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Pharaonenratte
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  Ichneumon
Ichneumon, dt. Pharaonenratte oder Pharaonenkatze (Herpestes ichneumon); der Name "Ichneumon" kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Aufspürer", vermutlich ein Hinweis auf das Jagdverhalten.
Zoologisch gehört das Ichneumon zur Ordnung der Fleischfresser (Carnivora), dort in die Überfamilie der Katzenartigen (Feloidea), zu der u.a. die Familien der Mangusten (Herpestidae), der Schleichkatzen (Viverridae) und der echten Katzen (Felidae) gehören.
Das Ichneumon ist eine im Mittelmeergebiet und im tropischen Afrika beheimatete Mangustenart, zu seinen Verwandten gehört z.B. das indische Mungo (Mungo mungo).
Das Ichneumon erreicht eine Körperlänge von 48 - 60 cm, hinzu kommt ein Schwanz von etwa 30 - 54 cm Länge. Das Gewicht liegt zwischen 1.7 - 4 kg. Das Fell ist langhaarig und grau, der Habitus ist insgesamt unauffällig.
Das Ichneumon macht tagsüber Jagd auf Insekten, Fische, Kleinnager, Vögel und Reptilien, vertilgt aber auch Eier, die es zum Aufbrechen mit den Hinterbeinen gegen etwas Hartes, z.B. Felsen, schleudert. Bei der Jagd dürfte es auch vor dem Hausgeflügel der alten Ägypter nicht Halt gemacht haben, aber da es wie das Mungo auch auf Giftschlangen Jagd machte, war es ein gern gesehenes Kleinraubtier. Insgesamt dürfte der Nutzen für die Menschen also überwogen haben, denn ab der Spätzeit wurde das Ichneumon - hauptsächlich in Unterägypten - göttlich verehrt.
In alten Ägypten finden sich in Grabbildern des Alten Reiches Darstellungen von katzenartigen Tieren, die durch das Papyrusdickicht streifen (Brunner-Traut, loc. cit.) und auch an den Papyrusstengeln hochsteigen. Dieses Tier wird häufiger in der Literatur mit dem Ichneumon identifiziert, es dürfte sich aber eher um ein anderes, ähnlich aussehendes Tier, z.B. die ebenfalls dort heimische Ginsterkatze handeln, denn das Ichneumon klettert wohl nicht an Papyrusstengeln hoch. Ab dem Neuen Reich werden die Darstellungen dann noch weniger spezifiziert (so findet man in Kom Ombo eine - fehlerhafte - Darstellung, in der ein Löwe (!) am Papyrusstengel hochschleicht; Brunner-Traut, loc. cit.).
Der früheste Beleg für eine Verehrung des Ichneumons zeigt ein Denkstein, der fünf  angebetete Ichneumonpaare zeigt. Die Herkunft dieses Denksteins, der sich nach Bonnet im Britischen Museum befinden soll, ist nicht bekannt, zeitlich wird er etwa in die 22. Dynastie datiert. Bei älteren Darstellungen (z.B. auf einer Statuenbasis aus dem Totentempel des Amenemhet III; Berliner Inschrift I, 152; Bonnet, loc. cit) dürfte es sich eher um Unterweltsgeister handeln.
In den Kulten der Spätzeit taucht das Ichneumon als "Hilfskraft" im Gefolge der großen Götter auf (Kees, loc. cit.). Im Grabe des Ramses VI wird ein schwarzes Ichneumon sogar mit dem Horus von Letopolis gleichgesetzt. Für die Assoziation mit Horus dürfte von Bedeutung gewesen sein, dass das Ichneumon als Schlangenvertilger zum Helfer im Kampf gegen Apophis werden konnte. So soll sich auch Re-Atum einst in ein Ichneumon verwandelt haben, um Apophis zu bekämpfen. Daher wurde das Ichneumon auch als "Bild (Achom) des Re (Daressy, Annales 18, 132; zitiert nach Bonnet) oder als "Atum, der Ka des On" (Sethe, ÄZ 63, 50; zitiert nach Bonnet) verehrt. Ausgehend von Letopolis bzw. Heliopolis wurden die mit Horus oder Atum assoziierten Ichneumone besonders im Delta, aber auch in anderen Landesteilen verehrt.
Darüber hinaus war, nach spärlichen Belegen (Brunner-Traut, loc. cit.) das Ichneumon auch mit Uto assoziiert, Tiere, die der Uto geweiht waren, pflegten die Sonnenscheibe mit einem Uräues oder auch die Hathorkrone zu tragen (Bonnet, loc. cit.).



Quelle:
Bonnet, H., Reallexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin, New York 2000
Brunner-Traut, E., in: Lexikon der Ägyptologie, Bd. III. Wiesbaden 1975-86, Sp. 122
Kees, H., Der Götterglaube im alten Ägypten. Berlin 1977
Wurmbach, H., Lehrbuch der Zoologie II, Stuttgart 1968

Eingestellt durch: Iufaa (16.04.2005)
Bearbeitet durch: -
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