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Verlauf:
Menena/Menna (Feldvermesser, 18. Dyn, TT69)
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  Nacht (Schreiber, 18. Dyn, TT52)
Nxt



Nacht ("der Starke") war Schreiber und Astronom zur Zeit des --> Thutmosis IV/ --> Amenhotep III (dagegen noch Davis: A. II - T. IV). Verheiratet war Nacht mit einer Taui.

Schreiber bedeutet aber nicht mehr, als dass er der Hieroglyphenschrift mächtig war, also ein "Gebildeter".
Sein einziger spezifischer Titel weist ihn als "Stundenbeobachter im Tempel des --> Amun" aus. Das kann bedeuten, dass er eine Art Tempelastronom war oder einfach Kontrollbeamter der stündlich zu vollziehenden Tempelrituale im Kult des Götterkönigs --> Amûn in Karnak.

Sein Grab befindet sich in --> Sheik Abd el-Korna (13/G) (TT 52) und wurde um 1889 entdeckt. Durch "Restaurierungs- und Schutzmaßnahmen" in den letzten Jahren wurde Hof und Fassade weitgehend zerstört, dafür ist es heute meist für Besucher geöffnet.
Zeichnung: ©semataui.de/Klaus Adams nach Siliotti

Nur die Querhalle ist mit vortrefflich erhaltenen Wandgemälden geschmückt. Der Name des Amun wurde unter Amenhotep IV. --> Echnaton überall getilgt.

Dekoration:
1. Zwei Szenen: Der Grabherr und seine Frau salben Opfergaben. Darunter Schlachter.
Drei Register: Landwirtschaft vor dem sitzenden Grabherrn:
Pflügen, Aufhacken des Bodens, Säen, zwei Männer zerklopfen mit Hämmern die harten Schollen; links trinkt ein Arbeiter aus einem Schlauch, der an einern Baum hängt; ein Mann fällt einen Baum; oben sieht Nacht den Erntearbeiten zu, die in drei Reihen dargestellt sind.
Unten: drei Männer sicheln das Getreide ab, hinter ihnen liest eine Frau die Ähren, zwei Männer packen die Ähren in einen Korb, zwei Frauen reißen Flachs aus;
Mitte: das gedroschene Getreide wird gemessen; oben: Worfeln des Getreides. Links bringen der Grabherr und seine Frau ein Opfer.
2. An der linken Schmalwand eine Scheintür, granitartig bemalt; im oberen Feld:
der Tote und seine Frau Taui beim Mahle;
neben der Tür: je drei Register: knieende Diener mit Opfergaben.
Unter der Tür: ein Haufen von Opfergaben, neben dem zwei Baumgöttinnen und zwei Diener stehen (man beachte die Weintrauben).
3. (weniger gut erhalten) unten:
rechts sitzen der Verstorbene und seine Frau (stark beschädigt) vor dem Speisetisch auf einer Bank, unter der eine Katze einen Fisch verzehrt; ihr Sohn bringt ihnen Blumen und Gänse, drei Frauen musizieren;
links sitzen in zwei Reihen Verwandte;
oben ist nur die linke Hälfte erhalten: ein blinder Harfenspieler, Frauen sitzen am Boden und unterhalten sich.
4. Der Grabherr und seine Frau bringen ein Opfer, drei Reihen Opferträger.
5. Zwei Register, unvollendet: Opferträger und Priester mit Salben und Bindne vor dem Grabherrn und seiner Frau. Teil einer Opferliste, vier Priester mit Opfergaben.
6. Unten links sitzen der Verstorbene und seine Frau in einer Laube, Diener bringen ihnen Blumen, Weintrauben, Geflügel, Fische; rechts werden Vögel im Netz gefangen und die gefangenen gerupft; darunter: Weinernte und Weinpresse;
oben links sitzen der Verstorbene und seine Frau;
rechts der Grabherr beim Fischstechen und auf der Vogeljagd.

Funde
Statuette des Nacht, der eine Stele hält mit der Hymne an Rê. 1915 beim Transport mit der SS Arabic versunken.



Quelle:
Porter & Moss, The Theban Necropolis Part One, Oxford 1994
Kampp, F., Die Thebanische Nekropole. Zum Wandel des Grabgedankens von der XVIII. bis zur XX. Dynastie, Mainz 1996, S. 257 f.

Eingestellt durch: semataui (23.10.2003)
Bearbeitet durch:  manetho (23.10.2003), semataui (14.03.2007)
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