Reiches in Theben gehören diesem Typus an, woraus sich ein T-förmiges Grab mit einer breiten, kurzen ersten Kammer und einem langen Korridor ergab, der zur Kultstatue hinführte, die oft in einer gesonderten Nische oder in einer gesonderten Kapelle stand.
Im Neuen Reich wurde über der Fassade oft eine kleine Pyramide errichtet, deren oberen Abschluß ein Pyramidion bildete. Gräber aus der späten 18. Dynastie und später kopierten oft (zum Teil) königliche Gräber, insbesondere in den unzugänglichen Teilen des Grabes, was darauf hindeutet, daß die Bedeutung der zugänglichen Kultkammern nach und nach schwand.
Quelle: Arnold, Dieter: Lexikon der ägyptischen Baukunst, Düsseldorf 2000, sv Felsgrab
Eingestellt durch: | manetho (11.09.2003) |
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