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  Cheops-Pyramide
(Foto: © chufu.de/Anke Klein)

Das Grabmal des Königs --> Chufu ist die größte der Pyramiden von --> Gizeh. Man zählt es zu den Sieben Weltwundern.
Ihr Basismaß beträgt 230 m, bei einem Neigungswinkel von 51° 50´40" war sie ursprünglich 146,6 m hoch.
Die Pyramide wurde um einen massiven Felskern aus örtlichem Kalkstein erbaut. Zirka 2,3 Millionen Quader hat man für den Bau verwendet, sie wurden zum größten Teil aus dem Steinbruch etwa 300 m südlich der Großen Pyramide gebrochen (seine Westwand birgt drei Gräber von Söhnen des Chefren).
Die Bauqualität der Pyramide ist außergewöhnlich. Die Abmessungen und die Nord-Ausrichtung perfekt und präzise. Die Verkleidung aus speziellem Tura-Kalkstein ist bereits lange verloren, beim Bau der Stadt Kairo war das Riesenbauwerk ein willkommener Steinlieferant in der Nähe.

Der Zugang zur Pyramide ist an der Nordseite. Eine 105 m lange, abfallende Passage führt tief in den gewachsenen Fels unter der Pyramide, geht dann 9 m geradeaus und mündet in eine unvollendete Kammer von 8,4 x 14,1 m und etwa 5 m Höhe. Von hier geht ein waagerechter Gang weitere 16 m ab und endet im Fels. Der Zweck dieser Kammer ist nicht geklärt. Von der abfallenden Passage geht nach 28 m ein eine aufsteigende Passage ab die nach 38 m in die "Große Galerie" einmündet. Diese Galerie ist eine ansteigende Kammer von 47 m Länge mit Kraggewölbe, 2,1 m breit und 8,5 m hoch. Vom unteren Ende der Galerie geht ein waagerechter Gang ab, der nach 38 m in die fälschlich so genannte "Königinnenkammer" mündet. Diese Kammer misst 5,2 x 5,8 und ist 6,2 m hoch. In einer anschließenden, verkragten Nische stand vielleicht die Ka-Statue des Königs (Stadelmann), und somit wäre diese Kammer als Statuenkammer zu sehen, die wie üblich allseits verschlossen wurde.
Ein gewundener Schacht oder Brunnen führt vom Beginn der Galerie nach unten zur absteigenden Passage. Nach heutiger Ansicht diente dieser als Fluchtweg nach dem Verschließen des aufsteigenden Ganges.

Vom oberen Ende der Galerie führt ein kurzer Gang über eine Granitkammer mit Fallsteinen und einen weiteren kurzen Gang in die eigentliche Grabkammer. Diese misst 5,2 x 10,5 m und ist 5,8 m hoch. Zur Druckentlastung wurden fünf Entlastungskammern eingebaut, in denen man Arbeiter-Graffiti mit dem Namen des Königs entdeckte. In der Sargkammer befindet sich der Granitsarkophag (2,30 x 1,00 x 0,89 m). Leider war die Pyramide bereits in antiker Zeit geplündert. Reliefs innerhalb der Pyramide sind nicht vorhanden.

Sowohl die "Königinnenkammer" als auch die Sargkammer weisen eine Besonderheit auf, die bei keiner weiteren ägyptischen Pyramide festgestellt wurde: von beiden Kammern gehen jeweils zwei Luftschächte ab, die zum einen in Richtung Polarstern, zum andern in Richtung Orion zeigen. Alle Schächte waren von beiden Seiten (innen und außen) ursprünglich verschlossen, die inneren Zugänge wurden erst zufällig entdeckt. Die Schächte aus der Grabkammer sind heute offen; da sie nicht völlig gerade sind, ist eine Sicht zum Sternenhimmel allerdings nicht möglich. Somit scheinen die Schächte lediglich Symbol-Charakter zu haben oder sie dienten der Belüftung während des Baues.
Für weltweites Aufsehen sorgte die Untersuchung der Schächte, die aus der "Königinnenkammer" abzweigen. Bei der Untersuchung mit einem Mini-Roboter stieß man nach 65 m auf einen Blockierstein. In einer spektakulären Aktion wurde dieser Stein vor wenigen Jahren als "Fernsehhighlight" öffentlich durchbohrt und mit einer Minikamera versucht, den dahinter liegenden "Raum" zu erforschen. Wie ernsthafte Wissenschaftler erwartet hatten, befand sich dahinter nichts, lediglich ein weiterer Stein der Pyramide. Und somit endete die "Sensation" als Flop.

Südlich der Pyramide vorgelagert befinden sich drei Nebenpyramiden für die Ehefrauen des Cheops, die linke (G1c) gilt als Pyramide der „Großen Gemahlin“, Königin Henutsen, die mittlere (G1b) war für Merit-Ites, die rechte (G1a) galt als Kultpyramide, bis Stadelmann sie in Verbindung mit dem Grabschacht der Königsmutter Hetep-Heres brachte. Heute wird sie als Pyramide der --> Hetep-heres I. angesehen.

Sechs Barkengräber wurden im Pyramidenbezirk gefunden, zwei der Totenbarken wurden nahezu unbeschädigt gefunden. Eines dieser Schiffe wurde restauriert und ist heute zu besichtigen, das zweite wurde 1995-96 von japanischen Archäologen mit Kamerasonden kontrolliert.

Der im Osten der Pyramide vorgelagerte Totentempel ist nicht erhalten. Einige Blöcke mit Reliefs hat man allerdings beim Bau der Pyramiden des Mittleren Reiches wiederverwendet. Möglicherweise stammen sie auch von dem 825 m langen (zerstörten) Aufweg, der den Totentempel mit dem unter dem Dorf Nazlat es-Samman vermuteten Taltempel verband.




Quelle:
Stadelmann, R., Die ägyptischen Pyramiden. Darmstadt 1997
Lehner, M., Das erste Weltwunder, Düsseldorf. München 1997
Verner, M., Die Pyramiden. Hamburg 1998

Eingestellt durch: semataui (04.03.2005)
Bearbeitet durch:  semataui (07.03.2005), chufu (07.02.2006)
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