Dendur liegt etwa 75 km südlich Assuan auf dem Westufer des Nil. Um 15 v. Chr. stiftete der römische Statthalter Petronius im Namen des Kaisers Augustus der --> Isis von Philae im antiken Tutzis ein kleines Heiligtum; zu Ehren der beiden Lokalhelden Pe-Hor und Pede-ese, die im Kampf gegen die Äthiopier gefallen waren. Hinter einem --> Pylon befindet sich ein Hof mit dem Tempelhaus. Die Front zeigt zwei kannelierte Säulen mit Papyruskapitellen, unten mit Schranken verschlossen. Hinter dem kleinen --> Pronaos folgt der Opfervorraum, --> Sanktuar und eine flache Kultnische. Die Reliefdekoration wurde nur an den Außenwänden und im Pronaos vollendet. Der Tempel weist alle Merkmale eines ägyptischen Tempels auf, allerdings im Mini-Format. Das Bauwerk wurde vor den steigenden Fluten des Nil-Stausees gerettet (1962) und befindet sich seit 1980 im Metropolitan Museum of Art in New York. Lit.: Prisse d´Avennes, Historie de´l art egyptien, Bd. 1 (1878) A.M. Blackman, The Temple of Dendur (BMMA 36/1, 1978) Achiri/Aly/Hamid/Leblanc, Le temple de Dendour (1972, 1979)
Quelle: Arnold, D., Die Tempel Ägyptens. Augsburg 1996
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